Erlebnis für Nase, Auge und Zunge

Autor: Frank   
Veröffentlicht: 21.04.2008 - 07:36 Uhr
 
Der Garten für die Sinne

Eigentlich ist jeder Garten ein “Garten für die Sinne”. Das Auge feiert Feste, wenn die Pfingstrosen blühen. Die Nase schwelgt im Lilienduft. Das Ohr lauscht dem Rauschen der Blätter und den Fingern schmeichelt die Glätte der Weidenkätzchen. Sogar die Zunge hat ihr Vergnügen, wenn ein frisches Blättchen von der Zitronenmelisse zwischen den Zähnen verschwindet.

Erlebnis für die Sinne
Gärten ganz ohne derartige Anregungen gibt es nicht. Aber meist wird nur das Auge angesprochen. Andere Sinnerlebnisse ergeben sich zufällig und bleiben oft unentdeckt, weil unsere Wahrnehmung gar nicht darauf eingestellt ist. Gärten für die Sinne spielen mit den Möglichkeiten, die in Pflanzen stecken und das nicht nur, weil die intensivere Begegnung mit den Pflanzen entspannt und Freude macht. Bewusstes Fühlen, Riechen, Horchen, Schmecken und Sehen schärft die Sinne, was nicht nur für den Garten wichtig ist. Denn sie sind unser Tor zur Außenwelt.

Pflanzen mit vielen Möglichkeiten
Wer seinen Garten zum Erlebnisgarten weiter entwickeln will, prüft am besten erst einmal mit allen Sinnen, welche Nervenkitzel er birgt. Danach lässt sich gezielt ergänzen. Mit Auge, Nase, Ohr und Fingerspitzen gilt es dann, Pflanzen in Gärtnereien und Gartencenter behutsam zu prüfen und natürlich auch mit dem Gärtner Rücksprache zu nehmen. Oft sind es die Gräser, deren leises Rascheln den Windhauch erlebbar machen. Die Früchte der Judassilberlinge (Lunaria) klappern genauso wie die des Ahorn.

Abenteuer für Auge, Nase, Ohr und Fingerspitzen
Unwiderstehlich auf die Finger wirkt der Samt des Woll-Ziests (Stachys byzantina). Seidig gleiten die Blätter der Schmucklilie (Agapanthus) über die Haut. Erst wenn die Hände aktiv werden, lassen sich Pflanzen ganz “erfassen”.

Nervenkitzel für Nase und Zunge
Düfte lassen sich im Garten besonders gut inszenieren, z. B. mit rankendem Geißblatt (Lonicera caprifolium, heckrottii oder brownii), Rosenhochstämmchen wie ‘Duftfestival’, ‘Duftwolke’ oder Sommerblumenbeeten, in denen sich Heliotrop, Duftsteinrich und duftender Ziertabak (Nicotiana sylvestris) breit machen. Viele Duft- und Aromapflanzen haben Nase und Zunge etwas zu bieten wie z.B. der Ananassalbei (Salvia rutilans), der geradezu nach dem fruchtigen Aroma der Blätter süchtig macht, oder die Minzen und Thymiansorten mit immer wieder anderen Aromanuancen. Sie alle warten auf Entdeckung, damit wir das Gartenleben – und nicht nur das – mit vollen Sinnen genießen können.
CMA
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