Die richtige Pflanzenpflege rund ums Jahr

 
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Taddy

Die richtige Pflanzenpflege rund ums Jahr
Grundregeln von Januar bis Dezember

Januar
Noch ist für die meisten Zimmerpflanzen Ruhezeit. Dennoch müssen sie ständig
beobachtet werden. Durch das fehlende Licht sind sie besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Vor allem die Pflanzen, die in zu warmen Zimmern stehen. Viel frische Luft- an frostfreien Tagen- und möglichst helles Licht machen sie widerstandsfähiger.
Gegossen wird meist nur so viel, das die Erde nicht austrocknet. Gedüngt wird gar nicht.

Bei ungenügenden Lichtverhältnissen kann man die Pflanzen zusätzlich aus der Steckdose versorgen. Im Prinzip eignet sich dafür jede Glühbirne. Damit ihre Leuchtkraft etwas bewirken kann, muß die Lampe möglichst nah an die Pflanze gestellt werden. Aber nicht zu nah, um Verbrennungen zu vermeiden. Bei größeren Gewächsen leisten Leuchtstoffröhren bessere Dienste. Sie entwickeln weniger Hitze
und haben eine größere Wirkung. Am geeignetesten sind allerdings die sogenannten Flora-Lampen, weil sie - 20 bis 40 cm über der Pflanze angebracht- optimale Lichttöne und Helligkeit liefern. Es gibt sie als Wand-, Hänge- oder Stehversionen. Brennt so eine Spezialleuchte 12 bis 14 Stunden täglich, geht es der Pflanze großartig. Eine Zeitschaltuhr kann diese Zusatzbeleuchtung regelmäßig an- und ausschalten.
Die winterliche Ruhezeit ist natürlich auch der richtige Zeitpunkt, um alle notwendigen Dinge fürs Frühjahr zu besorgen: neue größere Blumentöpfe, Stützstäbe und Bindedraht, Dünger und Vermehrungsutensilien.
Weil kleine Plastikgefäße ideal zum Aussäen sind, sollte man Joghurt- und Salatbecher sammeln: Mit Lichtdurchlässigen Deckeln oder Folie dienen sie wunderbar als "Treibhaus".
Auch für Balkonpflanzen im Winterquartier herrscht noch Ruhepause. Sie werden regelmäßig auf Krankheiten und Schädlinge untersucht und nur dann gegossen, wenn der Erdballen trocken ist. An frostfreien Tagen sollte man sie mit viel frischer Luft versorgen. Winterharte Balkongewächse erhalten an solchen Tagen regelmäßig Wasser.
Wer keine dieser winterharten Gewächse auf dem Balkon hat, kann kurze Zweige von immergrünen Gehölzen (Kiefern, Tannen oder Fichten) bzw. früchtetragende Pflanzen (Zwergmispel, Sanddorn oder Schneebeere) in die Kästen stecken. Besonders attraktiv sind Zweige mit Zapfen.


Februar
Auch wenn die Tage bereits deutlich länger werden: für die meisten Zimmerpflanzen ist die Ruhezeit keineswegs zu Ende. Auch jetzt sollten die Pflanzen noch so viel Licht wie möglich, aber wenig Wärme bekommen. Damit das Licht innerhalb der Blätter in Energie umgewandelt werden kann, müssen die Blätter möglichst staubfrei sein. Mit einem weichen Baumwolllappen werden alle Pflanzen, die glatte, lederartige Blätter haben, feucht abgewischt. Führt man diese Behandlung regelmäßig durch, kann auf die Blattglanz_Präparate getrost verzichtet werden.
Ende des Monats sollten größere Pflanzen sorgfältig zurückgeschnitten werden. Das verhilft ihnen zu einem guten Start in die Hauptwachstumszeit. Sie entwickeln sich dann buschiger und voller. Blumenzwiebeln, die ausgeblüht haben, werden
-an einen frostfreien Tag- in den Garten gepflanzt. Auch für ein Küchenkräuterbeet auf der Fensterbank ist jetzt der richtige Augenblick gekommen. Da alle Kräuter viel Licht benötigen, sollte das Küchenfenster möglichst nach Süden gelegen sein. Samen gibt es für alle Kräuter in Gartenfachgeschäften. Welche man nimmt, hängt weitgehend von den Essgewohnheiten ab. Damit immer frische Kräuter zur Verfügung stehen, muss die Aussaat jeden Monat wiederholt werden. Und sie sollte hell und warm stehen. Eine lichtdurchlässige Haube oder Folie verhindert die Verdunstung und erhöht so die Luftfeuchtigkeit.
Achten Sie beimAussäen darauf, das die Samen nicht zu dicht gestreut werden. Ist es doch passiert, müssen die Setzlinge noch mal pikiert werden. Übrigens: Überschüssige Setzlinge sind gerngesehene Mitbringsel.
Da einjährige Balkonblumen bereits im Mai ins Freiland kommen, ist jetzt die richtige Zeit zum Aussäen. Das gilt z.B. für Knollenbegonien, Pantoffelblumen und Pelargonien (Geranien).
In einem Zimmer- oder Mini-Gewächshaus klappt die Anzucht ganz einfach. Nur genug Licht muss vorhanden sein. FeineSamenkörner werden nicht mit Erde bedeckt, größere dagegen mit einer dünnen Schicht. Feuchtwarmes Klima lässt die Samen in wenigen Tagen keimen.

Miniaturgarten
Wer keinen Garten oder keinen Balkon besitzt, kann sich jetzt ein Miniaturgarten anlegen -in einer flachen Schale. Die unterste Schicht besteht aus Kies. Sie dient zur Entwässerung der Erde. Auf den Kies kommt fein durchgesiebte Humuserde mit Sandanteilen. Dort hinein kann gepflanzt werden. Fachgeschäfte halten eine Vielzahl von Minipflanzen für diese Zwecke bereit. Kies, dekorative Zweige aus dem Wald und schöne Steine findet man leicht.

März
Jetzt, da die Sonne wieder intensiver strahlt, beginnt das Wachstum. Die Zimmerpflanzen bekommen von nun an mehr Gießwasser. Bei sonnigem Wetter müssen jene Pflanzen, die blühen oder empfindliche Blätter haben, vor direkter Sonne geschützt werden. Hat man keine andere Möglichkeit, so zieht man mit ihnen vom Südfenster (Überwinterungsfenster) an ein Ost- oder Westfenster um.
Pflanzen, die Knospen gebildet haben, die blühen oder junge Triebe entwickeln, erhalten eine erste sanfte Düngerlösung. Schwache Triebe an Kletterpflanzen werden jetzt zurückgeschnitten, abgestorbene Blätter entfernt. Der März ist auch der Monat zum Umtopfen und Vermehren.
Alle Pflanzen, die Erdballen stark durchwurzelt haben, brauchen einen größeren Topf und frische Erde. Bei größeren Exemplaren können jetzt Stecklinge geschnitten werden. Im feuchtwarmen Klima wurzeln sie schon in wenigen Wochen.
Da die Temperaturen langsam steigen, muss die Luftfeuchtigkeit ebenfalls erhöht werden. Am besten, man deponiert die Blumentöpfe auf einer mit Kies und Wasser
gefüllten Schale. Der Wasserdampf, der aus der Schale aufsteigt, schafft ausreichende Luftfeuchtigkeit. Vielen Pflanzen tut es auch gut, wenn man ihr Gefäß in einen größeren Topf stellt und den Zwischenraum mit feuchtem Torf auffüllt. Ein besonderer Vorteil dieser Methode: Das überschüssige Gießwasser wird vom Torf aufgenommen und kann somit der Pflanze nicht schaden.
Auf dem Balkon wird es bunt. Verschiedene Frühlingsboten melden sich zur Stelle. Vor allem die Zwiebelgewächse - Tulpen, Hyazinthen, Krokusse, Blausterne und Osterglocken - sind bei milder Witterung in voller Blüte. Jetzt können Stiefmütterchen, Freilandprimeln und Tausendschön gepflanzt werden. Und man sollte auch die einjährige Sommerblumen aussäen. Die genauen Termine findet man auf den Rückseiten der Samentüten.
Wer einen kleinen Wassergarten auf dem Balkon einzurichten plant, legt nun ebenfalls los. Als Behälter dient entweder ein wasserdichtes Holzfaß (in der Mitte horizontal geteilt) oder eine alte Zinkwanne.
Der Balkon muss Südlage haben und vor starkem Wind geschützt sein. Als Bodenerde empfehlen sich: 3 Teile schwerer Gartenboden, 1 Teil ungedüngter Torf. Diese Mischung wird etwa 10 bis 20 cm hoch eingefüllt. Beim anschließenden Wässern muss man vorsichtig vorgehen. Am besten stellt man als Hilfsmittel ein Gefäß in die Erde, in das dann gegossen wird. Der Vorteil: Das überlaufende Wasser wirbelt den Erdboden nur ganz geringfügig auf.
Nach der Pflanzung klärt sich das Wasser übrigens innerhalb weniger Tage. Wer Seerosen in seinem Becken ansiedeln will, muß ständig gleichbleibenden Wasserstand gewährleisten und auch gleich schon an den nächsten Winter denken: Wie viele andere Pflanzen vertragen sie keinen Frost, können aber nach der Saison im Keller überwintern. Man muss nur darauf achten, das ihre Wurzeln nicht austrocknen.

April
Jetzt ist es Teit, die Zimmerpflanzen auf ein kräftiges Wachstum vorzubereiten. Nach und nach wird mehr Wasser gegeben. Die Menge hängt vom jeweiligen Wetter ab. Gedüngt wird nun ebenfalls , und zwar regeläßig mit der empfohlenen Konzentration. Als Faustregel gilt: 2 Gramm auf 1 Liter Gießwasser.
Wer im März noch nicht dazu gekommen ist, kann es im April dann nachholen: Das Vermehren und Umtopfen.
An milden Tagen sollte man die Zimmerpflanzen mit lauwarmem, kalkfreiem Wasser im Freien abbrausen. Pflanzen mit wasserempfindlichen Blättern (man erkennt sie meist an der haarigen Oberfläche) sind davon selbstverständlich ausgenommen.
Wer gerne experimentiert, wird sicher Freude an einem Flaschengarten haben:
Dafür besorgt man sich einen dieser großen, bauchigen Flaschen, wie z.B. für Most benutzt werden. Ihr Hals sollte möglichst nicht so eng sein, das man mit der Hand nicht mehr hindurchreicht, sonst braucht man Hilfsmittel, um zum Flaschenboden zu gelangen. Am besten eignen sich dann ein sehr steifer Draht oder mehrere dünne, aber stabile Rundhölzer.

Und so wird der der Flaschengarten bepflanzt:
Nach gründlicher Reinigung des Gefäßes muss man zunächst eine ca. 5 cm hohe Schicht kleiner Holzkohlestückchen einfüllen, die für den richtigen Wasserablauf sorgt und die Algenbildung verhindert. Darauf kommt die Pflanzenerde, ca. 5 bis 7 cm hoch. Mit einem langen Trichterrohr ist es wirklich kein Problem, die Kohle und die Erde gleichmäßig zu verteilen. Als Erde eignet sich entweder spezielle Anzuchterde oder ein Torfkultursubstrat, das zu einem Drittel mit Sand versetzt wird. Zum Einpflanzen schafft man an den entsprechenden Stellen Vertiefungen, setzt die Pflanzen hinein und drückt die Erde ringsrum fest. Danach wird der Boden vorsichtig befeuchtet. Das Wasser ist ausreichend, wenn sich innerhalb der Flasche nur wenig Kondenswasser bildet. Abgestorbene Blätter und Unkraut sollte man möglichst schnell beseitigen.
Kranke Pflanzen und Schädlinge müssen sowieso sofort aus der Flasche entfernt werden.

Auf dem Balkon können jetzt allerlei Gemüsesorten ausgesät werden. Unter einer schützenden Haube lassen sich Möhren, Tomaten, Erbsen, Radieschen, Salat und Kräuter frostgeschützt heranziehen.

Für Kletterpflanzen empfiehlt es sich, Rankhilfen anzufertigen. Kübelpflanzen, die an einem kühlen Ort überwintert haben, werden ab jetzt wieder normal gegossen und schwach gedüngt. Bei mildem Wetter können sie tagsüber schon ins Freie gestellt werden.

Mai
Ab jetzt werden alle Zimmerpflanzen bis in den Herbst gegossen und gedüngt. Außerdem sollen sie so viel frische Luft wie nur möglich erhalten (nur keine Zugluft).
Bei allzu rasch wachsenden Pflanzen kann man zu lange Triebe stutzen. Die Triebspitze wird an einer geeigneten Stelle des Stamms einfach abgeschnitten. Bei manchen Pflanzen treiben dort aber sofort sogenannte schlafende Augen aus, die sich später zu neuen Trieben entwickeln.
Stützstäbe von hochwachsenden oder kletternden Pflanzen müssen jetzt durch längere ersetzt, neue Triebe müssen festgebunden werden, wobei darauf zu achten ist, das das Dickenewachstum durch die Befestigung bicht behindert wird.
Mitte des Monats beginnt die eigentliche Balkongärtnerei: Blumenkästen und Kübel werden neu bepflanzt.
Wer damit noch keine Erfahrung hat, findet beim ersten Anlauf vielleicht nicht gleich die optimale Zusammenstellung, aber das Experimentieren macht ja auch eine Menge Freude. Hier ein paar Anregungen: Hier der Zusammenstellung der Pflanzen für bunte Kästen sollte man vor einen hellen hintergrund möglichst keine allzu zarten Farben wählen. Sie heben sich zu wenig ab. Und entscheidet man sich für verschiedene kräftige Farbtöne, wären weiße Blumen dazwischen ganz sinvoll: sie trennen die Farben gut voneinander.
Kübelpflanzen aus dem Winterquartier sollten mit frischer Erde versorgt und in den ersten Tagen vor praller Sonne geschützt werden.
Nach den Eisheiligen kann man alle unter einer Schutzhaube herangezogenen Gemüsesorten abdecken. Wer weder Blumen noch Gemüse ausgesät hat, kann jetzt auf Wochenmärkten oder in Gärtnereien Setzlinge kaufen.
Dabei handelt es sich meist um kräftigePflanzen, die - bei richtiger Pflege - eine gute Ernte versprechen.
Auch jetzt im Mai können Sie Zimmerpflanzen noch umtopfen.

Eine besondere Augenweide für den Balkon: kleine Dahlien. Pflanzt man sie in diesem Monat in großere Töpfe, so blühen sie ab Ende Juli bis zum ersten Frost ununterbrochen.
Dieser Monat ist ideal, um mit Kindern die erwachende Natur aus nächster Nähe zu beobachten. Gesammelte Kerne von Obstbäumen, Bohnen, Zwiebeln usw. können in einen Topf mit Erde gesteckt und ans Fenster gestellt werden. Manche Samen (z.B. Erbsen, Bohnen und Sonnenblumen) keimen bereits nach wenigen tagen. Später kommen die Pflanzen in den Balkonkasten oder in den Garten.

Juni
Alle Zimmerpflanzen sind in ihrere Hauptwachstumsphase. Bei warmer Witterung bekommen sie reichlich Wasser und eine ausreichende Portion Dünger.
An feuchtwarmen Tagen brauchen sie viel frische Luft (aber keine Zugluft). Bei leichtem, warmen Regen kann man jene Gewächse, die Wasser auf ihren Blättern vertragen, für einige Stunden auf den Balkon oder in den Garten stellen. Bei sehr heißem Wetter sind viele Pflanzen für eine Sprühdusche dankbar. Damit keine häßlichen Flecken auf den Blättern zurückbleiben, soolte man nur kalkfreies Wasser verwenden.
Alle Pflanzen werden auch jetzt regelmößig auf Krankheiten und Schädlinge untersucht. Angegriffene Exemplare muß man sofort aussortieren, da die Ansteckungsgefahr sehr groß ist. Verblühte Azaleen lassen sich jetzt an einen schattigen Platz in den Garten stellen. Auf dem Balkon gibt's alle Hände voll zu tun. Vor allem bei warmen Wetter muß reichlich gegossen werden. An heißen Tagen sogar zweimal- Außerdem sollte man die verwelkten Blüten entfernen, da sonst die Pflanze viel unnötige Kraft für die Samenentwicklung braucht. Außerdem wird das Austreiben von Knospen gehemmt. Jetzt beginnt auch die Urlaubszeit. Oft ein großes Problem: Wer keine Nachbarn oder Bekannte zum Gießen und Pflegen hat, muß sich etwas einfallen lassen.
Zum Beispiel dieses: Man stellt einen mit Wasser gefüllten Eimer auf zwei hohe Mauersteine und plaziert die Blumentöpfe und -kästen daneben. Als "Waaserleitun" dienen dicke Dochte (aus dem Bastelladen). die naß zwischen Eimer und Blumenbehälter gelegt werden. Wichtig für den Wassernachschub ist, daß der Eimer immer höher steht als die Töpfe und Kästen.
Eine andere Methode verhindert die natürliche Wasserverdunstung: Man steckt mehrere Holzstöcke - sie müssen höher sein als die Pflanzen- in gleichmäßigem Abstand in die Töpfe oder Kästen und zieht anschlißend eine große Plastiktüte über die Pflanzen und den Topf. Die offene Seite wird mit Klebeband verschlossen. In diesem geschlossenen Folientreibhaus können Balkonpflanzen 2 bis3 Wochen überleben, ohne gegossen zu werden. Damit die Temperatur unter der Folie nicht zu sehr ansteigt, sollte man einen schattigen Platz wählen.
Nach der Rückkehr aus dem Urlaub muß man sich natürlich sofort um die Pflanzen kümmern. Mit Schere und scharfen Messer werden sie wieder zurechtgestutzt. Ist die eine oder andere Pflanze abgestorben, sollte man sie gleich durch eine neue ersetzrn.

Juli
Im Hochsommer, während der heißesten Zeit des Jahres, muß sich der Hobbygärtner besonders intensiv um seine Schützlinge kümmern. Wegen der intensiven Sonneneinstrahlung benötigen sie jetzt ausgibig Wasser. Vor allem die Zimmerpflanzen im Südfenster werden oft sogar zweimal - morgens und abends -
versorgt. Dünger wird nur abends gegeben.
Wer einen Balkon oder Garten hat, tut gut daran, seine Zimmerpflanzen an einen warmen Regentag ins Freie zu stellen. So wird Staub von den Blättern gewaschen, kalkfrei gegossen und ein Bad in in sehr feuchter Luft genommen. Darüber hinaus darf man die Krankheiten- und Schädlingskontrolle nicht vergessen.

Viele Zimmerpflanzen können während der Hauptwachstumszeit beschnitten werden. Nach zwei bis drei Wochen wachsen aus den sog. schlafenden Augen mehrere neue Triebe. Die Pflanze wirkt dadurch viel kräftiger und buschiger.
Wer sich auf dem Balkon eine kleine Nutzpflanzenecke angelegt hat, kann jetzt mit der Ernte beginnen: Die ersten Erdbeeren sind reif.
Auch Küchenkräuter können schon geschnitten werden. Ist die Ernte sehr ergibig, lassen sie sich problemlos einfrieren: zerkleinern und in einer Dose im Gefriergerät platzsparend aufbewahren.
Alle anderen Gemüsesorten werden regelmäßig gegossen und gedüngt.
Von Petunien, Geranien und Fuchsien muß man die verwelkten Blüten und gelben Blätter täglich entfernen. Aber auch bei Gruppenpflanzen wie Lobelien, Strauch- und Zwergmargeritten sowie bei Verbenen ist das Herausschneiden von verblühten Pflanzenteilen unbedingt notwenidig.

Kletterpflanzen sollten jede Woche kontrolliert und, falls nötig, neu angebunden werden. Achtet man nicht darauf, kann ein Gewitter alle Triebe abreißen.
Auch Kübelpflanzen mit kräftigen Kronen (z.B. Fuchsien- oder Margeriten-Stämmchen) müssen so feststehen und Balkon-Ampelpflanzen so sicher angebunden sein, daß ihnen auch stürmische Winde nichts ausmachen.
Zwiebelgewächse, die im Frühjahr geblüht haben, sollten jetzt aus der Erde genommen werden. Die Zwiebeln kommen nebeneinander in eine flache Holzkiste (z.B. eine Gemüsekiste vom Markt) und wandern bis zum Herbst in einen dunklen kühlem, gut belüfteten Keller.
Den Wassergarten muß man vor allem an heißen Tagen ständig nachfüllen. Wenn man das Wasser sprundelnd hineingibt, wird dzusätzlich etwas Sauerstoff mitgeliefert. Große Seerosenblätter müssen entfernt werden, und üppig wachsende Pflanzen werden ausgelichtet. Das Unkraut sollte regelmässig gejätet werden.

August
Die Pflegemaßnahmen werden wie im Juli fortgesetzt. Vor allem darf man das Gießen und Düngen nicht vernachlässigen. Ebenso wichtig bleibt es, die Zimmerpflanzen laufen auf Krankheiten und Schädlingsbefall zu untersuchen. Verfärbte Blätter, schlechtes oder gar kein Wachstum und dünne schwache Triebe
gelten als Anzeichen dafür, dass mit der Pflanze etwas nicht in Ordnung ist. Ursache können nicht nur Krankheiten oder Schädlinge, sondern auch ein falscher Standort oder ungenügende Pflege sein.

Bei warmen Wetter benötigen die meisten Pflanzen jetzt auch relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Mehrmals täglich sprühen ist die einfachste Methode. Aber Vorsicht: Empfindliche Möbeloberflächen nehmen dadurch womöglich Schaden.

Wer über eine besonders pflegeleichte Bepflanzung auf dem Balkon nachdenkt, zieht sich sicher auch einen kleinen Steingarten in Betracht. Voraussetzungen sind eine geschützte Südlage und ein größerer Steintrog. Da kommt zunächst eine Schicht Schotter hinein. Darüber wird dann Humuserde gegeben. Und obendrauf dekoriert man, je nach Geschmack, verschiedene große Steine. Zwischen ihnen muss aber natürlich immer noch genügend Abstand für mehrere Steingartengewächse sein: Kissenbeete etwa, Alpenblumen oder mediterrane Fettblattgewächse stehen zur Auswahl. So ein Steingarten ist das ganze Jahr über grün, und es blüht in ihm bereits im Frühjahr.

Wer auf seinem Balkon nur wenig Platz hat, aber trotzdem nicht auf Tisch, Stühle und eine Große Kübelpflanze verzichten mag, sollte sich vielleicht eine mobile Kübelunterlage basteln. Dazu benötigt man lediglich ein wasserfestes Brett und vier stabile Rollen. Der Zusammenbau ist kinderleicht. Vorteil: Die Kübelpflanze lässt sich - je nachdem, ob man auf dem Balkon isst, im Liegestuhl faulenzt oder auch im angrenzenden Raum sitzt - immer so platzieren, dass sie nicht stört bzw. vom Raum aus bewundert werden kann. Ansonsten wird auf dem Balkon je nach Witterung weiter gegossen und gedüngt und Unkraut entfernt.

So ganz allmählich muss man nun auch wieder ans Überwintern und Vermehren der Balkonpflanzen denken. Geranien und Fuchsien überwintern entweder im Keller oder werden durch Stecklinge vermehrt. Dann können im kommenden Frühjahr junge, kräftige Gewächse herangezogen werden. Dazu schneidet man 6 bis 8 cm lange Triebspitzen ab (Geranienstecklinge sollten 3 Blätter, Fuchsien 3 Blattpaare besitzen). Alle Knospen und Blüten werden entfernt. Anschließend werden die Stecklinge in ein feuchtes Torf-Sandgemisch gesteckt und (ohne direkte Sonne) warm gestellt. Nach etwa 4-6 Wochen haben sich bereits kräftige Wurzeln entwickelt.
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Taddy

September
Obwohl das Wetter im Frühherbst meist noch recht warm ist, lässt die Lichtintensität doch spürbar nach, die Tage werden deutlich kürzer -Zeit, die Pflanzen auf die Ruhezeit vorzubereiten. Es fängt damit an, dass man Gießwasser und Dünger langsam reduziert. Und weil es jetzt schon Nachtfröste geben kann, dürfen keine empfindlichen Pflanzen mehr an offenen Fenstern stehen.

Zimmerpflanzen, die viel Licht, aber keine pralle Sonne vertragen, dürfen ab Mitte des Monats vom Ost- oder Westfenster ins Südfenster umziehen .Der September ist übrigens der letzte Monat des Jahres, in dem noch umgetopft bzw. zurückgeschnitten werden kann.
Wer sich im Winter oder Vorfrühling an blühenden Hyazinthen, Krokussen, Narzissen, Tulpen oder Schneeglöckchen im Zimmer erfreuen möchte, muss jetzt die Vorbereitungen dafür treffen: man füllt ein ausreichend großes Pflanzgefäß mit Einheits- oder Komposterde und setzt die Zwiebeln so eng wie möglich nebeneinander. Gibt es kein Wasserabflußloch, sollte man vorher eine Schicht Kies auf den Boden streuen. Die Spitzen der Zwiebel schauen etwas aus der Erde heraus. Wer eine besonders reich blühende Schale anpflanzen möchte, kann zwei Zwiebelschichten übereinander setzten. Auf alle Fälle muss aber ein etwa 2 Zentimeter hoher Gießrand frei bleiben.
Anschließend wird das Gefäß mit den Zwiebeln für ca. 10 Wochen dunkel und kühl gestellt und nur gelegentlich etwas gegossen. Nach Ablauf der Keimzeit werden die nun treibenden Zwiebeln zurück in die Wohnung genommen.

Auch im Herbst ist für den Balkongärtner noch eine Menge zu tun. Viele einjährige Pflanzen haben ausgedient. An ihre Stelle können kleinwüchsige Chrysanthemen eingepflanzt werden. Topf-Chrysanthemen gibt es in vielen warmen, herbstlichen Farben.
Wiederstandsfähiger gegen Frost ist die Glockenheide. Sie blüht rotviolett, lachsrot und weiß - bis in den Winter hinein. Vor dem Einpflanzen muss der Wurzelballen gut durchfeuchtet sein. Am besten, man taucht jede Pflanze vor dem Eintopfen für 10 Minuten in Wasser. Dünger benötigt die Heide nicht.
Frostempfindliche Kübelpflanzen, die auf dem Balkon stehen, müssen jetzt vor kalten Temperaturen geschützt werden und ihr Winterquartier (hell und kühl) beziehen. Gegossen wird dann nur wenig, gedüngt überhaupt nicht mehr.
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Taddy

Oktober
Während fast alle Zimmerpflanzen den Sommer über reichlich Wasser benötigen, gut gedüngt werden und in einem meist warmen Zimmer stehen, sind ihre Bedürfnisse zum Beginn der Ruhezeit sehr unterschiedlich.
Viele möchten jetzt kühl und relativ trocken gehalten werden. Anderen macht die nun beginnende Heizperiode nichts aus, sie brauchen bloß mehr Luftfeuchtigkeit. Kurzum: So wie die Pflanze in ihrer Heimat überwintert (d.h. , die Trockenzeit übersteht), so möchte sie auch als Zimmerpflanze behandelt werden.

Bevor man die kälteliebenden Überwinterer aus dem normalen Blumenfenster nimmt, sollte man sie noch einmal gründlich auf Krankheitssymptome und Schädlinge untersuchen. Alle anderen Zimmerpflanzen verlangen jetzt eine erhöhte Luftfeuchtigkeit, die sich mit Hilfe von Wasserverdunstern an den Heizkörpern oder durch häufiges Sprühen erreichen lässt. Wem dies zu aufwendig erscheint, der kann die Blumentöpfe entweder in feuchte Torftröge oder auf mit Kieselsteinen gefüllte Wasserschalen stellen.
Pflanzen, die ihren Standort im Rauminneren haben, sollten jetzt ans Licht gerückt werden. Ist das nicht möglich, empfiehlt sich eine künstliche Beleuchtung.
Die Balkon-Saison geht ihrem Ende entgegen. Alle verblühten Sommerpflanzen werden aus den Kästen genommen. Geranien können in einem kühlen Keller überwintern. Sie werden bis zum Frühjahr regelmäßig etwas gegossen und dann kräftig zurückgeschnitten.
Wer auch im Winter einen grünen Balkon haben möchte, kann sich verschiedene Zwergkoniferen kaufen. Sie sind relativ robust und pflegeleicht. Bei mildem Wetter müssen sie kräftig gegossen werden. Für Pflanzen, die den ganzen Winter im Freien bleiben, sollte man vorsichtshalber zum Abdecken Tannenzweige bereitlegen. Es schützt die Pflanzen ausreichend vor allzu tiefen Temperaturen.
Bei empfindlichen Kletterpflanzen ist es wichtig, den Wurzelbereich mit Laub und Torf dick abzudecken. Wassertröge erfordern einen besonders intensiven Frostschutz: Das Wasser wird vollständig abgeschöpft, die Bepflanzung mit einer 30 cm dicken Torfschicht abgedeckt, der Behälter zum Schluss so verschlossen, dass kein Regenwasser oder Schnee hineingelangen kann.
Wasserpflanzen überwintern gut im Keller. Die Pflanzen werden in feuchten Torf gelegt und sorgfältig verpackt, so dass sie nicht austrocknen. Alle zwei Monate sollte kontrolliert und das Substrat wieder angefeuchtet werden.
Im Sommer hat man ständig frische, duftende Blumen aus dem Garten oder Balkon - im Winter sind Schnittblumen sehr teuer. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, die dunkle Jahreszeit mit bunten Blüten zu bereichern: mit Trockenblumen!Wer im Sommer und Herbst Blumen und Blätter sammelt und trocknet, kann anschließend phantasievolle Arrangements zusammenstellen.
Folgende Garten- und Balkonpflanzen eignen sich dafür: Edeldisteln, Strohblumen, Lavendel und Rosen. Aber auch die Lampionblume und das Silberblatt mit seinen hübschen Samenkapseln sehen getrocknet wunderschön aus.
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November
So ruhig ist die Ruhezeit gar nicht: Man muss darauf achten, dass nicht zu viel gegossen wird. Kaum zu heilende Fäulniserkrankungen wären die mögliche Folge. Die Erde sollte stets nur angefeuchtet sein, und ihre obere Schicht darf zwischen den Wassergaben ruhig etwas antrocknen. Andererseits bekommen die wenigen Pflanzen, die jetzt blühen, selbstverständlich mehr Wasser und werden auch regelmäßig gedüngt. Beim Lüften der Wohnung müssen zugempfindliche Pflanzen geschützt werden. Das gleiche gilt für Pflanzen, die an schlecht isolierten Fenstern stehen.
Wenn das Blumenfenster im Winter zu kahl ist, kann man vielleicht einmal etwas ganz Neues ausprobieren: Ein Ephiphytenstamm zum Beispiel ist eine besonders schöne Fensterdekoration. Damit wird ein Stück Regenwald nachgeahmt. Denn viele Urwaldpflanzen wachsen hoch oben in alten Bäumen zwischen den Astgabeln, wo es feuchtwarm und schattig ist, und ähnliche Klimaverhältnisse sich im Blumenfenster durchaus künstlich erzeugen. Als Epiphytenstamm dient ein alter abgesägter Stammteil eines Obstbaumes (Obstbäume wachsen nicht so gleichmäßig und sind deshalb besonders markant). Er wird mit Sphagnum-Moos umwickelt, das durch Kupferdraht gehalten wird. Genauso verfährt man mit den Wurzeln der Pflanzen, die später auf den Stamm gedeihen sollen: Die Epiphyten (meist handelt es sich dabei um Bromelien und Farne) werden vorsichtig mit dem Stamm verbunden. Man muss sie ständig feucht halten und häufig besprühen. Andernfalls vertrocknen sie sehr schnell.

Auf dem Balkon ist der Frostschutz jetzt besonders wichtig. Nadelbaumzweige, Torf und Laub schützen empfindliche Pflanzen hervorragend vor allzu tiefen Temperaturen.
Hat man im Herbst immergrüne Koniferen gepflanzt, müssen sie an frostfreien Tagen regelmäßig gegossen werden. Wer mitten im Winter etwas Blühendes nicht verzichten kann, sollte jetzt Christrosen einsetzten. Sie blühen von Dezember bis in den März hinein. Besondere Aufmerksamkeit muss den Überwinterern gewidmet werden: Regelmäßiges, schwaches Gießen und eine genaue Kontrolle auf Krankheiten und Schädlinge ist für den gesamten Ruhezeitraum unbedingt erforderlich.
In besonders kalten Gegenden sollte man die Blüten der Christrose mit Reisig abdecken. Nach der Blüte wird der Stengel bis zum Boden abgeschnitten.
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Taddy

Dezember
In der dunkelsten Jahrezeit müssen alle Zimmerpflanzen von dem wenigen Licht so viel wie möglich erhalten: Gardienen, Vorhänge oder Rollos dürfen den Lichteinfall
also nicht verhindern. Pflanzen, die normalerweise im Rauminneren stehen, sollten dicht ans Fenster gerückt werden. Lichtmangel kündigt sich meist dadurch an, dass die Pflanze an der Spitze zwar weiter wächst, ihre unteren Blätter aber nach und nach abfallen.
Warme und trockenen Heizungsluft vertragen die wenigsten Zimmerpflanzen. Ein kühler Raum (ungefähr 10°C) ist für die Überwinterung am besten geeignet. Das Treppenhaus, eine unbeheizte Veranda oder eine helle Garage erfüllen oft die gleichen Anforderungen.
Steht kein kühler Raum zur Verfügung, muss die Luftfeuchtigkeit erhöht werden. Verdunster an den Heizkörpern, elektrische Luftbefeuchter oder mehrmaliges Sprühen am Tag sorgen dafür. Allerdings: An den strengen Frosttagen kann es bei hoher Luftfeuchtigkeit im Zimmer zu Wasserniederschlägen an den Außenmauern (vor allem hinter Möbeln oder Bildern) kommen. Wird dies erst nach dem Winter entdeckt, hat der Schimmel bereits viel Schaden angerichtet.
Gegossen werden die Pflanzen meist nur wenig. Gedüngt wird überhaupt nicht. Dagegen sollte man jetzt vermehrt auf Schädlinge und Krankheiten achten.
Weihnachten werden besonders viele Zimmerpflanzen verschenkt. Einige erfordern spezielle Pflege: Die farbenprächtige Azalee zum Beispiel braucht jetzt viel Feuchtigkeit.. Man besprüht sie deshalb häufig mit lauwarmen und kalkfreiem Wasser, aber nur so lange, bis sich die Knospen öffnen.
Auch Alpenveilchen gedeihen nur bei hoher Luftfeuchtigkeit. Sie sind stets von unten zu bewässern. Staunässe muss jedoch vermieden werden. Die Temperatur sollte für beide Pflanzen 16°C nicht überschreiten. Der beliebte Weihnachtstern
fühlt sich bei normaler Zimmertemperatur wohl. Und noch andersblühede Zwiebelgewächse wie z.B. Hyazinthen, Krokusse oder Tulpen halten sich sehr lange, wenn sie an einem kühlen Fenster stehen. Wenn sie ausgeblüht haben, kann man sie in den Garten setzten.

Die Balkonpflanzen, die in einem kühlen Raum überwintern, müssen alle 2 Wochen kontrolliert werden. Abgestorbene Pflanzenteile müssen entfernt werden, gleichzeitig ist auf Fäulnis oder Schädlinge zu achten. Damit die Wurzelballen nicht vollständig austrocknet, wird immer etwas Wasser gegeben, und an milden Tagen
muss zusätzlich für reichlich frische Luft gesorgt werden.
Die winterharten Balkonpflanzen bekommen an frostfreien Tagen reichlich Wasser.

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