Autor: Frank Veröffentlicht: 02.10.2007 - 07:57 Uhr
Hyazinthen
sind ganz besondere Zwiebelblumen, denn sie verströmen nicht nur ein Parfum wie aus Tausendundeiner Nacht, sondern ihr Blütenstand, der aus unzähligen dicht stehenden Einzelblüten besteht, erinnert an verspielte Ornamentalik. Die Hyazinthe hat die Menschen schon früh fasziniert. Sie gelangte bereits im 16. Jahrhundert über Konstantinopel aus dem Nahen Osten nach Europa. Mitte des 18. Jahrhunderts avancierten sie in Frankreich zu Modeblumen, die aus dem Garten nicht wegzudenken waren. Diese Begeisterung ging angeblich auf Madame Pompadour, die Geliebte des französischen Königs Ludwig XV., zurück, die die Gärten von Versailles mit Hyazinthen bepflanzen ließ.
Um 1800 existierten bereits mehrere hundert Sorten und nicht nur in den Niederlanden wurde vermehrt und gezüchtet, sondern auch in Berlin gab es damals viele Blumenzwiebelzüchter, die Hyazinthenzwiebeln anbauten. Zur Blütezeit waren diese Hyazinthenfelder ein beliebtes Ausflugsziel für Berliner. Die zunehmende Bebauung in der Gründerzeit brachte den Rückgang der Berliner Hyazinthenkultur. 1901 war sie bereits stark geschrumpft, in den darauffolgenden Jahren erlosch sie ganz.
Doch heute können wir uns aufgrund der züchterischen Bemühungen unserer niederländischen Nachbarn ab Dezember mit den wohlduftenden, orientalischen Schönheiten umgeben. In vielen Farben sind sie auf dem Markt und schon einige wenige reichen aus, um Riechkolben und Augen gleichermaßen zu erfreuen.
BBH