Braucht eine Haselnuss den Frost

 
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Jan-Venezuela

Hallo liebe Green24-Forum-Mitglieder!
Wir ihr ja aus meinem Benutzernamen entnehmen könnt, lebe ich in Venezuela und als Hobbygärtner gibt es hier für mich viel zu entdecken. Ich lebe in den Anden und hier herrscht ein angenehmes Klima. Doch leider gibt es hier viele Früchte nicht, die ich aus meiner Heimat kenne, bzw. man kann sie kaufen, doch sind sie alle aus Chile importiert. So zum Beispiel Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen und auch Haselnüsse. Leider sind diese vergleichsweise teuer und man kann es schon als Luxus bezeichnen, wenn man sich mal einen Apfel gönnt. Nun habe ich mir mal einige Haselnüsse gekauft, die sich noch in ihrer Schale befinden und will versuchen selber Sträucher daraus zu ziehen. Hier nun meine Frage: benötigt die Nuss zum Keimen vorher eine Kälteruhephase? In unserem Garten in Deutschland haben sich die Eichhörnchen immer um die Vermehrung gekümmert und im Frühjahr sprossen dann die kleinen Bäumchen. Aber wie mache ich das hier, wo es doch keinen Winter gibt. Kann ich die Nüsse direkt einpflanzen, oder packe ich sie erst geraume Zeit in das Eisfach meines Kühlschrankes? Wer kennt sich da aus? Wer kann mir weiter helfen? Freue mich über jede hilfreiche Antwort.

Saludos!

Jan
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Plantsman

Moin,

Haselnüsse sind sicher keimfreudiger nach einer Kälteperiode. Ob sie darauf angewiesen sind ist mir jetzt nicht sicher bekannt.
Ein größeres Problem wird der Pflanze aber die Äquatornähe Deiner neuen Heimat machen. Dadurch, daß die Tage bei Dir ständig um die 12 Stunden sind, fehlen ihr die Auslöser (Kurztag, sinkende Temperaturen) für die genetisch festgelegte und für die Gesundheit wichtige Winterruhe. Das geht ein paar Jahre gut, die Art erschöpft sich aber nach kürzerer Zeit.
Die Engländer haben in ihrer Kolonialzeit mal versucht in Kenia (ist ja auch am Äquator) auf den höheren Bergen Äpfel, Kirschen und Birnen anzubauen. Die kühleren Temperaturen waren OK. Nach ca. 5 Jahren waren die Pflanzen aber wegen fehlender Jahreszeiten so durcheinander, daß die Bäume gleichzeitig Äste im Winter-, Frühlings-, Sommer- und Herbstmodus hatten. Wenige Jahre später sind sie wegen Erschöpfung zusammengebrochen. Auch wurden sie sehr stark von epiphytischen Pflanzen wie Farnen, Orchideen, Moosen und Flechten bewachsen. In Mitteleuropa wachsen zwar auch ein paar Moose und Flechten auf Obst-Bäumen, aber nicht dezimeterdick wie in den Tropen! Sie haben nie gelernt, sich dagegen zu verteidigen, weil es diese Massen an epiphytischen Pflanzen bei uns nicht gibt.......... und in Venezuela gibt es sehr (!!!!) viele Epiphyten.

Schöne Idee, aber für die Pflanze eher schlecht. Versuchen kannst Du es natürlich trotzdem. Ich wollte Dich nur auf die großen Nachteile hinweisen.
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matucana

Hi,

mit den Stichwörtern "Haselnuss Frostkeimer" oder "Haselnuss Kaltkeimer" finden die Suchmaschinen Unmengen an Info, Anleitungen usw. usf.
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Jan-Venezuela

@ Plantsman:
Danke für die schnell und informationsreiche Antwort.
So ungefähr habe ich mir das schon gedacht. Wiederum muss man sagen, dass es hier nachts bis auf 14°C abkühlt und es tagsüber nur selten mehr als 25°C ist. Weiter oben in den Bergen hätte ich dann sogar nachts minusgrade, doch diese leider das ganze Jahr über. Ich werde es einfach mal probieren und euch über meine Ergebnisse in Kenntnis setzen.

Saludos!
Jan

P.S.: Danke auch an matucana. Werde ich mir mal durchlesen.

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