Einer alten Legende von 1430 nach blühen Apfelbäume in der Heiligen Nacht. In der Nähe von Nürnberg gab es einen alten Apfelbaum, der jedes Jahr in der Nacht, in der Maria das Jesuskind gebar, geblüht und Früchte getragen haben soll.
Diese Früchte wurden Christäpfelein genannt. In Lohr am Main standen ebenfalls Apfelbäume, die in der Christnacht Früchte trugen. Zu Ehren der Heiligen Gertraud bekamen sie den Namen Dräutleinsäpfel.
Die Lohrer versuchten herauszufinden, wie dieses Wunder geschehen konnte. Doch als sie Wächter um die Bäume aufstellten, trugen diese keine Äpfel mehr.
So entstand auch der Glaube, dass man in der Christnacht kleine Steine in die Astgabeln von Obstbäumen legen sollte, damit diese im nächsten Jahr wieder genügend Früchte hervor brächten.
Als alte Bauernregel hat sich bis heute gehalten: Wenn es windig in den Weihnachtstagen, sollen die Bäume viel Obst tragen.
Um in den Wohnstuben auch Apfelblüten zu haben, wurden am Barbaratag (4. Dezember)
Zweige geschnitten, die hell und warm aufgestellt wurden.
"Barbarazweig
Dich abgebrochnen Zweig vom Apfelbaum,
erstarrt und kalt,
dich hol ich ein zum warmen Winterraum.
Ich weiß, du blühst mir bald.
Ein klares Wasser richt ich dir im Krug,
der Ruf des Lichts
ergeht an dich, ihn hören ist genug.
Aus dir vermagst du nichts.
Lass die erwartungsvollen Wochen still vorübergehn.
Der Christnacht, die auch dich erlösen will,
wird niemand widerstehn.
Erstarrter, abgebrochner Apfelzweig,
dein Traum war tief.
Nun kam die Segensstunde. Und nun zeig,
was in dir schwieg und schlief."
von Bernt von Heiseler (1907-1969)
-yl-