2001 beschlossen die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in Göteborg, bis 2010 den Rückgang der biologischen Vielfalt zu stoppen. Im Jahr 2010, dem internationalen Jahr der Biodiversität, glauben viele Experten nicht mehr, dass das Ziel noch erreicht werden kann. Dennoch gibt es Hoffnung: In der nordrhein-westfälischen Eifel wurde von 2001 bis heute der Rückgang der Artenvielfalt nicht nur gestoppt, es gibt dort sogar wieder mehr Arten als zuvor. Im Regionalen kann Artenschutz also doch gelingen. Das belegen Studien von Naturschutzforschern der Universität Bonn.
"Dass das Ziel, den Rückgang der biologischen Vielfalt bis 2010 zu stoppen, nicht erreicht wird, stimmt wohl für Deutschland und die Bundesländer, nicht aber für alle Naturräume, Kreise und Kommunen", sagt Professor Dr. Wolfgang Schumacher von der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn. Mit rund 200 Staatsexamens-, Diplom- und Doktorarbeiten aus den letzten 30 Jahren, weiterer Datenerhebungen und einer ganzen Reihe umsetzungsorientierter Forschungsprojekte hat der Forschungsbereich "Geobotanik und Naturschutz" der Fakultät in den vergangenen 25 Jahren im Detail den Erfolg von Umweltschutz¬maßnahmen in der nordrhein-westfälischen Eifel untersucht. Das Ergebnis fasst Professor Schumacher zusammen: "In der Eifel wurde als eine der ersten Regionen Deutschlands das 2010-Ziel der Europäischen Union nicht nur erreicht, sondern deutlich übertroffen." Dies sei zumindest für die Flora, die Pflanzengesellschaften und die gefährdeten Biotoptypen zweifelsfrei nachgewiesen worden.
Vertragsnaturschutz hat sich bewährt
Wesentliche Gründe für die gelungene Trendumkehr seien die Entwicklung des "Vertragsnaturschutzes" mit der Landwirtschaft vor gut dreißig Jahren, der die Landwirte in die Pflege und den Erhalt von Naturschutzgebieten einbindet. Mittlerweile werden 5.000 Hektar Land auf diese Weise bewirtschaftet und weitere 15.000 Hektar Wiesen und Weiden extensiv genutzt - ein sehr hoher Anteil. In mehreren Projekten überprüfte die Landwirtschaftliche Fakultät die Effizienz der Vertragsnaturschutz-Programme.
Auch sei der Flächenanteil der geschützten Gebiete in den Eifelregionen der Kreise Euskirchen, Düren und der Städteregion Aachen in den vergangenen zehn Jahren erheblich angestiegen. Er liege zurzeit bei 30.000 Hektar, was einem Anteil von 15 Prozent der Gesamtfläche entspricht. Die Bonner Forscher fanden darüber hinaus, dass in mehr als 100 Gebieten die Artenzahlen deutlich zugenommen haben. Gleichzeitig ging die Zahl der laut Roter Liste gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in der Eifel deutlich zurück.
Professor Schumacher geht davon aus, dass das 2010-Ziel auch in einigen anderen Naturräumen Nordrhein-Westfalens und weiterer Bundesländer erreicht ist. Er empfiehlt, den regionalen Ansätzen zur Umsetzung des Naturschutzes mehr Aufmerksamkeit zu schenken. "Die Erhaltung der biologischen Vielfalt lässt sich auf regionaler und kommunaler Ebene nicht nur besser evaluieren, sondern auch eher umsetzen", ist Schumacher überzeugt.
Prof. Dr. Wolfgang Schumacher
Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz
der Universität Bonn
"Dass das Ziel, den Rückgang der biologischen Vielfalt bis 2010 zu stoppen, nicht erreicht wird, stimmt wohl für Deutschland und die Bundesländer, nicht aber für alle Naturräume, Kreise und Kommunen", sagt Professor Dr. Wolfgang Schumacher von der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn. Mit rund 200 Staatsexamens-, Diplom- und Doktorarbeiten aus den letzten 30 Jahren, weiterer Datenerhebungen und einer ganzen Reihe umsetzungsorientierter Forschungsprojekte hat der Forschungsbereich "Geobotanik und Naturschutz" der Fakultät in den vergangenen 25 Jahren im Detail den Erfolg von Umweltschutz¬maßnahmen in der nordrhein-westfälischen Eifel untersucht. Das Ergebnis fasst Professor Schumacher zusammen: "In der Eifel wurde als eine der ersten Regionen Deutschlands das 2010-Ziel der Europäischen Union nicht nur erreicht, sondern deutlich übertroffen." Dies sei zumindest für die Flora, die Pflanzengesellschaften und die gefährdeten Biotoptypen zweifelsfrei nachgewiesen worden.
Vertragsnaturschutz hat sich bewährt
Wesentliche Gründe für die gelungene Trendumkehr seien die Entwicklung des "Vertragsnaturschutzes" mit der Landwirtschaft vor gut dreißig Jahren, der die Landwirte in die Pflege und den Erhalt von Naturschutzgebieten einbindet. Mittlerweile werden 5.000 Hektar Land auf diese Weise bewirtschaftet und weitere 15.000 Hektar Wiesen und Weiden extensiv genutzt - ein sehr hoher Anteil. In mehreren Projekten überprüfte die Landwirtschaftliche Fakultät die Effizienz der Vertragsnaturschutz-Programme.
Auch sei der Flächenanteil der geschützten Gebiete in den Eifelregionen der Kreise Euskirchen, Düren und der Städteregion Aachen in den vergangenen zehn Jahren erheblich angestiegen. Er liege zurzeit bei 30.000 Hektar, was einem Anteil von 15 Prozent der Gesamtfläche entspricht. Die Bonner Forscher fanden darüber hinaus, dass in mehr als 100 Gebieten die Artenzahlen deutlich zugenommen haben. Gleichzeitig ging die Zahl der laut Roter Liste gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in der Eifel deutlich zurück.
Professor Schumacher geht davon aus, dass das 2010-Ziel auch in einigen anderen Naturräumen Nordrhein-Westfalens und weiterer Bundesländer erreicht ist. Er empfiehlt, den regionalen Ansätzen zur Umsetzung des Naturschutzes mehr Aufmerksamkeit zu schenken. "Die Erhaltung der biologischen Vielfalt lässt sich auf regionaler und kommunaler Ebene nicht nur besser evaluieren, sondern auch eher umsetzen", ist Schumacher überzeugt.
Prof. Dr. Wolfgang Schumacher
Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz
der Universität Bonn
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