Bastelboomer legen sich ins Zeug
Basteln, stricken, häkeln, sticken und nähen galt zwei Jahrzehnte als biederer Zeitvertreib. Doch jetzt gibt es wieder eine Renaissance für Selbstgemachtes und Handgefertigtes, denn stetig wächst die Sehnsucht der Menschen nach individuellen Produkten. Trendjäger sehen im Stricken schon das „neue Yoga“. Allen voran hängen Stars wie Uma Thurman, Julia Roberts und Madonna bereits an der Stricknadel. Die angeblich so verstaubte Branche boomt vor allem im Internet. Die Deutschen filzen, fädeln und fummeln – mit Bastelutensilien versteht sich – dass man aus dem Staunen gar nicht mehr rauskommt. Und das Ganze findet nicht etwa nur im stillen Kämmerlein statt, nein offensiv geht man die Sache an, trifft Gleichgesinnte in Strickkaffees, Perlenläden, Wollstuben oder zuhause.
Eine neue Generation von Bastelwütigen tobt sich kreativ aus und bietet auf Internetseiten Produkte zum Kauf an. Hier finden sich z.B. gehäkelte Kois, Filzkonfekt, Briefmarken-Ohrringe, Häkelketten und viel Schönes mehr. Die Tatsache, dass Selbermachen lange als bieder und unsexy galt, macht es plötzlich zum coolsten Hobby überhaupt. Der Bastelboom ist die Antwort auf die Sehnsucht unserer Gegenwart nach mehr Individualität. Dabei bedient man sich alter Techniken, um sie dann spielerisch und einfallsreich mit Realitätsbezug zu koppeln.
Genau hier lässt sich auch der Geist des Blumen-Sommers 2008 „Talking Flowers“ verorten. Die Wahl der Blumen und ihre Verwendung als Körperschmuck legen beredtes Zeugnis von der Kreativität der Persönlichkeiten und ihrer Individualität ab. Völlig zwanglos und unverkrampft werden Blumen hier zum Basismaterial für gestalterischen Selbstausdruck. Worauf warten? Einfach loslegen, Blumen kaufen, Fantasie ankurbeln, Spaß haben, Lust empfinden, Hände benutzen. Raus mit der Sprache: „Talking Flowers“ eben.
BBH
Ähnliche Themen