Ich bin's ma wieder,
Also ich muss zu aller erst einmal sagen das ich mich mit Veredeln relativ gut auskenne, allerdings habe ich nur eine "relativ" kurze Liste mit Unterlagen für Äpfel...
Ich möchte einen Jakob Lebel veredeln und weiß, dass diese Art alleine schon leicht zur Alternanz neigt und es also nicht schlau wäre, diese Neigung durch eine ebenfalls zu Alternanz neigende Unterlage zu verstärken. Jakob Lebel braucht allerdings einen Stammbildner, weil diese Sorte sonst kaum einen graden Stamm bildet. Mein Boden im Garten ist ein lehmiger, also weder zu Tonlastig und schwer oder sandig und "leicht", und nährstoffreicher Boden, dass bedeutet ich könnte im Notfall auch eine Unterlage benutzen, die nicht sehr standfest ist und evtl. einen Pfahl zum befestigen benötigt oder die keine leichten Böden verträgt, nur möchte ich dies, bei Möglichkeit, verhindern, da es erstens nicht sehr schön ist und ich zweitens etwas "weit draußen" wohne und im Sommer mal der eine oder starke Sturm ohne Schutz duch meinen Garten weht. Im Winter wird es bei uns schonmal ein oder zwei Wochen unter -15 Grad wie fast überall in Deutschland und dann im Sommer sehr heiß und lange trocken, also "relativ normale" deutsche Temperaturunterschiede. Da Jakob Lebel gering anfällig für Feuerbrand ist und erst spät reif wird und so also auch schlecht ausfärbt, muss dementsprechend die Unterlage sein. Außerdem ist Jakob Lebel mittel-/eher starkwachsend und wächst besser an windgeschützen Orten, da er in einigen Fällen nur mäßig standfest ist. Das die Sorte triploid ist, also nicht als Pollenspender in betracht kommt, kann mir so gut wie egal sein, denn im Falle eines Falles stehen bei mir im Garten und bei unseren Nachbarn genug Apfelbäume.
Ich habe zwar genug Platz aber ich möchte lieber einen Halbstamm mit einer relativ kleinen Krone, also mindestens 1,20m hoch aber 1,60 m wären perfekt und einen Kronendurchmesser von maximal 1,20 m.
Ich sage jetzt einfach mal alle Kriterien die meine zukünftige Unterlage und mein Stammbildner im besten Falle aufweisen sollten:
mittelschwach wüchsig (aufgrund des Stammbildners muss die Unterlage ja nicht allzu hoch werden)
standfest (so standfest wie möglich;also gutes Wurzelwachstum aber nicht übermäßig)
resistent gegen Feuerbrand, Kragenfäule, Schorf, Wurzelkropf und Blutläuse (letzte beide sind optional)
keine Neigung zu Alternanz
relativ früher Ertrag bei gut ausgefärbten Früchten und Qualität
winterhart und frostfest
sollte auch über längere Zeit im Sommer mit Trockenperioden auskommen
(bis zu 3 Wochen kaum Niederschlag)
große Temperaturunterschiede gut vertragen können (optional)
die Erträge sollten sich nicht so schnell erschöpfen wie auf M 9
sollte mit schweren und sandigen Böden gut auskommen (optional)
Ich sage euch gleich mal alle meine Unterlagen von meiner Liste die "wegfallen":
A 2 :
Entstanden in Schweden.Verträgt zwar leichte und schwere Böden, verträgt große Temperaturunterschiede und der Ertrag ist hörer als der von Sämling und ist sehr standfest, ist allerdings starkwüchsig zeigt keine Resistenzen und ist eher für Hochstämme geeignet.
M 1 :
Ist zwar für mittlere Böden sehr gut geeignet und ist standfest, jedoch frostanfällig und auch wieder starkwüchsig. Außerdem zeigt diese Sorte auch keine Resistenzen.
M 2 :
Ist auch für gute bis mittlere Böden geeignet, ist mittelstark wachsend ist resistent gegen Kragenfäule und zeigt frühe Erträge bei gut ausgefärbten großen Früchten, jedoch ist diese Unterlage eher für klimatisch wärmere Lagen gedacht, ist nicht sehr standfest und zusätzlich Blutlausanfällig.
M 4 :
Fruchtet relativ früh bei hohen Erträgen und gut ausgefärbten Früchten, ist jedoch eher starkwüchsig mit kräftigem Wuchs und mittlerer Standfestigkeit und gegen nichts resistent.
M 7:
Weitgehend unanfällig gegen Kragenfäule und recht frühe Erträge und aufgrund der langen, glatten Stiele sehr gut zum veredeln, sogar für Anfänger sehr gut geeignet und mittelstarkwüchsig, außerdem für schwere und feuchte sowie trockene Lagen geeignet. Allerdings besteht eine gewisse Anfälligkeit auf Wurzelkropf und auch sonst keine Resistenzen.
M 9:
Resistent gegen Kragenfäule und frühes Fruchten, aber sonst aufgrund der Schwachwüchsigkeit kleine Bäume mit kleiner Krone und Erträge, die sich so schnell erschöpfen wie die Erträge hoch sind.
Außerdem kaum Wurzelwachstum, dass bedeutet es wird ein Pfahl benötigt, und anfällig gegen Feuerbrand und Blutläusen.
J 9:
Entstanden in Jork,dem "alten Land" in Niedersachsen.Fast genau wie M 9, nur etwas standfester und wüchsiger.
M 11:
Für Halb-und Hochstämme, gute Frosthärte aber relativ spät einsetzender Ertrag und keine Resistenzen.
M 26:
Entstanden aus M 9 x M 16, daher noch schwachwüchsiger, jedoch sehr fruchtbar und gute Frosthärte und etwas standfester als M 9, ein Pfahl ist entfehlenswert. Allerdings nicht resistent gegen Kragenfäule und zeigt auch sonst keine Resistenzen.
M 27:
Standfester als M 9 gelangt nach etwa sechs Jahren ihren Höchstertrag bei großen, gut ausgefärbten Früchten, lässt dann allerdings nach wie der Zuwachs der Triebe schon früher. Entstanden aus M 9 x M 13 und ist die schwachwüchsigste Unterlage, wird daher kaum größer als 1,50 m und zeigt keine Resistenzen.
MM 104:
Mittelstark wachsende Unterlage für gute Böden und, wie alle MM-Klone, resistent gegen Blutlaus. Zeigt allerdings sinst keine Resistenzen.
MM 106:
Standfest und für nasse sowie trockene Lagen mit mittelfrühen Erträgen von guter Fruchtqualität. Allerdings recht schwachwüchsig und, außer Blutlaus, wiederrum keine Resistenzen.
MM 109:
Standfest für leichte Böden. Wieder außer gegen Blutlaus keine Resistenzen.
MM 111:
Mittelstark- bis starkwüchsig mit guter Frosthärte und Krankheitsresistenz inklusive Blutlaus.
Leider besteht eine mehr oder weniger leichte Neigung zur Alternanz.
Schöne Grüße und vielen Dank im vorraus
Christian
post scriptum:
Ich habe gehört, dass es relativ "neue" Unterlagen gibt, die Supporter. Allerdings weiß ich kaum etwas über sie, aber sie hören sich sehr vielversprechend an. Einen guten Winter wünsche ich euch.
Achso des weiteren wurde mir gesagt, dass folgende Sorten als Stammbildner geeignet sind:
Maunzen-Apfel
Jakob Fischer
Pommes d'Or
Hibernal
Nur ich kenne diese Sorten nicht und würde mich freuen, wenn jemand die Eigenschaften, Resistenzen und ähnliches mitteilen könnte, da ich im selbst bei Google kaum etwas über diese Sorten gefunden habe.
Vielleicht kennt jemand ja auch noch weiter (erprobte) Stammbildner...
Schönen Abend noch
Christian
Anmerkung der Moderation:
Beiträge wurden zusammengefügt.
Also ich muss zu aller erst einmal sagen das ich mich mit Veredeln relativ gut auskenne, allerdings habe ich nur eine "relativ" kurze Liste mit Unterlagen für Äpfel...
Ich möchte einen Jakob Lebel veredeln und weiß, dass diese Art alleine schon leicht zur Alternanz neigt und es also nicht schlau wäre, diese Neigung durch eine ebenfalls zu Alternanz neigende Unterlage zu verstärken. Jakob Lebel braucht allerdings einen Stammbildner, weil diese Sorte sonst kaum einen graden Stamm bildet. Mein Boden im Garten ist ein lehmiger, also weder zu Tonlastig und schwer oder sandig und "leicht", und nährstoffreicher Boden, dass bedeutet ich könnte im Notfall auch eine Unterlage benutzen, die nicht sehr standfest ist und evtl. einen Pfahl zum befestigen benötigt oder die keine leichten Böden verträgt, nur möchte ich dies, bei Möglichkeit, verhindern, da es erstens nicht sehr schön ist und ich zweitens etwas "weit draußen" wohne und im Sommer mal der eine oder starke Sturm ohne Schutz duch meinen Garten weht. Im Winter wird es bei uns schonmal ein oder zwei Wochen unter -15 Grad wie fast überall in Deutschland und dann im Sommer sehr heiß und lange trocken, also "relativ normale" deutsche Temperaturunterschiede. Da Jakob Lebel gering anfällig für Feuerbrand ist und erst spät reif wird und so also auch schlecht ausfärbt, muss dementsprechend die Unterlage sein. Außerdem ist Jakob Lebel mittel-/eher starkwachsend und wächst besser an windgeschützen Orten, da er in einigen Fällen nur mäßig standfest ist. Das die Sorte triploid ist, also nicht als Pollenspender in betracht kommt, kann mir so gut wie egal sein, denn im Falle eines Falles stehen bei mir im Garten und bei unseren Nachbarn genug Apfelbäume.
Ich habe zwar genug Platz aber ich möchte lieber einen Halbstamm mit einer relativ kleinen Krone, also mindestens 1,20m hoch aber 1,60 m wären perfekt und einen Kronendurchmesser von maximal 1,20 m.
Ich sage jetzt einfach mal alle Kriterien die meine zukünftige Unterlage und mein Stammbildner im besten Falle aufweisen sollten:
mittelschwach wüchsig (aufgrund des Stammbildners muss die Unterlage ja nicht allzu hoch werden)
standfest (so standfest wie möglich;also gutes Wurzelwachstum aber nicht übermäßig)
resistent gegen Feuerbrand, Kragenfäule, Schorf, Wurzelkropf und Blutläuse (letzte beide sind optional)
keine Neigung zu Alternanz
relativ früher Ertrag bei gut ausgefärbten Früchten und Qualität
winterhart und frostfest
sollte auch über längere Zeit im Sommer mit Trockenperioden auskommen
(bis zu 3 Wochen kaum Niederschlag)
große Temperaturunterschiede gut vertragen können (optional)
die Erträge sollten sich nicht so schnell erschöpfen wie auf M 9
sollte mit schweren und sandigen Böden gut auskommen (optional)
Ich sage euch gleich mal alle meine Unterlagen von meiner Liste die "wegfallen":
A 2 :
Entstanden in Schweden.Verträgt zwar leichte und schwere Böden, verträgt große Temperaturunterschiede und der Ertrag ist hörer als der von Sämling und ist sehr standfest, ist allerdings starkwüchsig zeigt keine Resistenzen und ist eher für Hochstämme geeignet.
M 1 :
Ist zwar für mittlere Böden sehr gut geeignet und ist standfest, jedoch frostanfällig und auch wieder starkwüchsig. Außerdem zeigt diese Sorte auch keine Resistenzen.
M 2 :
Ist auch für gute bis mittlere Böden geeignet, ist mittelstark wachsend ist resistent gegen Kragenfäule und zeigt frühe Erträge bei gut ausgefärbten großen Früchten, jedoch ist diese Unterlage eher für klimatisch wärmere Lagen gedacht, ist nicht sehr standfest und zusätzlich Blutlausanfällig.
M 4 :
Fruchtet relativ früh bei hohen Erträgen und gut ausgefärbten Früchten, ist jedoch eher starkwüchsig mit kräftigem Wuchs und mittlerer Standfestigkeit und gegen nichts resistent.
M 7:
Weitgehend unanfällig gegen Kragenfäule und recht frühe Erträge und aufgrund der langen, glatten Stiele sehr gut zum veredeln, sogar für Anfänger sehr gut geeignet und mittelstarkwüchsig, außerdem für schwere und feuchte sowie trockene Lagen geeignet. Allerdings besteht eine gewisse Anfälligkeit auf Wurzelkropf und auch sonst keine Resistenzen.
M 9:
Resistent gegen Kragenfäule und frühes Fruchten, aber sonst aufgrund der Schwachwüchsigkeit kleine Bäume mit kleiner Krone und Erträge, die sich so schnell erschöpfen wie die Erträge hoch sind.
Außerdem kaum Wurzelwachstum, dass bedeutet es wird ein Pfahl benötigt, und anfällig gegen Feuerbrand und Blutläusen.
J 9:
Entstanden in Jork,dem "alten Land" in Niedersachsen.Fast genau wie M 9, nur etwas standfester und wüchsiger.
M 11:
Für Halb-und Hochstämme, gute Frosthärte aber relativ spät einsetzender Ertrag und keine Resistenzen.
M 26:
Entstanden aus M 9 x M 16, daher noch schwachwüchsiger, jedoch sehr fruchtbar und gute Frosthärte und etwas standfester als M 9, ein Pfahl ist entfehlenswert. Allerdings nicht resistent gegen Kragenfäule und zeigt auch sonst keine Resistenzen.
M 27:
Standfester als M 9 gelangt nach etwa sechs Jahren ihren Höchstertrag bei großen, gut ausgefärbten Früchten, lässt dann allerdings nach wie der Zuwachs der Triebe schon früher. Entstanden aus M 9 x M 13 und ist die schwachwüchsigste Unterlage, wird daher kaum größer als 1,50 m und zeigt keine Resistenzen.
MM 104:
Mittelstark wachsende Unterlage für gute Böden und, wie alle MM-Klone, resistent gegen Blutlaus. Zeigt allerdings sinst keine Resistenzen.
MM 106:
Standfest und für nasse sowie trockene Lagen mit mittelfrühen Erträgen von guter Fruchtqualität. Allerdings recht schwachwüchsig und, außer Blutlaus, wiederrum keine Resistenzen.
MM 109:
Standfest für leichte Böden. Wieder außer gegen Blutlaus keine Resistenzen.
MM 111:
Mittelstark- bis starkwüchsig mit guter Frosthärte und Krankheitsresistenz inklusive Blutlaus.
Leider besteht eine mehr oder weniger leichte Neigung zur Alternanz.
Schöne Grüße und vielen Dank im vorraus
Christian
post scriptum:
Ich habe gehört, dass es relativ "neue" Unterlagen gibt, die Supporter. Allerdings weiß ich kaum etwas über sie, aber sie hören sich sehr vielversprechend an. Einen guten Winter wünsche ich euch.
Achso des weiteren wurde mir gesagt, dass folgende Sorten als Stammbildner geeignet sind:
Maunzen-Apfel
Jakob Fischer
Pommes d'Or
Hibernal
Nur ich kenne diese Sorten nicht und würde mich freuen, wenn jemand die Eigenschaften, Resistenzen und ähnliches mitteilen könnte, da ich im selbst bei Google kaum etwas über diese Sorten gefunden habe.
Vielleicht kennt jemand ja auch noch weiter (erprobte) Stammbildner...
Schönen Abend noch
Christian
Anmerkung der Moderation:
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