Alternative zu Compo Axoris

 
Azubi
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Alternative zu Compo Axoris

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Gepostet: 27.12.2014 - 23:29 Uhr  ·  #1
Hallo,

da ja nun schon seit geraumer Zeit das Spritz-und Gießmittel "Axoris Insekten-frei" von Compo (mit dem Wirkstoff Thiamethoxam) vom Markt ist, und sich mein Fläschchen nun nach laaanger Zeit zum Ende neigt, bin ich auf der Suche nach einem ebenso wirksamen, anwendungsfreundlichen und vor allem ergiebigen Ersatz.
Wer kann Vorschläge machen für ein systhemisch wirksames Mittel gegen solches "Gesocks" wie Wollläuse, Schildläuse, Spinnmilben, Trauermücken u.ä.?

MfG
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Re: Alternative zu Compo Axoris

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Gepostet: 28.12.2014 - 10:58 Uhr  ·  #2
Mimimi, Du lieferst mir das Stichwort.
Auch ich war vor einiger Zeit im Baumarkt um mir neues Gift zu kaufen. Bin zwar eigentlich dagegen, aber bei ca. 180 Pflanzen braucht man halt doch hin und wieder mal die chemische Keule. Auch ich hatte das Axoris, die Flasche hat mir fast 3 Jahre gehalten.
Bin dann mit Lizetan Stäbchen (Dimethoat) und "Schädlingsfrei Calypso" (Thiacloprid) nach Hause gegangen.
Ersteres habe ich gekauft, weil Stäbchen zum Stecken einfach immer weniger Sauerei (und Bienengefährdung?) machen als Spray, aber letzteres brauche ich für meine mit Wollläusen befallenen Schlauchpflanzen - und vielleicht auch als letzte Rettung für den verschildlausten Küchenlorbeer, denn das Calypso hat eine Nutzpflanzenzulassung.

Und genau da hört mein Verständnis auf, denn im Calypso ist genau derselbe Wirkstoff in derselben Konzentration wie im Lizetanspray (derselben Firma!), aber das Lizetan Spray hat *keine* Nutzpflanzenzulassung!
Kann mir das vielleicht jemand erklären?
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Re: Alternative zu Compo Axoris

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Gepostet: 05.01.2015 - 20:21 Uhr  ·  #3
Was mir noch aufgefallen ist: Die Lizetanstäbchen haben eine andere Zusammensetzung als früher, weshalb ich sie auch wieder zurückgegeben habe. Der "alte" Wirkstoff Imidacloprid ist durch Dimethoat ersetzt, und die Stäbchen sind laut Packung gegen Thripse und Blattläuse wirksam, aber nicht gegen andere Schädlinge.

Ist Imidacloprid nicht mehr zugelassen? Ich hab nix dazu gefunden...

@mimimi: Mir ist noch eingefallen: Insektenvernichtungsmittel wirken NICHT gegen Spinnmilben, dazu brauchst Du ein Akarizid. Das wollt ich nicht ungesagt lassen.
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Re: Alternative zu Compo Axoris

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Gepostet: 06.01.2015 - 02:43 Uhr  ·  #4
Dimethoat ist ja der gleiche Wirkstoff wie im B58, Roxion und Co. Sytemisch, gut verträglich und tötet so ziemlich alles (selbst Milben, obwohl Spinnentiere, bekomme ich damit weg, aber dies nur so nebenbei) erwähnt. Damit kriegst du mehr weg als nur Thripse und Blattläuse. Allerdings ebenfalls hoch bienengefährlich.
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Re: Alternative zu Compo Axoris

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Gepostet: 06.01.2015 - 12:03 Uhr  ·  #5
Danke Toblerone für diesen erhellenden Beitrag!
Vielleicht ist die Konzentration in den Stäbchen dann so niedrig, dass die anderen Schädlinge (außer Thripsen und Blattläusen) nicht erfasst werden? Oder ist das nur Zulassungsgeschacher von Bayer, die sonst höhere Abgaben zahlen müssten?
Zur Bienengefährlichkeit: Lustigerweise steht riesengroß "nicht bienengefährlich" auf der Packung. Wenn man es bei reinen Grünpflanzen im Zimmer anwendet, kann ich mir das natürlich vorstellen...

Mich würde mal eine Übersicht der aktuell zugelassenen Pflanzenschutzmittel inkl. Wirksamkeit und Risikobewertung interessieren. Sowas muss es doch irgendwo geben...

Edit: Ich hab was gefunden:
http://www.bvl.bund.de/SharedD…nn=1798082
Ab Seite 49 fangen die Mittel gegen Milben und Insekten an. Die Gefährdungen werden durch die Buchstaben-Ziffern-Kombinationen (Z.B. NB6641 = nicht als bienengefährlich eingestuft) angegeben, die Erläuterungen dazu stehen hinten im pdf.
Da die Liste sehr umfassend ist, ist sie natürlich dementsprechend schwer zu lesen.
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Re: Alternative zu Compo Axoris

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Gepostet: 07.01.2015 - 00:32 Uhr  ·  #6
Hallo firemouse, ehrlich gesagt glaube ich, dass es tatsächlich nur Zulassungsgeschacher von Bayer ist. Ist aber nur meine persönliche Vermutung. Warum soll flüssiges Dimethoat, mit Wasser gemischt und gesprüht oder gegossen, wirksamer sein als in Stäbchenform?
Bezüglich Bienengefährlichkeit kann ich dir jetzt auch nicht sagen, WIE gefährlich es konkret ist. Ich hab mal auf meiner Flasche Roxion nachgeschaut, von Bienengefährlichkeit steht da auch nichts drauf, allerdings soll man es nur nach der Blüte ausbringen. Wenn ich jedoch sehe, wie effektiv dieses Zeug jede Art von Schädlingen (Bienen sind ja auch Insekten) umbringt und da es ja auch systemisch ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass es für Bienen ungefährlich ist.
Desweiteren habe ich dies auch im www schon desöfteren gelesen, aber frag mich jetzt nicht, wo.

Meine Vermutung ist: Da die EU Dimethoat nicht wegen Bienengefährlichkeit verboten hat (warum auch immer), benutzt Bayer dies nun ganz clever zur Vermarktung.

Kleine Randbemerkung: Irgendwie "befremdend" fand ich ja, als wir letztes Frühjahr in einem Baumarkt, prominent an der Kasse angepriesen, Samentütchen für eine Bienenweide fanden. Hersteller dieser Samentütchen: Bayer. Der wohl mit einer der grössten Insektizid, Pestizid und Herbizid Hersteller... Ich nenne sowas Doppelmoral. Ach ja, diese Tütchen waren relativ teuer
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Re: Alternative zu Compo Axoris

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Gepostet: 11.01.2015 - 13:01 Uhr  ·  #7
Zitat geschrieben von firemouse


Ist Imidacloprid nicht mehr zugelassen? Ich hab nix dazu gefunden...



Hallo,

Imidacloprid ist weiterhin zugelassen. Aber aufgrund der neuen Bienenschutzverordnung nur noch unter bestimmten Bedingungen einsetzbar. Einstufung B1
Dimethoat ist ebenfalls B1, also nicht auf blühenden Pflanzen etc. ausbringen.
Thiacloprid ist B4, also als Bienenfreundlich eingestuft.
Acetamiprid wäre auch noch eine Option mit B4.

Grüße

Carsten
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Worum geht es hier?
Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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