Aggressive Mahonienausbreitung treibt mich in den Wahnsinn

Unsere Nachbarn haben eine fatale Vorliebe für Mahonien, die auf zwei Seiten von unserem Grundstück eifrig Früchte produzieren. DIese werden von den lieben Vögelein dann gern - verdaut oder unverdaut? - in unseren Garten tragen, wo sie mit unfehlbarer Sicherheit wurzeln und prächtig gedeihen. Vor allem scheinen sie überall sofort metertiefe Wurzeln zu treiben, denn man kann sie nicht mal aus dem sandigen Steingarten richtig entfernen.

Ich würde ihnen in meinem Garten gern das Leben zur Hölle machen - aber wie? Den starken Löwenzahnbefall, den ich einstmals im frisch angelegten Garten hatte, hab ich innerhalb von zwei bis drei Jahren praktisch ausgerottet, indem wir einfach ständig Löwenzahnsalat gegessen haben. Aber Mahonien schmecken nicht und pieksen im Mund. Ich könnte ihnen mit der Chemiekeule zu Leibe rücken, aber vielleicht gibts einen anderen Trick, wie man diese Eindringlinge los wird?

Ob da die Chemiekeule hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln, die Ursache ist ja immer noch da, es sei den,deine Nachbarn trennen sich von den Sträuchern

Aus Mahonien kann man leckere Marmelade machen ...oder auch Fruchtwein. Die Pflanzen selbst wirst Du damit allerdings nicht los.

Mit einem Round-Up-Gemisch, 1:2, vorsichtig auf die Blätter gepinselt habe ich die Mahonienausläufer erfolgreich bekämpft. Das ist zwar zeitaufwendig, aber bei Giersch und Ackerwinde hat's auch gefunzt.
Bei Wurzelbeiwildunkräutern wirkt das bis in die Wurzeln runter

vlG Lapismuc

Na ja, Round up wirkt ja (fast) immer, übrigens bei meinen Mahonieninvasoren nur nach Laune. Da werden zwar die bepinselten Blätter aschfahl (aber auch das erst nach Tagen!), der Rest der Pflanze wuchert lustig weiter. Manche reagieren gar nicht und tun so, als hätte ich sie mit Wasser bepinselt.

Heute ist es mir in einem Teil des Gartens, wo die Erde ziemlich sandig und locker ist, gelungen, einen M-Sprößling ganz herauszuziehen. Man glaubt es nicht! Oberirdisch drei Zweiglein, unterirdisch mehrere dicke ca. 40 cm lange Wurzeln!

Ich dachte, ich könnte sie vielleicht ohne Chemiekeule austricksen. Gibt es irgendwas, was sie gar nicht mögen? Kalk? Salz? Essig? Grießbrei? Heißes Wasser? Erschrecken? Anbrüllen?

Salz uns Essig mag keine Pflanze, aber damit machst du dir auch den Boden kaputt, die Kleinstlebewesen im Boden werden mit platt gemacht

Einfach wäre es die Beeren abzuschneiden bevor sie für Vögel interessant sind.
Die stehen ja "in Dolden" wie die Blüte auch.
Das nimmt zwar Vogelfutter weg aber die finden auch was anderes.
Dein Nachbar wird das aber wohl kaum machen.
Bei eigenen Mahonien ist da eine Lösung.
In Deinem Fall hilft wohl nur sie auszureißen wenn sie noch jung sind.
Hier sind vor Haus auch 2 solcher Büsche.
Ich mag sie ja im Frühjahr sehr. Der Duft der Blüten ist unglaublich.....
Aber man muss schon sehr aufpassen vor Aussaat und Wurzelausläufern.
LG Marion

Jahaaa! Die Vögel fressen schon unsere Kirschen und Erdbeeren, was brauchen die Mahonien! Die Hecken beim Nachbarn stehen auf freien Flächen und sind voll zugänglich. Da werd ich mal nachts bei Neumond mit der Schere durchs Gelände schleichen ...

Ich kann Dir mal meinen (Nachbarn) leihen.
Bei dem habe ich neulich beobachtet, dass er bzw. seine Frau
bei meinen Blumen am Zaun gezielt die Blütenköpfe abschneidet.
Dazu muss man sagen, dass sein Grundstück viel höher liegt.
Er muss dazu runtersteigen........
Die Blüten liegen nicht mal auf der Höhe seiner Wiese:-#=
LG MaWe

Bitte immer genau an die Anwendunganweisung halten und auf keinen Fall höher dosieren. Das ist sonst ein Verstoß gegen das Pflanzenschutzgesetz.

Und ich würde mich nochmal gründlich über mögliche unerwünschte Wirkungen des Mittels informieren...

Ich habe die Mahonien auch im Staudengarten und hatte sie auch zwischen Steinen. Mein Garten war früher flächendeckend damit bepflanzt, da sie in der Floristik verwendet wurden. Das war noch die Zeit bevor alle möglichen Exoten zu diesem Zweck importiert wurden und man wenig anderes immergrünes hatte.
Ich habe wegen der Blüte und auch wegen des Fruchtschmucks noch etliche Pflanzen stehen. Die anderen habe ich durch regelmäßiges bodengleiches Abschneiden klein gekriegt. Man muß es mehrmals im Jahr machen, vor allem jetzt einmal im Spätsomer, bevor die Reservestoffe in den Wurzeln eingelagert werden. Ich gebe allerdings zu, dass sie das ein wenig länger ausgehalten haben als die ebenfalls "angeflogenen" Brombeeren. Es ist aber keine schwere Arbeit, eine leichte Schere reicht aus, und so oft wie ich sowieso im Garten bin, hatten sie dort wo ich sie nicht mochte nicht lange was zu lachen.

Grüße H.-S.

Oh, das ist auch ein guter Tip.
Damit werde ich bei den Ausläufern auch arbeiten.
LG Marion

Is gebongt. Noch dazu tut man ja was Gutes, wenn man einem Kranken Gelegenheit gibt, seinen Rösleinaufderheide-Komplex auszuagieren. Was nimmst du pro Stunde für den Blütenkopfabschneidezeitarbeiter?



Aha. Die psychologische Methode. Du frustrierst sie tot. Ansatzweise mach ich das auch. Nur dass sie ausgerechnet unter der Ligusterhecke und zwischen den Himbeeren am liebsten siedeln, wo man sie regelmäßig zu spät entdeckt. Aber ich wollte ja gerade über die Symptombehandlung hinausgehen, sie also nicht nur ober-, sondern auch unterirdisch attackieren, um sie nafchhaltig loszuwerden.

Die oberirdische Methode ist einfacher, aber wenn du unter dem Liguster und den Himbeeren auch kämpfen willst, wird dir nicht anderes übrig bleiben. Oder buddelst du die Hecke bzw. die Himbeeren aus???

Ich gehe ähnlich vor, ich schneide die Pflänzchen, die absolut nicht hochkommen sollen und sich nicht ausreißen lassen .. einfach ab. Wobei, wenn ich an den Dauerregen Ende Mai denke ... da war der Boden derart durchgeweicht, dass das Ausreißen mit Wurzel beinahe ein Kinderspiel war. Wer mag schon Ahorn und Eichen und Eschen im Blumenbeeet?

Habe jetzt viel herumgegoogelt nach einem Rezept für diese leckere Marmelade. Scheint so, dass das wirklich ein guter Tipp ist. Da wird doch mein zukünftiges nächtliches Scherengeschleiche sogar noch hauswirtschaftlich sinnvoll ... na ja, dieses Jahr haben die Gärtner (die aggressiven Mahonien gehören zu einem Haus mit Eigentumswohnungen) die Büsche schon vor der Fruchtbildung gestutzt, da kann ich es jetzt gar nicht ausprobieren.
Die Amseln hupfen hier zur Zeit etwas irrtiert durch die Gegend und fragen uns mit schrägen Blicken, wo der ganze leckere Nachtisch geblieben ist. Unsere Erdbeeren hängen ja jetzt auch nicht mehr einladend vor ihrem Schnabel, wenn sie den Gartenweg entlangschlendern, sondern in mit Tüll verschleierten Hängekästen, haha. Dafür kriegen sie jetzt eine Felsenbirne gepflanzt, das sollte sie in Zukunft von den saumäßig sauren Mahonien eigentlich ablenken.