Hallo Jürgen,

ich habe meine Agaven den ganzen Sommer (ca. Anfang April bis Anfang November, natürlich Abhängig von der Witterung) im Freien stehen. Da werden sie nicht zusätzlich gegossen, ihnen genügt der Regen, der vom Himmel oder mal aus dem Rasensprenger kommt.
Im Winter stehen sie bei mir im Gewächshaus (bei 10 - 12°C) völlig trocken.

Agaven kannst Du leicht ertränken, aber kaum vertrocknen lassen. An den Grundsatz solltest Du Dich immer halten. Also im Zweifel nicht gießen.
Wichtig ist auch, wenn Du die Agave in einem Übertopf stehen hast, dass der unten auch Löcher hat, so dass da kein Wasser stehen bleibt, sonst faulen die Wurzeln zu leicht.

Das vertrocknete Blatt kannst Du knapp an der Pflanze abschneiden (mit einer Gartenschere oder einem scharfen Messer), so dass nur noch wenige Zentimeter stehen bleiben. Der Rest trocknet dann im Laufe der Zeit aus und Du kannst ihn dann beim nächsten Umtopfen entfernen.

Norbert

Hallo, ich hole den Beitrag nochmal hoch, weil ich als Neuling hier auch eine Frage zu den gelben Blättern meiner Agave habe. Bisher dachte ich, dass es normal ist, dass die Blätter gelb werden. Nun sind es schon fast alle und ich las jetzt auch hier, dass eine Agave dann zu warm stehen kann. Sie stand in einem kalten, hellen Flur, da begann es. Nun bin ich umgezogen, der Flur ist etwas wärmer und die Blätter gilben weiter. Ich möchte die Agave ungern verlieren. Ist da noch was zu retten, ist das normal, soll ich die Agave doch besser auf den Balkon stellen, solange es nicht friert? ich würde mich sehr freuen, wenn mir geholfen würde. Ach ja, ich habe mir die Pflanze aus Portugal mitgebracht letzten Sommer, sie in sandige Kakteenerde gepflanzt und sie schien sich wohl zu fühlen bis zum Herbst/Winter. Stefan

Ja, es ist eine americana.
Heller Flur reicht nicht, die müssten im Sommer sogar idealerweise draußen stehen. Seltsamerweise sieht deine nicht vergeilt aus, oder steht die nur zum Überwintern an dem Ort.

Es mag vielleicht auf dem Foto täuschen, aber der Topf sieht mir recht klein und vor allem flach aus. Die Agave bildet recht tiefe Wurzeln. Abzugslöcher sind natürlich wichtig.

Das sieht mir verdurstet aus, entweder weil sie zu wenig Wasser hat, oder weil zu viel (dadurch gehen die Wurzeln kaputt und sie kann kein Wasser aufnehmen). Vielleicht sagst du uns noch ein paar Worte zur Pflege.

Ui,
die hat aber wirklich wenig Wurzeln....
Am besten in selbst gemischte "Kakteenerde" wieder neu eintopfen und trocken halten. Gekaufte Kakteenerde enthält nämlich i.d.R. zu viel Torf.
Zum selber mischen verwendest du ca. 25% torffreie Erde, 25% Aquariensand, 25% feinen Aquarienkies und z.B. 25% Perlite. Wichtig: keinen Spiel- oder Vogelsand nehemn. der ist zu fein und verklebt das Substrat.

Vor dem neuen Eintopfen solltest du alles faulige, matschige an den Wurzeln weg schneiden.

Danach unbedingt trocken halten!!!

Und ich habe mich im obigen Post etwas missverständlich ausgedrück bzw. das Wort JETZT vergessen!
Im Sommer sollte die Agave nach Möglichkleit unbedingt raus an die frische Luft. Nach Eingewähnung (Sonnenbrandgefahr!!!) auch in die pralle Sonne.
Ich meinte oben, du sollst sie JETZT nicht raus stellen.

Vielen Dank Euch beiden. So werde ich es machen, Erde nach Deiner Vorgabe Jule zusammenstellen, in tieferen Topf einpflanzen, im hellen, kühlen Flur trocken ruhen lassen, ab und zu streicheln und beten....
Jedenfalls habt Ihr mir auch Hoffnung gemacht!!
Wenn die Agave dann in einiger Zeit ihre meterhohe Blüte zur Bewunderung hat wachsen lassen, lade ich Euch auf jeden Fall zum Blütenfest ein.......
Vorher, bei gutem Gelingen, stelle ich vielleicht mal ein Foto von der Genesenden ein.
Ok, also danke nochmal mit Grüsse aus dem Ruhrpott, Stefan

Hi Stefan,

lies mal, was ich da geschrieben habe.



Du musst nicht unbedingt zwangsläufig Perlite nehmen, du kannst auch mehr Aquariensand und Aquarienkies nehmen. Oder Lavasplitt (oder wie das Zeug heißt), Bimsgrus, ...
Nur solltest du auf ca. 25 – 30% Erde kommen, der Rest sollten mineralische Zuschlagstoffe sein, die das Substrat durchlässig und locker halten. Es trocknet nach den Gießen oder Regen schneller ab, da Sand, Kies... das Wasser nicht so speichern wie Erde. Und es nimmt auch von vorn herein weniger Wasser auf.

Nur eben Vogelsand solltest du nicht verwenden. Den (mit Anis) kann man höstens – das allerdings sehr gut, wie ich das hier schon mehrfach gelesen habe – zur Bewurzelung von geköpften Kakteen nehmen.
Weiterer Nachteil von Vogelsand könnte der enthaltene Kalk sein, denn die meisten Pflanzen mögen kalkarmes, weiches Wasser (wie z.B. Regenwasser).

Ich klapper hier seit Wochen die Baumärkte ab und suche nach Perligran in größerem Gebinde (25-50 L), leider bis jetzt vergebens. Agavros, wo hast du denn die große Packung gefunden?

Hornbach gibts hier leider nicht, aber Bauhaus werde ich demnächst probieren. Danke für den heißen Tipp!