Opuntia humifusa trägt Früchte, und die reifen auch aus. Ich habe aber nicht so den Überblick, ob die reifen aus dem selben Jahr sind, oder ob das die sind, die über Winter draußen an der Pflanze geblieben sind. Jedenfalls sind die Früchte sehr klein und schwierig zu schälen, das Fleisch klebt fürchterlich, die Kerne machen nicht so viel Spaß, und es besteht immer die Gefahr, daß man vielleicht doch mal ernsthaft Probleme kriegt, weil einem eine Glochidie in den Hals rutscht.
Davon abgesehen schmecken sie ganz gut - so ein bißchen nach künstlicher Himbeere.
Weil Physalis erwähnt wurden:
Solanum sisymbriifolium sieht gut aus und trägt kirschgroße Früchte, die, wenn sie reif sind, auch ein bißchen nach Kirsche schmecken, aber besser!
Bleibt noch die Pepino (
Solanum muricatum). Man kann sie aus Samen ziehen, dann ist es aber schwierig, sie rechtzeitig zum Blühen zu kriegen. Sie muß spätestens Anfang Juni blühen, um noch ausreifen zu können (Reifezeit etwa 4 Monate). Die Pflanze kann im Haus überwintert werden, das ist jedoch sehr mühsam. Am besten ist wirklich man kauft jedes Frühjahr eine Jungpflanze, sobald sie bei Aldi oder Lidl angeboten werden (etwa €1,79). Im Kübel hat man dann ca 1-5 Früchte.
Mit Exoten ist das immer so eine Sache. Wirklich einfach ist das nie.
Am besten ist es, es mit Sachen aus einem ähnlichen Klima zu versuchen (Nordamerika, China); oder man schlägt einen anderen Weg ein und schaut sich mal ein wenig nach alten einheimischen Obst- und Gemüsesorten um, die in Vergessenheit geraten sind. Die haben dann auch oft etwas Exotisches an sich. Man muß halt da einiges ausprobieren, und darf nicht zu viel erwarten. Einige Sachen, sind auch zu recht vergessen worden....