Hallo Hargrand,
ja, da es eine generative Vermehrung ist wird es nicht "die gleiche Sorte" sein wie bei der Mutterpflanze. Sortenerhaltung erfolgt bei Bäumen/Sträuchern (meist?) durch vegetative Vermehrung.
Die Frage die ich mir stelle ist, da ja auch eine männliche Sorte ursprünglich mal durch einen Samen erzeugt wurde, also von einer weiblichen Pflanze stammt, ob die Sorte Atlas und die Sorte Hayward die gleiche Ursprungssorte hatten.
Im Grunde interessiert mich die Geschichte der beiden Sorten und wie sie zusammenhängen. Die Blätter scheinen mir von Hayward und Atlas sehr ähnlich/gleich.
Meine ersten Kiwipflanzen hatte ich vor 18 Jahren gepflanzt, es waren gekaufte Kiwis, die keine Sortenbezeichnung hatten - aber beide (männlich und weiblich) mit Actinidia Chinensis bezeichnet wurden. Meine Vermutung ist, dass es Hayward und Atlas sind. Andererseits haben die Pflanzen nach Kauf noch etwa 7 Jahre benötigt (insgesamt ca. 10 Jahre), bis sie trugen, was für mich ein Hinweis darauf sein könnte, dass es ev. generativ vermehrte Pflanzen sind und somit keine der bekannten Sorten entspricht. Andererseits wäre dann die Frage, woher sie wussten, welche weiblich und welche männlich ist - die Angaben stimmten scheinbar.
Aus einer Frucht dieser Pflanzen (USDA 8b) ziehe ich gerade neue Kiwis, nun nach Umzug aber für USDA 6b (Oberbayern): Aus 24 Samen sind 3 nach etwa zwei Wochen gekeimt, ein vierter ist nach drei Wochen gekeimt. Nach dem was ich hier lese, ist es eine schlechte Keimquote. Nun sind 4 Wochen um und die Pflanzen sind etwa 2 cm groß und entfalten gerade die ersten richtigen Blätter. Es war hier sehr kalt im Winter dieses Jahr - mehrmals -20 Grad und über Wochen nicht wärmer als -12 Grad. Es mag etwas am Fenster gezogen haben, wo sie heranwachsen. Aber wer weiß, ev. werden die Pflanzen, die nun gekeimt sind sehr robust. Robuste Pflanzen brauche ich für diese Klimazone - keine schnellwachsenden, welche oftmals empfindlicher sind. Daher werde ich sie auch nicht düngen und auch nicht mit künstlichem Licht verwöhnen. Sie müssen mit der Umgebung zurecht kommen. Hast Du ev. einen Auswahl-Tipp für Robustheit - z.B. bezüglich Kälte?
Bei vier Pflanzen werde ich sicherlich keine Auswählen, sondern alle nehmen und habe auch noch weitere ausgesät, da mir vier etwas wenig erscheint, um sichergehen zu können , dass männliche und weibliche dabei sind.
Interessant finde ich deine Anmerkung zur Wachstumsstärke: Wie sicher kann daran erkannt werden, ob es sich wahrscheinlich um männliche bzw. weibliche Pflanzen handelt? Woher hast Du diese Information? Wie stark unterscheidet sich im Durchschnitt das Wachstum (bei Annahme, dass sie den gleichen Boden haben mit gleichen Nährstoffen usw.)?
Robuste Pflanzen mit Standortanpassung sind nur durch generative Vermehrung zu bekommen, daher gibt es keine Alternative zur generativen Vermehrung
Vielen Dank für deine Antwort
Viele Grüße
Andreas