Ich hab noch etwas für euch, weil ich glaube dass wenn man ihr das ideale Klima schafft dass man sie dann über Jahre hinweg ziehen kann :Wenn Sie Ihr Glück mit einer Cocosnuß probieren wollen, können Sie diese aufgrund er Größe natürlich schlecht in Cocos-Substrat einpacken. Hier empfiehlt es sich, einen ausreichend großen Pflanztopf zur Hälfte mit Cocos-Substrat zu füllen und die Nuß mit einer schraubenförmigen Bewegung hineinzudrücken. Cocosnüsse besitzen wie viele andere Palmensamen 3 Austrittsöffnungen, die wie kleine Dellen aussehen. Nur hinter einer der Öffnungen befindet sich der Keim. Wenn man vorsichtig mit einem Schraubendreher o.ä. an diesen 3 Dellen kratzt, wird man eine finden, die anders aussieht als die beiden anderen. Kundige erkennen darin die Rückseite des Fruchtfleisches, das bekanntlich von einer braunen, glatten "Haut" umgeben ist. Die Nuß muß natürlich mit dem Keimaustrittspunkt nach unten in den Topf. Wer will, kann vorher die Cocosnuß einen oder zwei Tage lang in lauwarmem Wasser vorwässern. Über den Pflanztopf mit der Nuß stülpt man dann eine Plastiktüte. Aufgrund der zwar geringen aber doch nicht unerheblichen Verdunstung muß man ab und zu das Substrat erneut anfeuchten. Aber bitte nur leicht feucht halten; bei zuviel Wasser fault die Nuß.
Als Ort für die Aufbewahrung ist jeder Ort geeignet, der warm genug ist. Dort kann es auch stockdunkel sein. Tropische Palmen benötigen teilweise höhere Temperaturen (aber nicht über 40 °C), während die meisten Arten aber auch bei Zimmertemperatur in akzeptabler Zeit keimen. Legen Sie die Samen aber keinesfalls auf die Heizung, denn dort wird es auch bei modernen Niedrigtemperaturanlagen viel zu heiß. Gut geeignet ist oft der Heizungsraum oder bei Mietshäusern der Raum, in dem sich die Abzweigung für die Heizung und das Warmwasser befindet bzw. einfach ein gut geheizter Raum. Steht ein solcher nicht zur Verfügung, kann man auch die Anschaffung oder den Selbstbau eines beheizbaren Zimmergewächshauses in Erwägung ziehen. In allen Fällen sollten Sie vorher (!!!) über mindestens einen Tag hinweg mit einem Minima-Maxima-Thermometer die Temperatur kontrollieren. Schwankungen über den Tag hinweg, insbesondere warm am Tag und etwas kühler in der Nacht, sind nicht nur unkritisch, sondern wirken sich bei manchen Arten sogar positiv aus.
Regelmäßig (d.h. ein- bis zweimal pro Woche) sollten Sie die Unterseite des Päckchens auf Wurzelbildung kontrollieren. Die Cocosnuß müssen Sie hierzu ganz vorsichtig aus dem Topf heben. Ist ein Keim sichtbar, ist die Zeit gekommen, den Keimling in ein passendes Pflanzgefäß zu pflanzen. Eine Cocosnuß wird dabei horizontal auf das Substrat gelegt und der Bereich um den Keim soweit mit Substrat aufgefüllt, daß dieser von ihm umgeben ist. Alle anderen Palmensamen werden hingegen so gepflanzt, daß die Triebspitze senkrecht nach oben zeigt, auch wenn die Wurzeln dann quer zu liegen kommen. Idealerweise verwendet man einen speziellen Palmentopf, der deutlich höher als breit ist. Denn Palmenwurzeln wurzeln tief und wachsen zuerst einmal nicht in die Breite. Das Optimum sind hierbei quadratische Pflanzgefäße: Sie lassen sich viel besser aneinanderstapeln und nehmen zudem weniger Platz weg als runde. Wichtig ist, daß Sie beim Pflanzvorgang den empfindlichen Keimling nicht verletzen und vor allem auch nicht das Samenkorn abtrennen, denn dieses dient noch für längere Zeit als Nährstoffreservoir. Es bekommt den Sämlingen sehr gut, wenn das für die weitere Anzucht verwendete Substrat locker und trotz hohen Wasserhaltvermögens durchlässig ist. Bei mir hat sich hierfür eine Mischung aus Gartenerde, Cocos-Substrat und Perlite in etwa gleichen Teilen mit einem Zusatz von ein wenig Rheinsand bewährt. Natürlich können Sie zuerst einmal auch pures Cocos-Substrat nehmen. Die Pflanztiefe sollte so gewählt werden, daß die Triebspitze (sofern sich schon eine gebildet hat) aus dem Substrat herausschaut. Ansonsten ist eine Pflanztiefe von 0,5 bis 1 cm empfehlendwert. Das Samenkorn darf hierbei sowohl auf dem Substrat liegen als auch unter der Oberfläche plaziert werden. Noch nicht gekeimte Samen verpackt man erneut und gibt ihm weiterhin die Chance zu keimen. Wenn der erste Samen beispielsweise nach 1 Monat keimt, ist es nicht selten, daß es der letzte erst nach 6 Monaten tut.
Weitere Kultur
Stellen Sie die Pflanztöpfe an einen nicht zu kalten und hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Im Sommer kann man sie auch ins Freie in den Schatten stellen; sehr tropische Palmen aber nur, wenn es auch nachts warm genug ist (d.h. mehr als 20 °C). Im Winter empfiehlt sich die Verwendung eines sogenannten Zimmergewächshauses, sofern kein warmer und gleichzeit heller Platz gefunden werden kann. In diesem Fall sollten Sie mit einem Minima-Maxima-Thermometer die Temperatur beobachten. Viel mehr als 35 °C sollten es nicht sein.
Nach einigen Tagen oder Wochen wird sich das erste Blatt bilden, das meistens mehr oder weniger wie ein ziemlich breit und dick geratenes Grasblatt aussieht. Eher selten bildet sich als erstes Blatt ein V-förmig geteiltes oder wie bei der Euterpe sogar ein gefiedertes Blatt. Langsam werden sich dann weitere Blätter bilden, die erstmal genauso aussehen. Es ist völlig normal, wenn sich innerhalb des ersten Jahres nur 2 bis 3 Blätter bilden, wenngleich es bei einigen Arten auch deutlich mehr sein können. Gedüngt werden sollte in den ersten Monaten überhaupt nicht, damit die Wurzeln sich auf die Suche nach Nahrung machen müssen und sich somit ein kräftiges Wurzelsystem ausbildet. Danach kann man anfangen, ganz schwach mit einem Viertel der empfohlenen Menge eines ganz normalen Grünpflanzendüngers zu düngen. Hierfür genügt, wie in Dünger dargelegt, ein preisgünstiger Dünger. Übrigens: Auch Palmensämlinge schätzen es wie die meisten Pflanzen, wenn sie nicht ertränkt werden, sondern das Substrat nur leicht feucht gehalten wird.
Wenn eines der neu gebildeten Blätter von der Spitze her beginnt einzutrocknen, könnte ein Befall mit Schädlingen die Ursache dafür sein. Wenn Sie schnell genug reagieren und mit einem chemischen Mittel dagegen vorgehen, hat die Pflanze möglicherweise eine Chance zu überleben. Ratsam ist es, mindestens wöchentlich die Sämlinge auf Schädlingsbefall zu kontrollieren. Besonders gemein sind Spinnmilben, die man aufgrund ihrer geringen Größe schlecht sieht und fast immer zum Tod von Sämlingen führen. Gefährdet sind vor allem Palmen mit weichen Blättern, und hier insbesondere die Euterpe.