Frage an Nashi-Baum-Besitzer

 
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nomadin

Hallo zusammen,

ich möchte mir gerne einen Nashi-Baum zulegen. Nun bin ich beim Stöbern über unterschiedliche Formen gestolpert: Spindelbusch, Halb- und Hochstamm.

Spindelbusch scheint die derzeit am häufigsten angebotene Form zu sein. Schwachwüchsige Unterlage, wird nicht höher als 3 Meter, muß zeitlebens gestützt werden und verlangt wohl auch kräftig Humus und / oder Dünger.

Ich kenne mich nicht so aus, wüßte von euch gerne: habt ihr Hochbäume oder eher Buschform? Für eure Erfahrungen (auch über Pflege in den kommenden Jahren - wieviel schneiden usw.) wäre ich dankbar


P.S. mein Garten wäre auch groß genug für einen "richtigen" Baum.
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tartan

Hallo nomadin,


ich würde eher zum Busch denn zum Spindelbusch plädieren, wenn du den Platz hast.
Mich schreckt bei der Spindelform das Abstützen ab.
Einen Busch musst du nicht abstützen.

Habe selbst Hochstämme (Apfel) und Büsche im Garten (diverse Ostsorten) und bin zufrieden mit der Buschform, Hochstamm ist heute doch schon sehr aus der Mode (schon wg. der Größe).
Büsche tragen schon ab dem zweiten Standjahr und haben eine längere Lebensdauer als Spindelbüsche.
Siehe auch hier:

http://pflanzenboerse-online.de/stammformen.htm

Beachten musst du bei der Nashi, dass du einen Befruchterbaum in der Nähe haben solltest, sonst siehst du nur Blüten und nichts von Früchten.

LG
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nomadin

Hallo Tartan, DANKE! Genau auf diese Art Information habe ich gehoffe, hab mir schon die Pfoten wundgetippt beim Suchen...

Auf meine Frage an den Gärtner, ob er nicht Halbstamm- oder Busch habe antwortete er, daß man die Natur überlisten könne. Wenn ich den Nashi-Spindelbusch 20 cm tiefer setzen würde (also Veredelungsunterlage unter die Erde), dann würde der Edelbaumteil wurzeln und sich "frei machen" und damit stabiler werden und stärker wachsen.

Das klingt so abenteuerlich (er ist Gärtner und ich habe bisher nur beste Erfahrungen mit ihm gemacht), daß ich in Versuchung bin, das auszuprobieren.

Aber den Tipp mit dem Busch im Gegensatz zu Spindelbusch finde ich super - dafür vielen Dank, du hast mir sehr geholfen!
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Niklas

Hallo - Nomadin -,

hab den Beitrag erst jetzt gesehen und will Dir was dazu sagen:

Du fragst nach Busch oder Spindelbusch. Dazu ist fachlich zu sagen, dass die Form dieser beiden oft nur an der Schnittgestaltung der Krone zu erkennen ist.

Beide werden in der Regel auf schwächer wachsende Unterlagen veredelt, damit eben die Bäume kleiner bleiben.
Allerdings gibt es auch Buschbäume auf stark wachsenden Unterlagen, die sich dann von Halb- oder Hochstamm nur durch die Stammhöhe unterscheiden.

Stark wachsend als Unterlage wäre im Falle von - Nashis - japanischen Apfelbirnen - der Birnensämling.
Als schwach wachsend gilt dabei dann - Quitte A - als Veredlungsunterlage. Ja - ein Baum der darauf veredelt ist, sollte immer einen Pfahl als Stütze haben.

So - und wenn Du nun eine schmackhafte - Nashi-Sorte - suchst, dann nimm oder suche Dir die Sorte - Kumoi -. Sie ist festfleischig und doch recht mürbe, saftig, süß und herzhaft von Geschmack.
Alle anderen Sorten schmecken relativ fade.

Das angehängte Bild stammt von meinem Bruder:

Was die Befruchtung angeht, so ist es bestimmt sinnvoll ähnliche in der Nachbarschaft stehen zu haben - bei mir sind es Birnen -. Die Blühwilligkeit ist enorm und auch der Ertrag lässt nichts zu Wünschen übrig - es sei denn, ein Spätfrost macht den frühen Blüten einen Strich durch die Rechnung.
Kumoi - Japanische Apfelbirne.jpg
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Kumoi - Japanische Apfelbirne.jpg
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nomadin

Hallo Niklas,

vielen Dank für deine umfassenden Infos und den Rat, eine Kumoi zu kaufen. Habe ja richtig Glück, denn nach einigem Suchen habe ich mich für eine Kumoi - Spindelbusch entschieden. Schwachwüchsige Unterlage wollte ich eigentlich nicht, weil unser Garten groß genug für einen "richtigen" Baum wäre (vor einigen Wochen hat unser Pflaumenbaum den Geist aufgegeben - er ist mit morschem Fuß sozusagen aus den Puschen gekippt. Schade, war eine wunderbare Königin Viktoria! )

Wir haben zwar auch einen Birnbaum im Garten, ob der sich allerdings zur Befruchtung der Kumoi eignen wird bleibt abzuwarten, denn es handelt sich um eine Lagersorte. Ich hoffe mal, wenn Birne und Nashi zur selben Zeit blühen, dann klappt das mit der Befruchtung, nicht?

Daß ich mich nun doch für den Spindelbusch entschieden habe liegt daran, daß ich nicht erst noch Jahre warten möchte, bis ich ernten kann (Ungeduld ist meine größte Untugend) und außerdem für den Fall, daß unser Birnbaum nicht zur Befruchtung der Nashi geeignet ist, noch Platz für einen Williams-Christ Spindelbusch im Garten hätte.

Ich bin froh, möglichst viel über Veredelung, Unterlagen und Stammformen zu erfahren (google immer noch viel zu dem Thema), denn so ganz durchschaue ich noch nicht, warum manche Obstsorten (außer, es sind Hybriden, die sich nicht sortenecht über Saat vermehren lassen) ausschließlich als gepfropfte Edelreiser zu erhalten sind. Beispielsweise bei Nashi: habe gelesen, daß die nicht auf eigenen Wurzeln wachsen können und frage mich, wie das sein kann.

Hast du da entsprechende Literaturtipps oder Links zum Thema?

Einen schönen Abend wünsche ich dir
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Niklas

Hallo und guten Morgen - Nomadin -,

vielleicht helfen Dir die Beiträge aus dem Forum, einige Deiner Fragen zu beantworten.

Sollten von Deiner Seite noch andere Fragen auftauchen, dann reich sie einfach rüber.

Doch zunächst mal zwei Links:
forum/viewtopic.php?t=5293&highlight=veredeln+methoden

Was die Nashi's auf eigenen Wurzeln angeht, so kann ich Deine Aussage nicht so ganz nachvollziehen. Eigene Wurzeln würden bedeuten, dass sie - vegetativ - also ungeschlechtlich vermehrt wurden - ob das geht durch Steckling/Steckholz = Fragezeichen.
Aussaat müsste aber gehen - doch lt. Vererbungslehre stecken dann aber Varianten drin, die nicht unbedingt der Ursprungssorte entsprechen.
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nomadin

Hallo Niklas,

danke für deine Geduld

Zitat geschrieben von Niklas

Was die Nashi's auf eigenen Wurzeln angeht, so kann ich Deine Aussage nicht so ganz nachvollziehen.


Konnte ich auch nicht, hab das gelesen und fand keinen Reim darauf.

Die von dir genannten Links sind klasse, vor allem der, in dem du das Veredeln erklärst. Aber gefährlich... jetzt will ich das natürlich auch probieren!

Wenn ich jemanden finde, der mir ein - zwei Äste vom Boskoop schenkt, dann... seufz. Wir haben schon 5 Apfelbäume, eine Sorte leckerer als die andere - eigentlich sollte ich damit zufrieden sein.
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Niklas

Nabend - Nomadin -

Du schreibst.
==========
Wenn ich jemanden finde, der mir ein - zwei Äste vom Boskoop schenkt, dann... seufz.
==========

Was würdest Du denn damit anfangen? Zwei Äste alleine helfen Dir kaum weiter - die Sehnsüchte Deiner Apfellust - zu stillen.

Dazu wäre es nötig, an einem der vorhandenen Bäume den Versuch zu starten - zu gegebener Zeit - einen oder zwei Zweige mit Boskoop (auch Roter Boskoop) zu veredeln. Aber - ohne fachliche Anleitung wird das schlecht gehen - oder willst Du - die Gefählichkeit - auf Dich nehmen?

In diesem Sinne:
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nomadin

Moinmoin Niklas,

Zitat geschrieben von Niklas

Was würdest Du denn damit anfangen? Zwei Äste alleine helfen Dir kaum weiter - die Sehnsüchte Deiner Apfellust - zu stillen.


Da haste mich jetzt aber abrupt wieder auf den harten Boden der Realität plumpsen lassen...

Muß ich also zu den Boskoop-Ästen noch jemanden mit Sägen, Messern und Veredelungs-Erfahrung finden, der mir den kleinsten Apfelbaum veredelt (das ist der Baum, der heuer nur zwei Äpfel trug und mich solcherart im Unklaren läßt, ob die Sorte schmeckt und was für eine das ist. Wollte das Bäumchen schon entsorgen, aber ein Jahr damit warten kann nicht schaden - nachdem die anderen Bäume vier ganz hervorragende Sorten sind, ist anzunehmen, daß der freundliche Anpflanzer von anno irgendwann auch beim 5. Baum guten Geschmack bewiesen hat. )
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Niklas

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