Ich habe schon etliche Flaschengärten gehabt, die völlig abgeschlossen waren und weder gegossen noch gelüftet wurden. So ein "Garten" kann relativ lang gedeihen, allerdings nur mit Pflanzen, die hohe Luftfeuchtigkeit vertragen, sonst schimmeln sie.
Ich habe solche großen leeren Weinflaschen genommen, die man oft neben dem Glascontainer findet, weil sie nicht durch das Loch im Container passen, deshalb lassen die Leute sie einfach da stehen.
In diese Flasche kommt ein bißchen feiner Kies und darauf normale Blumenerde. Bepflanzt habe ich sie mit Pflanzen vom Waldboden: Sauerklee, junge Farnpflänzchen und ein bißchen Moos. Dazu rollt man ein Blatt Papier tütenförmig zusammen und steckt es in den Flaschenhals, dadurch bugsiert man die Pflänzchen vorsichtig hinein. Nicht zu große Pflanzen verwenden! Dann muß man sie mit einem Stab vorsichtig auf der Erdoberfläche verteilen und die Wurzeln etwas in den Boden drücken. Wenn sie nicht ganz aufrecht stehen, macht das nichts, sie richten sich später von selbst auf.
Anschließend wird die Flasche das erste und einzige Mal gegossen, sehr vorsichtig und nicht zu viel, sonst beschlägt sich die Flaschenwand und die Wurzeln stehen im Sumpf, was die Pflanzen nicht lang aushalten!
Dann mit einem passenden Korken (wenn man einen hat) oder mit Plastikfolie, die man oben festbindet, die Flasche verschließen. Hell, aber unter keinen Umständen sonnig stellen! Bei Sonne wird es in der Flasche sofort über 40 Grad heiß, und alles ist kaputt.
Am richtigen Standort wachsen die Pflanzen einige Monate lang sehr schön. Die Bodenbakterien produzieren CO2, das die Pflanzen für die Fotosynthese verbrauchen, und die Pflanzen bilden Sauerstoff. Ein schönes Modell für die Zusammenhänge in der Biosphäre und außerdem ein interessantes Beobachtungsobjekt!