So, nun will ich mal Licht ins Dunkel bringen. Ich habe mich in einem anderem Forum erkundigt, welches sich auf Engelstrompeten und Datura´s spezialisiert hat.
Folgendes habe ich herausgefunden:
Es handelt sich auf jeden Fall bei allen oben genannten Pflanzen (Links) um Datura´s und NICHT um Brugmansien (ET´s).
Datura´s - Stechäpfel
"Stechäpfel sind einjährige oder kurzlebige ausdauernde, krautige Pflanzen, die eine Höhe von (0,2) 0,5 bis 1,2 (2) m erreichen können. Die Pflanzen können unbehaart, behaart oder flaumig sein, wobei die Trichome in vielen verschiedenen Typen, z.B. aufrecht, niederliegend, nach oben oder unten gewandt, konisch, einfach, drüsig oder nicht-drüsig, vorkommen können. Oftmals ist die Behaarung an jungen Pflanzenteilen dicht bis sehr dicht, während sie an älteren Pflanzenteilen nachlässt oder sogar ganz verschwindet.
Der dichotom verzweigende Spross ist meist massiv, nur in der Art D. ceratocaula ist er hohl. Die ausgewachsenen Blätter sind eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, der Rand ist ganzrandig, zurückgebogen, stark oder auch leicht wellenförmig gezähnt bis gelappt. Sie stehen an (2) 5 bis 10 (16) cm langen Blütenstielen, werden bis zu (5) 8-18 (30) cm lang, die Basis ist meist ungleichmäßig bis fast gleichmäßig gestaltet, die Blattspitze ist zugespitzt.
Die Blüten stehen in den Verzweigungen des Sprosses, aufrecht oder schräg an mit (5) 7 bis 15 (25) mm Länge relativ kurzen Blütenstielen. Der zylindrische Kelch ist 2,5 bis 14 (16) mm lang und besitzt meist fünf, selten auch drei bis sechs Kelchlappen oder Kelchzähne, die dreieckig, gleich oder ungleich geformt und zugespitzt bis spitz sind. Die Länge der Lappen oder Zähne liegt meist bei 6 bis 12 mm, kann aber auch 13 bis 35 mm betragen, gelegentlich ist die Trennung der Kelchzähne nicht klar auszumachen. Eine Art (D. ceratocaula) besitzt einen auf einer Seite gespaltenen Kelch, so dass dieser einem einzelnen Hochblatt ähnelt. Nach der Blühphase fällt der Kelch ab, so dass nur an der Basis ein kreisförmiger Rest bestehen bleibt. Die sich in den Abendstunden öffnende Blütenkrone sind grob tricher- oder trompetenförmig, in Ausnahmefällen auch doppelt oder dreifach gefüllt. Sie sind einheitlich weiß, lavendelfarben oder violett gefärbt. Je nach Art sind die Kronblätter 4 bis 6 (9,5) cm oder (8) 15 bis 21 cm lang. Der Rand der Kronblätter ist fünflappig, in einigen Arten treten sekundäre Kronlappen auf, so dass die Blüten einen zehnlappigen Eindruck machen.
Die Staubblätter befinden sich für gewöhnlich in der Krone, die Staubfäden sind in der unteren Hälfte der Krone fixiert. Nur dort sind die Staubfäden mit Trichomen besetzt. Die linear-elliptischen Antheren kommen artabhängig in zwei verschiedenen Größen vor, zum einen 2 bis 5 mm, zum anderen 5 bis 12 (15) mm. Entlang der Aufplatzlinie der Antheren sind sehr lange fadenförmige Trichome zu finden. Der Fruchtknoten ist konisch geformt, zum Teil unterständig, durch die Ausbildung eines falschen Septum in der unteren Hälfte oft vierkammerig. Oft ist der Fruchtknoten mit unterschiedlich vielen kleinen, fleischigen Stacheln versehen, die sich gelegentlich in der Frucht vergrößern und versteifen. Die Narbe ist zweilappig, feucht und warzig.
Außer bei der Art D. ceratocaula, die nicht aufspringende, weiche Beeren ausbildet, sind die Früchte aller Stechäpfel eiförmige, elliptische oder kugelförmige vierkammerige Kapseln, die aufrecht oder zurückgebogen an der Pflanze stehen. Die Kapseln springen an zwei, selten an vier Klappen auf, die manchmal unregelmäßig angeordnet sind. Das Perikarp der Früchte ist meist schwach flaumartig behaart und mit bis zu 200 gleichförmigen, schlanken, mit bis zu 50 verschiedenartig geformten, scharfen Stacheln, mit schwach behaarten Borsten oder zahlreichen stumpfen Höckerchen besetzt. Die Länge der Stacheln variiert zwischen 0,5 und 3,2 cm. In allen Arten steht der Frucht entgegengesetzt der kreisförmige, zurückgebogene Überrest des Kelches. In den Früchten befinden sich (25) 150 bis 300 (500) scheiben- bis nierenförmige Samen, mit einer Länge von (2,5) 4 bis 5 (6) mm. Sie sind schwarz, gelb oder braun, teilweise mit weißen oder gelblichen Elaiosomen versehen." (Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Stech%C3%A4pfel)
Engelstrompeten
"Die Engelstrompeten (Brugmansia) sind eine Gattung von aus Südamerika stammenden Pflanzen. Sie sind sehr giftig.
Die frühere Geschichte der Engelstrompete liegt, genauso wie ihr Ahnenstamm, bislang im Dunkeln. Es konnte bis heute nicht ermittelt werden, von welcher Pflanze die Engelstrompete abstammt. Inzwischen ist sie jedoch auch als Zierpflanze in Europa verbreitet. Sie verträgt keinen Frost. Sie kann bis zu 5 Meter hoch werden.
Typische Merkmale
Blätter lanzett- bis eiförmig, je nach Art weich behaart oder glatt, am Rand gewellt oder gezackt, gestielt, grün, gegenständig bis zu 40cm lang.
Blüte:
Juni bis Januar (nur bei entsprechender Temperatur von 18-22°C, sonst kürzer). Einzeln, hängend (bei B. aurea auch aufrecht), bis 30 cm lang, in vielen Farben (weiß, gelb, orange, rosa, rot) mit fünf nach oben aufgerollten, intensiv gefärbten Saumspitzen. Fruchtkapsel: fünf Monate nach der Blüte, hängend, eiförmig (B. aurea) oder länglich (B. suaveolens), behaart oder glatt. zwei (selten drei) Samenpakete aus je etwa 25 Samen. Samen: grau, runzelig, nierenförmig
Wachstumsbereich/Blühbereich:
Engelstrompeten blühen erst im sogenannten Blühbereich. Dieser beginnt oberhalb der ersten natürlichen Gabelung der Zweige, die durch Schnitt nicht erzwungen werden kann und deren Höhe weitgehend von der Gattung abhängt. Die Blätter im Blühbereich sind asymmetrisch, das heißt der Ansatz am Stiel ist rechts und links unterschiedlich hoch. Im Wachstumsbereich unterhalb der Gabelung sind die beiden Blattkanten exakt gleich lang.
Giftige Pflanzenteile und Inhaltsstoffe
Alle Organe enthalten Tropanalkaloide.
;Hauptalkaloide : Scopolamin (bis zu 80%), Hyoscyamin. Diese wirken zentralerregend oder zentralsedierend und beeinflussen den peripheren Kreislauf und das Vegetativum. Eine Blüte enthält eine nur schwer bestimmbare Menge an Inhaltsstoffen, durchschnittlich etwa 0,65 mg Scopolamin.
;Kritische Dosis : schon kleinste Mengen können nach Literaturangaben zu Symptomen führen.
;Mögliche Symptome : Erbrechen und Durchfall, heiße Haut, Gesichtsröte, trockene Schleimhaut, Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Pupillenerweiterung, Sehstörungen, Herzbeschwerden, Erregung aber auch Sedierung, Halluzinationen, Tod durch Herzversagen.
Kultur
Die Kultur von Engelstrompeten im Garten oder auf dem Balkon ist unproblematisch. Kleine Pflanzen werden im Frühjahr in den Gärtnereien wie auch Supermärkten reichlich angeboten. Die Pflanzen haben einen sehr hohen Nährstoff- wie auch Feuchtigkeitsbedarf, weshalb sie zügig in deutlich größere Töpfe umgepflanzt werden müssen. Je nach Pflanzen- und Topfgröße muss in Abhängigkeit von der Witterung ggf. mehrmals am Tag gegossen werden. Stickstoff-betonter Dünger fördert die Blühfreudigkeit. Auch ein Auspflanzen in den Garten über den Sommer und Herbst ist möglich. Dies hat den Vorteil einer gleichmäßigeren Feuchtigkeitsversorgung. Der Ballen kann in einen Kartoffelsack getan werden, dies ermöglicht ein leichteres Ausgraben und Verbringen in einen Topf im Herbst. Vor den ersten Herbstfrösten müssen die Pflanzen in frostfreie Räume verbracht werden. Ein radikaler Rückschnitt ist unproblematisch, zu empfehlen ist aber der Rückschnitt etwa 30cm oberhalb der natürlichen Gabelung (im Blühbereich), um den nächstjährigen Blütenansatz nicht zu mindern. Die Überwinterung sollte im Idealfall hell und kühl erfolgen. Den Ballen nur wenig feucht halten. Eingetrocknete Triebe kürzen. Früher Austrieb lockt magisch die ersten Blattläuse an. Eine Vermehrung durch Stecklinge ist im Frühjahr und Sommer problemlos. Die Stecklinge sollten aber bis auf wenige Blätter an der Triebspitze entblättert werden. Vergiftungssymptome: Hautrötung, trockener Mund, Unruhe, Schläfrigkeit und/oder Halluzinationen, Verwirrtheit, Pupillenerweiterung, Herzrhythmusstörungen und komatöse Zustände, Bewusstlosigkeit und Tod durch Atemlähmung.
Arten (sämtl. bekannte Wildarten)
Brugmansia arborea,
Brugmansia aurea,
Brugmansia candida,
Brugmansia sanguinea,
Brugmansia suaveolens,
Brugmansia versicolor,
Brugmansia vulcanicola
Es gibt viele Hybriden. Die Brugmansia-Arten wurden früher oft auch Datura genannt." (Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Engelstrompeten
(Dicke in Kork gehüllte Knubbel. Das eigentliche Samenkorn sieht man nicht.
Ausgepuhlt sieht es aus wie ein weißer Apfelkern.)
Da es in vielen und aus meiner Erfahrung vor allem in einem ganz bestimmten Auktionshaus einige schwarze Schafe gibt, welche Samen der Datura als Samen der Brugmansia ausgeben, wäre es warscheinlich für alle Interessenten wichtig, sich vorher ein Foto der Samen schicken zu lassen. Nur dann kann man sicher sein, was man kauft....
So, nun hoffe ich, wir haben endlich mal einen Überblick über diese beiden zum verwechseln ähnlichen Pflanzen ... vielleicht nutzt dies hier dem einen oder anderen bei der nächsten Samenwahl....
puh... habe fertig....