Blütenfest im Frühling
Der Frühling ist da, auch wenn das Wetter noch wechselhaft ist und sich viele Bäume und Sträucher mit dem Austrieb ihrer neuen Blätter Zeit lassen. Mit ihrer Blütenpracht sind sie zum Teil schneller. Magnolien und Kirschen blühen schon, und auch die Felsenbirnen, botanisch Amelanchier, blühen bereits vor oder mit dem Blattaustrieb. Sie hüllen sich jetzt im April in ein dichtes Blütenkleid und bringen mit ihren zarten weißen Blütenblättern Leichtigkeit und Anmut in den Garten. Während typische Frühlingsblüher wie Forsythien oder Zierkirschen sehr bekannt sind, fragt sich mancher, der jetzt eine blühende Felsenbirne in einem Vorgarten bewundert, was für ein Strauch da eigentlich so schön blüht. Die hübschen sternförmigen Blüten der Felsenbirnen sind nicht groß, doch sie erscheinen in sehr großer Zahl und stehen in lockeren Blütentrauben. Auch wenn diese Sträucher durch ihre kleinen weißen Blüten und die feinen Triebe eher zierlich und wenig robust wirken – empfindlich sind sie ganz und gar nicht. Sie stellen keine besonderen Ansprüche und benötigen auch keinen Rückschnitt.
Blütenschmuck und Herbstfärbung
Zwei schöne Arten für den Hausgarten sind die Kahle Felsenbirne (Amelanchier laevis), die etwa drei bis fünf Meter hoch wird, und die etwas höhere Kupferfelsenbirne (Amelanchier lamarckii). Beide stammen ursprünglich aus Nordamerika. Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal ist die Stellung der Blütenstände: Die Kahle Felsenbirne blüht schon vor dem Blattaustrieb und hat hängende Blütentrauben, während die der Kupferfelsenbirne aufrecht stehen. Ihre Blüten erscheinen ungefähr zeitgleich mit den neuen Blättern. Wegen ihrer frühen Blütezeit sind Felsenbirnen eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten. Beide Arten werden nicht alleine wegen der reichen Blüte geschätzt, schön ist auch der rötliche Blattaustrieb und die prachtvolle, leuchtend gelbe bis orange-rote Herbstfärbung. Es gibt auch eine heimische Felsenbirne, Amelanchier ovalis. Ihre Blätter sind im Austrieb weißwollig, im Herbst leuchten sie orange bis rot. Ebenfalls interessant sind die im Spätsommer reifenden, fast schwarzen Früchte dieser drei Arten, denn sie sind essbar. Früher dienten sie als Korinthenersatz. Sie schmecken süß und eignen sich unter anderem für die Herstellung von Saft, Mus oder gemischten Marmeladen. Die Sorte 'Ballerina' fruchtet besonders reich und die Früchte sind größer als bei den anderen.
Den Frühling feiern
Auch die Zierkirschen (Prunus) sind eindrucksvolle Frühlingsblüher. Ihre zarten, oft dicht an dicht stehenden Blüten, die kaum die Zweige erkennen lassen, leuchten in reinem Schneeweiß oder Rosa. Neben Zierkirschen mit einfachen, sehr natürlich anmutenden Blüten gibt es auch gefüllt blühende Sorten, die an rüschige Nelken erinnern. In Japan, der Heimat vieler Zierkirschen, ist die Kirschblüte ein landesweites Ereignis, "Hanami" bzw. "Blüten betrachten" genannt. Sie lockt die Menschen in Scharen in die Parks und wird dort mit der Familie, Freunden oder Kollegen ausgiebig gefeiert. In manchen Parkanlagen werden die Kirschbäume nachts angestrahlt und ihre hellen Blüten, in Japan Sinnbild für Schönheit und Vergänglichkeit, bilden einen herrlichen Kontrast zum Dunkel der Nacht. Das Sortiment der Zierkirschen ist auch in Deutschland sehr groß. Die Vielfalt der Wuchsformen macht es möglich, Sorten für die unterschiedlichsten Gartengrößen und Verwendungszwecke zu finden, so dass jeder sein eigenes Kirschblütenfest feiern kann: Das Spektrum reicht von breit trichterförmig wachsenden Bäumen wie der Nelkenkirsche (Prunus serrulata ’Kanzan’) über die schlanke Säulenkirsche (Prunus serrulata ’Amanogawa’) bis hin zu kleinbleibenden Sorten, die – in ausreichend große Gefäße gepflanzt – ihren Blütenzauber sogar auf Balkon und Terrasse entfalten können.
PdM
Diskussion
Hallo,
hier ein Bild von Amelanchier lamarckii an unserem Teich im Frühjahr 2007.
Ich habe ca. hundert als Sichtschutz strauchartig wachsen lassen, immer im Wechsel mit Cornus alba "Sibirica". Die dichten Büsche werden gerne als Schutz für allerlei Singvögel genutzt, die später auch die Früchte verspeisen.
Wie Frank schon erwähnte,die Früchte kann man auch kochen und zu Marmelade verarbeiten, schmeckt leicht nach Marzipan. Die Beeren kann man auch pur essen und es heißt sie sollen den Blutdruck verringern und bei Halsentzündungen helfen.
Gruß André
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