Hallo an alle Diptam-Freunde und -Interessenten,
Durch Zufall (Suchmaschine) komme ich hierher und möchte ein wenig dazu beitragen, diese wunderschöne Pflanze richtig zu behandeln. Ich habe seit Jahrzehnten den roten (besser hellvioletten) und den etwas größeren weißen im Garten. Wer ihn behalten will muss ihn sehr penibel gegen Schnecken verteidigen. Das ist nach meiner Erfahrung das A uns O!!! Er duftet stark und lockt diese Viehzeug damit an. Näheres hierzu und zu den Bodenansprüchen habe ich u.a. bei Wikipedia losgelassen.
Diptam wächst SEHR langsam!! Im ersten Jahr wird er ca, 3 bis 5 cm hoch und hat nur zwei winzige gegenständige Blattpärchen. Damit wird er leicht übersehen. Im zweiten Jahr kann er ca. 10 bis 15 cm erreichen usw. Wenn es ihm gut geht kann er im 4. Jahr blühen; früher kaum. Aber dann wird er von Jahr zu Jahr schöner. Ältere Pflanzen haben 50 und mehr Blütenstengel und einen Meter Durchmesser.
Was mich immer wieder wundert sind Berichte über das Teilen. Das geht nach meinen Beobachtungen entweder gar nicht oder nur bei sehr großen Pflanzen EVENTUELL, weil er immer aus einem Zentrum heraus wächst. Aber studienhalber werde ich das mal versuchen...
Was mich auch verblüfft ist die Bemerkung, er hätte eine tiefgehende Pfahlwurzel (dann könnte man ihn ja überhaupt nicht teilen!). Da ich schon sehr viele (rote und weiße) ausgegraben und verschenkt (oder zum Verschenken verpackt) habe, erlaube ich mir dazu eine Korrektur: Er hat leicht abwärts streichende radial abstehende Rübenwurzeln, ab und zu auch (vermutlich in Abhängigkeit vom Boden) etwas steiler abwärts gehende, aber eine Pfahlwurzel habe ich in meinem Garten noch nicht ausgegraben.
Zur Keimung: am besten keimt er vermutlich, wenn er nach dem "Verschießen" in offenem Boden liegen bleiben kann. Da er aber dort u.a. dem Tierfraß ausgesetzt ist, ist es besser, die fast reifen (noch grünen) Kapseln zu ernten und in einer großen verschlossenen Tüte oder in einem Sack platzen zu lassen. (Kann man übrigens deutlich hören, schließlich schießt er bis 5m oder mehr.)
Die besten Keimerfolge hatte ich bisher so: Samen mit feuchtem Sand mischen, in eine Plasiktüte für einige Wochen in den Kühlschrank geben (nicht ins Gefrierfach!) und dann in Schalen (ca. 1-2 cm tief) aussäen.
Noch ein Wort zur "Giftigkeit": Essen wird man ihn bestimmt nicht, obwohl er früher zu den Heilpflanzen gezählt wurde. Aber: die Drüsenhaare besonders der Samenkapseln enthalten Stoffe, die die Haut extrem lichtempfindlich machen (vgl. Riesenbärenklau). Bei Berührungen UND Sonnenschein gibt es dann böse Verbrennungen, die typische aber nicht unbedingt erwünschte Narben hinterlassen. Daher sollte man ihn nicht neben Wegen anpflanzen und besonders Kinder vor der Berührung schützen (nicht nur warnen, dann reizt es ja erst recht!).
Allen Diptamfreunden wünsche ich gutes Wachstum und möglichst keine Schneckenviecher.