Hallo,
Deinen Blog hatte ich mir schon angeschaut. Muß Dir bei Gelegenheit auch noch ein, zwei Kommentare reintippseln.
Blähton sollte die Töpfe eigentlich nicht schwer machen, denn er ist leicheter als Erde.
Die Höhe der Drainageschicht ist unterschiedlich, ja nach Pflanze. Ich gebe z. B. bei Tomaten, die ich inn Kübel pflanze, oder bei sehr robusten und unempfindlichen Pflanzen, wie Fatshedera, Grünlilien, oder Eidechsenwurz gar keine Drainageschicht in den Topf.
Bei anderen Pflanzen nehme ich in der Regel eine Höhe von 2 Lagen Blähtonkugeln; bei Kakteen und anderen Sukkulenten mehr, bis zu einem Drittel der Topfhöhe. Das mit 1/3 wird von manchen Leuten für Kakteen u. a. S. so empfohlen und auch konsequent durchgezogen, ich unterscheide auch da zwischen emfpindlichen (oder wertvollen) Pflanzen und weniger emfpindlichen, und bin bei vielen Pflanzen sicher nur bei 1/5 oder 1/4.
Ich "schließe" meine Blähtonkugel-Drainageschichten nach oben immer ab, indem ich von dem oben verlinkten Produkt (ginge sicher auch mit feinem Kies), langsam von Hand kleine Mengen gleichmäßig über die Drainage rieseln lasse. Dann schließen sich die größeren Lücken ein wenig, die zwischen den Blähtonkugeln entstanden sind, und die Erde spült sich nicht so schnell zwischen die Kugeln.
Was die "Mischung", also das prozentuale Verhältnis von humosen Anteilen (torffreie Erde) und mineralischen Anteilen (Kies, etc.) betrifft, hängt das natürlich von der Pflanze ab, wie Jule schon beschrieben hat.
Was die Erde selbst betrifft: diese torffreie Erde kannst Du für so ziemlich alles verwenden.
Die einzigen Pflanzen, die tatsächlich eine spezielle, eigene Erde brauchen, sind Carnivoren (Torf), Orchideen und andere Epiphyten (Orchideenerde aus dem Baumarkt ist aber für viele Orchideen nicht geeignet, da mischen die meisten auch lieber selbst etwas zusammen), und der Rhododendron u. ä. (Azaleen und Kamelien) und all das was dann oft als "Heidegewächs" oder Erikagewächs" mit dazugerechnet wird (auch Heidelbeeren, etc.), die alle ein betont saures Substrat brauchen.
Bei dieser letzten Gruppe muß man irgendwie den Boden ansäuern, wenn man im Garten keinen sauren Boden hat - bzw. bei Pflanzung im Kübel/Topf Rhododendronerde verwenden (die in der Regel mit Torf arbeitet, die es aber theoretisch auch von Neudohum in einer torffreien Variante gibt).
Aber für diese besonderen Gruppen gilt in aller Regel: wenn Du sie im Topf/Kübel hälst, und keinen Zugang zu weichem Wasser zum Gießen hast, werden die Pflanzen auf die Dauer ohnehin nicht glücklich.
Was die pH-Wert-Angaben auf vielen Pflanzenseiten betrifft, sollte man zwei Gruppen unterschieden: es gibt Pflanzen )wie die oben erwähnten Carnivoren und die, die in Rhododendronerde gpeflanzt werden sollten), die tatsächlich mehr oder weniger zwingend ein saures Substrat und weiches brauchen, und den vielen vielen anderen, bei denen ein mittlerer bis niedriger pH-Wert angegeben wird, die aber auch so zurechtkommen (mit ein oder zwei Hilfsmitteln vielleicht, wie destilliertes Wasser unter das Gießwasser mischen, etc.).
Das hat jemand hier im Forum mal so beschrieben: wenn z. B. eine Pflanze als "kalkmeidend" bezeichnet wird, heißt das, daß sie in der freien Natur auf Dauer nicht auf eher kalkigem Untergrund bestehen kann, weil sie recht schnell von kalkliebenden Pflanzen überwuchert und verdrängt werden wird, die dort einfach schneller und kräftiger wachsen.
Hast Du diese Pflanze zuhause aber in einem Topf, hat sie auch keine Konkurrenz, und schon hat das mit dem kalkmeidend eine viel geringere Bedeutung.
Ich beachte also pH-Wert-Angaben i. d. R nicht, sondern werde nur hellhörig, wenn mehrfach betont wird, daß die Pflanze keinen Kalk verträgt, bzw. ich (auf mehr als nur einer Seite) lesen muß, daß eine Pflanze schon nach kurzer Zeit empfindlich auf kalkhaltiges Leitungswasser reagiert (z. B. mit Blattchlorosen, etc.) - denn dann kann ich sie bei mir nicht gebrauchen.
Will heißen: man muß unterscheiden, ob da nur jemand einen pH-Wert aus irgendeinem Buch abgeschrieben hat, weil er halt mit dabei stand und auf der Homepage noch Platz war.....
oder ob da jemand tatsächlich vor Kalk warnt, weil die Erfahrung zeigt, daß es eben nicht funktioniert.
Zu Deinem allerletzten Punkt: es gehört beim Pflanzenkauf immer dazu, sich zu informieren, was die Pflanze braucht (angesichts unwissender Verkäufer und irreführender Etiketten nicht immer ganz leicht), und sich zu überlegen, ob man der Pflanze das zu Hause bieten kann. Dabei ist die Erde wie gesagt das geringste Problem - aber Lichtverhältnisse und Überwinterungsbedingungen (bes. Temperatur im Winterquartier) sind ganz wichtige Punkte.