Venusfliegenfalle

so ich hätt da auch mal ne frage.. und zwar:
wenn die fallen nach einigem mal auslösen absterben, dient die pflanze wohl eher nicht dazu lästige viecher loszuwerden, vor allem wenn sie vermehrt auftretten?
ich denke da an trauermücken, gelbsticker nerven mich langsam weil meine katzen ab und zu daran kleben bleiben mit dem schwanz und dann damit herumrennen.

wenn die venusfliegenfalle dafür nicht geeignet ist, gibt es andere karnivoren die es wären?
die vl nicht so hohe anforderungen haben aber denoch "cool" aussehen?

mfg bada

Halloo Badabang,

ich denke für sowas eignet sich am besten der Sonnentau oder das Fettkraut.
Da bleiben die Insekten kleben, wenn du danach googelst, findest du auch grad beim Fettkraut Fotos, wo man meinen könnte, das wären Gelbsticker, weil die voller kleiner Mücken sind

Hab mich gestern mit dem Thema Carnivoren lange auseinandergesetzt und im Internet gestöbert. ^^

Bei der Venusfliegenfalle reicht es nicht, das ein Insekt in der Falle ist, es muss lebend sein um die Kontakthärchen zu berühren, bis die Falle sozusagen merkt, da ist was drin udn dann erst fängt sie an sich zu verschließen. Und ich glaube so kleine Trauermücken geben nicht so viel Berührung ab, in meinen Fallen stecken immer nur große Stubenfliegen und im Sommer leider auch Florfliegen oder mal ein Heupferdchen und so...

Aber ich denke jetzt nicht, das so eine Pflanze viel abfängt, wie ein Gelbsticker, zumal du ja einige Pflanzen davon aufstellenmüsstest.

Gruß Blume

ich hab meine kleine vor 2 monaten ins kühle, 0-10 grad, treppenhaus gestellt. gießen geschieht unregelmäßig. sie sieht nicht gerade prächtig aus, aber ich vermute das liegt an der jahreszeit?!
meint ihr, ich bekomme sie im frühling wieder kräftig und so schön wie letzte saison? oder soll ich sie lieber umstellen? mehr gießen?

Anmerkung der Moderation:


Hier klicken!

Hi vulpecula,

ja das ist richtig, im Winter sehen die nicht so prächtig aus, habe schon von Anderen gehört, das sie sich komplett zurückgezogen hat, je nachdem wie kühl man sie wohl auch überwintert?
Bei mir steht sie immer bei Zimmertemperatur und hat viele abgestorbene Fallen und die alten Blätter haben kaum oder wenig entwickelte Fallen. Dafür schiebt sie nun mehrere Blütenstiele.
Sobald es Frühling wird fängt sie wieder kräftig an zu wachsen, von daher eigentlich einfach in Ruhe stehen lassen.

Was meinst du damit, das du unregelmäßig gießt? Die Pflanze mag gerne einen nassen Fuß haben und sollte nicht austrocknen, dafür im winter trockener gehalten werden, also dann nur leicht feucht halten. Kann es vllt. sein, das sie es bei dir zu trocken hat?

Ich kann euch ja mal ein paar Tipps geben, wie ich meine Venusfliegenfalle pflege: (ich hatte letzten Monat sogar drei Blüten)

- sie mag Staunässe, weil sie eine Sumpfpflanze ist
- steht bei mir am Südfenster, je mehr Sonne desto besser: es kann bei ausreichender Sonneneinstrahlung dazu kommen, dass sich die Fallen rötlich verfärben. Das ist ein gutes Zeichen. Sie fühlt sich wohl.
- die Pflanze will KEINE Nährstoffe "künstlich" verabreicht bekommen, d.h. nicht düngen und auch das Gießwasser sollte möglichst Nährstofffrei sein (ich nehme destiliertes Wasser)- das entspricht am ehesten dem natürlichen Lebensraum
- tote Fliegen und Insekten sollte man nicht füttern, sie mag es lebendig und kann sich alleine Futter fangen
- wenn sie nichts fängt, wird sie auch nicht absterben, solange man sie ab und zu gießt
- abgestorbene Blätter, sie schon schwarz und matschig sind, entferne ich vorsichtig mit einer Pinzette um nicht die anderen Fallen auszulösen (jede Falle klappt nur einige Male auf und zu, dann stirbt sie ab und es wachsen wieder neue)
- Blüten schneide ich gleich nachdem sie sich entwickeln ab, denn erstens sehen sie nicht so besonders aus (ca. 20 cm langer Stängel mit einer ganz kleinen weißen Blüte) und zweitens kostet es der Pflanze viel Kraft sie auszubilden
- und sie steht ganzjährig zimmerwarm (gern auch an der Heizung) in möglichst lockerer nährstoffarmen erde
- flache Glasschalen sollen sich übrigens besser eignen als normale Töpfe- habe damit auch gute Erfahrungen gemacht

Hoffe ich konnte helfen ...

Das ist soweit richtig Gloriosa86, aber noch besser als die warme Durchkultivierung ist, wenn man der Pflanze eine Winterruhe lässt, ansonsten ist sie anfälliger für Krankheiten.
Noch ein paar Tipps für Fans der Dionaea minuscipula: Blüten besser abschneiden, es sei denn, die Pflanze ist sehr kräftig. Die VFF braucht viel viel Licht und ist erst dann glücklich, wenn sich die Fallen rot färben (es sei denn, man hat eine green). Man muss allerdings auch aufpassen, wenn die Sonne voll runterknallt besteht die Gefahr, dass die Blätter verbrennen.
Was das Gießen betrifft: Niemals mit Leitungswasser gießen, das ist der garantierte Tod jeder Venusfliegenfalle, am besten ist Regenwasser oder destilliertes Wasser. Im Sommer schön feucht halten, gießen am besten im Anstauverfahren, nie direkt auf die Pflanze geben oder ansprühen! Substrat sollte immer schön feucht sein, dann fühlt sich die Pflanze am wohlsten. Im Winter kühl, aber trotzdem hell stellen und weniger gießen.
Und wenn überhaupt dünger, dann in Form von Lebendfutter. Am besten aber in Ruhe lassen und gar nicht düngen. Im Freiland fängt sie sich ihre Beute eh alleine!

Viel Erfolg bei der Kultur!

Hier noch mal kurz für alle zusammengefasst:

-VFF immer sehr hell, ruhig vollsonnig stellen. Gibt es zu wenig Licht, werden die Fallenstiele meist sehr lang, die Fallen dafür klein und sie färben sich auch nicht so schön rot innen aus

-NIEMALS mit Leitungswasser gießen! Wenn kein Regenwasser bereitsteht, im Baumarkt destiliertes bzw. deionisiertes Wasser kaufen (sehr preisgünstig) und dieses mit 10% Leitungswasser vermengen und damit gießen! Klappt sehr gut!

-NIEMALS die Pflanzen besprühen! Nicht einmal von oben gießen! Wasser nimmt sie sich aus einem Untersetzer!

-Beim Umtopfen NIEMALS normale Blumenerde verwenden - die is viel zu nährstoffreich! Im OBI gibt es spezielle Erde für Fleischfressende Pflanzen von Corow&Wrono. Umgetopft wird jedes Frühjar, da das Substrat sonst zu sauer wird.

-Die Pflanze NIEMALS düngen! Das ist der sichere Tod!

-VFF stellt keine besonderen Ansprüche an die Luftfeuchte! Daher finde ich es besser, sie in einen Topf zu pflanzen, der unten ein paar Öffnungen hat und diesen in ein weites Gefäß zu stellen (sollte einen deutlich größeren Durchmesser als der Topf haben). In den Topf können dann ruhig drei Zentimeter Wasser stehen. Wenn es weniger wird, die Pflanze auch ruhig mal zwei, drei Tage im Trockenen stehen lassen, dabei sollte das Substrat aber nicht austrocknen. So bekommen die Wurzeln notwendige Belüftung. In geschlossenen Gefäßen besteht einfach die Gefahr der Wurzelfäule oder Überhitzung. Und Dionaea braucht keine sehr hohe Luftfeuchte, daher reicht ein Topf mit großem Untersetzer vollkommen aus!

-Die Pflanze nicht zu warm stellen! Der Hitzetod hat schon so manche Pflanze ereilt! Sonne an sich ist nicht schlimm, aber darauf achten, dass die Pflanze nicht zu viel Wärme von unten bekommt (Hitzestau bei geschlossenen Gefäßen oder Kultur auf dem Fensterbrett, unter dem die Heizung ist...).

-Die Pflanze nicht ärgern (Schließen der Fallen ohne Beute) und nicht künstlich füttern! Das schwächt sie nur!

-Die Pflanze braucht ihre Ruhe! Im Winter sollte sie dunkler und kühl gestellt werden, leichte Fröste werden vertragen. Dabei sieht es so aus, als würden die Fallen absterben - das ist normal. Im Frühjar auf dem hellen Fensterbrett treibt sie umso kräfter aus! Durchkultivierte Pflanzen werden längst nicht so kräftig bzw. verabschieden sich irgendwann vollständig. Es gibt auch die Aufbewahrung im Kühlschrank, wenn kein geeigneter Ort zur Verfügung steht. Mehr Infos dazu im Netz (GIDF).

Das sind die wichtigsten Hinweise. Ich hoffe, damit geholfen zu haben. Wer Interesse hat, dem zeige ich einmal meine kräftigen Dionaea, mit dunkelroten Falleninnenseiten. Das erreicht man aber meist bloß mit Zusatzeleuchtung, auch dazu findet man Infos im Netz. Aber ein helliger, sonniger Standort reicht meist schon für kräftige Pflanzen aus