Autor: Frank Veröffentlicht: 21.01.2014 - 07:37 Uhr
Wer Obst, Früchte oder Gemüse auf dem Balkon ziehen möchte, ist auf Töpfe und Kübel angewiesen. Aber auch Hobby- und Kleingärtner mit ausreichend Platz im eigenen Garten, gehen zunehmend zur Aufzucht in Pflanzgefäßen über. Was macht die Topfkultur für den Obstbau so interessant?
Die Vorteile des Anbaus von Obst und Früchten im Pflanzgefäß Das Gärtnern in Pflanzkübeln hat nicht nur bei beengten Platzverhältnissen Vorteile. In Gefäßen lassen sich Pflanzen relativ leicht umstellen. Das ist auch bei der Ernte vorteilhaft. Zudem erleichtern die Gefäße dem Gärtner, jeder Pflanzenart die optimale Erde zur Verfügung zu stellen. Pflanzgefäße vergrößern außerdem die mögliche Vielfalt der gezogenen Kulturen. Wenn beispielsweise tropische Gewächse, oder solche aus warmen Klimazonen, im Winter in eine frostgeschützte Umgebung wie einen Wintergarten gestellt werden, können auch Zitrusfrüchte oder Ananas im heimischen Garten geerntet werden. Aber auch sonst sind der Topfkultur wenig Grenzen gesetzt. Neben Topf-Klassikern wie der Erdbeere und anderen einheimischen Gewächsen wie Heidelbeeren und Johannisbeeren lassen sich zum Beispiel auch Dattelpflaume, Kaki und sogar manche Weinsorten im Gefäß kultivieren.
Was ist beim ziehen von Obst in Pflanzgefäßen zu beachten? Trotz aller Vorteile stellt die Topfkultur aber auch Herausforderungen an den Gärtner. Einige Pflanzen benötigen große Gefäße oder müssen häufig umgetopft werden, wenn sie Früchte tragen sollen. In jedem Fall ist das Umtopfen etwa alle drei bis fünf Jahre anzuraten, wenn die Pflanzen kraftvoll bleiben sollen. Dabei sollte auch ein Teil der alten Wurzelmasse entfernt werden. Eine besondere Aufmerksamkeit erfordert die Bewässerung bei Pflanzgefäßen. Das relativ geringe Bodenvolumen besitzt nur eine geringe Pufferkapazität. Die Bodenfeuchtigkeit von Topfkulturen muss daher wesentlich intensiver kontrolliert werden, als das bei Freilandkulturen nötig ist. Wer den Aufwand scheut, kann sich aber mit technischen Einrichtungen helfen, die entweder selbsttätig wässern oder die Notwendigkeit einer Wässerung signalisieren. Auch der Nährstoffgehalt der Böden nimmt durch das vergleichsweise geringe Bodenvolumen in Pflanzgefäßen schneller ab. Daher ist im allgemeinen ein häufigeres Düngen notwendig als im Freiland. Düngemittel mit verzögerter Wirkstofffreigabe erlauben es, die Düngeintervalle wieder zu verlängern. Aber nicht nur an die Düngung, auch an die Erde selbst stellt die Kultivierung in Pflanzgefäßen andere Anforderungen. Drainage und Bodenbelüftung werden durch das umgebende Gefäß verändert. Eine Pflanze, die im Freiland gut gedeiht, mitsamt der Erde in einen Topf umzupflanzen, liefert daher im Allgemeinen nicht die besten Ergebnisse. Für den Start ist hier eine spezielle Pflanzerde für Töpfe und Kübel zu empfehlen, die im Frühjahr mit Komposterde, Torf oder ähnlichem angereichert werden kann.