Teichfilterbecken mit Pflanzen

 
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MuZZe

Hallo zusammen,

wir sind gerade dabei unsern Teich auf unserer Kleintierzuchtanlage zu erweitern.
Jetzt hatte ich neulich eine Idee zum Filtern des Wassers. Und zwar haben wir für die Umrandung solche U-Steine genommen, die wir so setzen, dass es eine Rinne gibt. Urspürnglich war geplant, dass da paar Blumen reinkommen sollen.
Ich hatte dann neulich die Idee, dass wir einen Teil der Rinne doch als natürliches Filterbecken nutzen könnten. D.h. , dass eine Rinne von ca. 5m Länge, 40cm Breite und ca. 40-50cm Tiefe zur Verfügung steht. Wenn man da z.b. Kies oder was auch immer reinfüllt und ein paar starkzehrende Pflanzen reinsetz z.b. irgendein Schilf oder ähnliches würde das Wasser dann gefiltert werden. Die Rinne wird dann vom Teich so abgetrennt, dass das Wasser wie durch einen Filter eben durch diese Rinne läuft.
Jetzt meine Frage an euch. Was haltet ihr davon? Würde das einen konventionellen Filter ersetzen?
Achso der Teich wird am Ende ca. 8-10.000 Liter fassen (Ist noch nicht ganz fertig, deshalb steht die endgültige Größe noch nicht fest und Pläne machen wir immer erst, wenn wir mittendrin sind )

Gruß Matze
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Hallo Muzze,

das funktioniert.
Mein Teich wird nur so gefiltert, am idealsten ist es, wenn Du so zwei Filterstufen baust.

Als ersten Filter nimmst Du ein reines Wasserbecken als Absatzbecken. Dort läuft das umgepumpte Wasser hinein und es werden die groben Schmutzpartikel auf dem Boden angesetzt. Zusätzlich kommen dort sehr stark wachsende und sehr stark Wurzelbildende Pflanzen hinein. Am einfachsten ist es, dort eine Staudenkiste auf Kopf zu stellen und auf diese dann eine richtig herum, dort kommen in ein reines Steingemisch die Pflanzen.
Sehr gut eignen sich hier Iris, Rohrkolben, Simsen und Seggen.

Von dort gelangt das Wasser in den zweiten Filter, der besteht aus einem Rohrsysten und einem senkrechten Rohr (zur Reinigung) und gebrochenem Blähton. Der Blähton hat eine sehr große Oberfläche und ideal zur Ansiedelung von Bakterien. Dort dürfen aber nur Pflanzen hinein mit schwachem Wurzelwachstum, idealerweise Blumenbinse, Mädesüß, Kalmus.
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Hier mal noch zwei Bilder vom aktuellen Zustand des Filters, wobei sehr gut zu sehen ist, wie die Pflanzen von links (Einlauf) nach rechts (Auslauf) kleiner werden. Ich finde viel besser kann man nicht nachweisen, wieviel Nährstoffe hier abgebaut werden.
Filter 2.JPG
Filter 2.JPG (461.42 KB)
Filter 2.JPG
Filter 1.JPG
Filter 1.JPG (625.08 KB)
Filter 1.JPG
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MuZZe

super vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Jetzt hab ich aber noch weitere Fragen

1. Bei einer Breite von 40cm der Rinne und somit auch des Absetzbeckens, ist die Durchflussrate ja etwas begrenzt...die Schwebeteilchen müssen ja genügend Zeit haben um sich zu setzen. Was für ne Leistung sollte unsere zukünftige Pumpe so ca. haben?

2. Wie funktioniert das Rohrsystem im 2. Becken? Dient das zur Verteilung des Wassers im Wurzelbereich der Pflanzen bzw. des Blähtons?
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Zitat geschrieben von MuZZe

1. Bei einer Breite von 40cm der Rinne und somit auch des Absetzbeckens, ist die Durchflussrate ja etwas begrenzt...die Schwebeteilchen müssen ja genügend Zeit haben um sich zu setzen. Was für ne Leistung sollte unsere zukünftige Pumpe so ca. haben?

Die Breite des Beckens ist da nicht wirklich wichtig, der Durchfluß bzw. die Durchflußmenge wird durch den Schlauchquerschnitt und natürlich der Größe der Pumpe bestimmt. Wie groß die Pumpe nun sein muß ist so pauschal nicht zu sagen.
Da muß z.B. noch eine Aussage gemacht werden wie oft das Wasser am Tag umgewälzt werden soll, wie weit der Weg von der Pumpe zum zukünftigen Filter ist, der Höhenunterschied usw.
Günstig für das Absetzen des Schmutzes ist z.B. ein Gegengefälle des Beckengrundes oder auch ganz einfach ein Absatz im Becken, gut durchwurzelte Pflanzen ragen natürlich auch mit der Wurzelmasse ins Becken und bremsen die Schmutzpartikel.

Zitat geschrieben von MuZZe

2. Wie funktioniert das Rohrsystem im 2. Becken? Dient das zur Verteilung des Wassers im Wurzelbereich der Pflanzen bzw. des Blähtons?

Beides, aber viel wichtiger ist seine Funktion zur Reinigung des Blähtons. Dazu nehme ich den Deckel vom senkrechten Rohr ab und hänge dort reine Tauchpumpe hinein, gleichzeitig wird der Blähton gespült. der Schmutz gelangt dann in das horizontale Rohrsystem und wird mit der Pumpe herausgezogen.
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Muhme Rumpumpel

Hallo,

die Idee mit dem "Vorfilter" ist interessant!

Wir haben zur Zeit einen Teich mit etwa 16 Kubik (mit Fischbesatz) und bauen den jetzt an einer anderen Stelle größer auf (ca. 30 Kubik). Angeregt durch den Filtergraben von Naturagart haben wir vor etwa 1/2 Jahr den jetzigen Teich unterteilt, indem wir einfach eine Pflastersteinmauer hineingesetzt haben und so ein zweites, kleineres Becken erhielten (Wassertiefe max. 30 cm, Kiesboden). Das steht voll mit allen möglichen Filterpflanzen. Von der tiefsten Stelle im großen Teil pumpen wir das Wasser in den "Filtergraben" und lassen es an der anderen Seite wieder in den Teich laufen. So lange war das Wasser noch nie so klar, und das komplett ohne Chemie (Oase garantiert klares Wasser bei Einsatz der Oase-Technik, und das heißt für Oase: 1 m freie Sicht - unser Teich ist 1,50 tief...).

Im neuen Teich werden wir auch einen Filtergraben anlegen, aber diesmal werden wir das saubere Wasser in den Teich pumpen und von der tiefsten Stelle des Teiches aus in den Filtergraben einfach nachlaufen lassen; die Stufen werden entsprechend gehalten, damit der Schmutz schneller an die tiefste Stelle rutscht.

Das Wasser fließt so langsam, dass es a) gereinigt wird und sich b) auch Kröten, Molche und Frösche bei uns wohl fühlen...

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