Vielgestaltige Staude beliebt bei großen und kleinen Katzen
Ein Lippenblütler mit zierlichen weißen bis blassblauen Blüten wurde zur Staude des Jahres 2010 gewählt. Nicht nur Katzen fliegen auf sie, auch Bienen und Hummeln gehören zu ihren Verehrern –
die Katzenminze. Ihr botanischer Name Nepeta cataria erinnert an die etruskische Stadt Nepet, wo sie nach Überlieferungen, bereits früh kultiviert wurde.
Ihren deutschen Namen erhielt die Katzenminze deshalb, weil geschlechtsreife Katzen von ihrem Geruch angelockt werden. Forscher haben sich lange mit diesem Phänomen beschäftigt, mittlerweile konnte eine Wirkung als Aphrodisiakum ausgeschlossen werden, denn auch sterilisierte und kastrierte Katzen fühlen sich von Nepeta angezogen. Vielmehr wurde herausgefunden, dass die Wirkung der Katzenminze auf Katzen genetisch bedingt ist und auch nur bei der Hälfte aller Katzen ausgeprägt ist. Vor allem junge oder sehr alte Katzen lassen sich nur wenig von ihrem Geruch beeindrucken. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich nicht nur Stubentiger zur Nepeta hingezogen fühlen, sondern auch Löwen und Tiger.
Aber auch Menschen wussten Nepeta cataria schon frühzeitig zu schätzen, bereits im 15. Jahrhundert wurden die frischen Blätter dazu verwendet, um Fleisch zu würden. Auch als Heilpflanze kam sie früh zum Einsatz, es finden sich Belege dazu bereits aus dem Jahr 827 in einem Lehrgedicht. Belegt ist, dass die Blätter bei Zahnschmerzen gekaut wurden. Auch heutzutage wird aus den Blättern der Staude Tee zubereitet. Er soll bei Erkältungen und Magenverstimmung helfen. Auch eine fiebersenkende, krampflösende und entgiftende Wirkung wird dem Tee nachgesagt.
In den 70er Jahren beschäftigten sich Studien mit den Effekten der Katzenminze, diese bescheinigten ihr eine beruhigende Wirkung.
Ursprünglich kommt Nepeta aus Südeuropa, Asien und Afrika. In Mitteleuropa ist sie schon seit dem 18. Jahrhundert heimisch. Verwildert kommt sie vor allem an Hecken und an Wegrändern vor. Sie liebt trockenen, aber nährstoffreichen Boden. Sandiger und steiniger Boden gehört zu ihren Favoriten, hauptsache es ist warm und sonnig.
Verschiedene Zuchtformen sind als Staude für die heimischen Gärten verbreitet.
Botanisch gehört Nepeta cataria zu den Lippenblütlern. Sie wird zwischen 60 Zentimetern und einem Meter hoch und ist mehrjährig. Sie hat vierkantige, verzweigte Stängel – diese sind hohl und behaart. Die Blätter der Katzenminze sind kreuzgegenständig und bis zu sieben Zentimeter lang. Auf der Oberseite sind die Blätter grau-grün und haarig, auf der Unterseite filzig.
Katzenminze blüht zwischen Juli und September, ihre Blüten sind weiß oder blassblau. Die Blüten bestäuben sich selbst oder werden von Bienen und Hummeln bestäubt, die diese Pflanze mögen. Die Samen bleiben bis zu fünf Jahre lang keimfähig, sie sind braun und oval. Die Vermehrung kann jedoch im Frühsommer oder Herbst auch über Stecklinge oder im Frühsommer durch Teilung erfolgen.
Die Katzenminze besticht durch ihren herben zitronenartigen Minzegeruch. Ihr Aussehen variiert von Pflanze zu Pflanze, jede Blüte, jedes Blatt sieht anders aus als das des Nachbarn.
Foto: Rose23611
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