Hallo
auf den Bildern kann man leider keine genauen Ursachen bzw. Schädlinge erkennen, dafür sind sie leider etwas zu klein bzw. kann man bei Vergrößerung auch nicht wirklich was genaues identifizieren...
Die Blattlöcher, zumindest die, die ich gesehen habe, deuten eher auf mechanische Schäden hin, auch die braunen Stellen am Blatt. Gerade wenn es windig ist, reiben die Blätter der Pflanzen gegeneinander oder schlagen gegen die Balkonbrüstung oder ähnliches. Dann werden die Zellen beschädigt, es trocknet wieder und wird dann ggf. bräunlich. Das ist für die Pflanze aber nicht weiter tragisch. Ich habe das bei meinen Pflanzen auch auf dem Balkon, weil sich trotz stabiler Seitenwände und Dach der Wind drauf fangen kann.
Solange du keine Schädlinge (Raupen, Käfer, etc.) an den Stellen oder in der Nähe der Stellen ausfindig machen kannst, würde ich mir darum ehrlich gesagt nicht weiter einen Kopf machen.
Dass sich junge Grashüpfer oder Ohrwürmer auf den Balkon "verirren", ist auch nicht weiter ungewöhnlich. Sie können fliegen oder du hast sie beim Kauf deiner Petunien als kleine Tierchen mitgebracht. Die "Schäden", die sie verursachen, sind meistens auch nicht weiter relevant. Ernst wird es erst, wenn du unglaublich viele von denen hast, aber wir sprechen hier wahrscheinlich nur von einem geringen Befall von vllt drei bis vier Tierchen (wenn überhaupt).
Ohrwürmer sind auch nützlich, denn sie leben räuberisch und fressen Blattläuse. An Pflanzenmasse gehen sie nur, wenn sie nichts anderes mehr finden. Sie sind nachtaktiv, tagsüber ruhen sie in Verstecken (z.B. unter Blumentöpfen).
Wenn du sie nicht bei dir haben willst, dann fang sie vorsichtig ein und lass sie in der Natur wieder frei. Wobei es auch nur eine Frage der Zeit wäre, wann die nächsten Tierchen bei dir auf dem Balkon auftauchen. Wer Pflanzen auf dem Balkon hat, sollte sich daran gewöhnen, dass der Balkon ein Lebensraum ist - für alle! also auch für allerhand Krabbelgetier
Was mir ein bisschen Kopfzerbrechen macht, ist, dass du deine Sonnenblumen zu mehreren in einem Topf/ Kübel hälst. Dann musst du dich eigentlich nicht wundern, dass sie viel Wasser saufen. Sonnenblumen an sich sind schon Säufer, aber mehrere in einem Topf: da geht es dann noch schneller, bis das Substrat abgetrocknet ist.
Was du anders machen könntest?

Nächstes Jahr jeder Sonnenblume einen eigenen Topf geben. Und vllt auch nicht konsequent alle Pflanzen behalten. Oder weniger aussäen.
Du wirst sie eher kaum dazu erziehen können, dass sie weniger Wasser saufen (Sonnenblumen brauchen nun mal viel Wasser).
Wenn du nicht so viel gießen willst, weil du mit dem Gießen nicht hinterherkommst, dann wäre so eine Art Urlaubsbewässerung vllt eine Alternative. Es gibt welche mit Tonkegeln, die das benötigte Wasser allmählich an die Erde abgeben (denn Staunässe ist ja auch Gift für die Pflanzen). Letztens habe ich solche Kegel aus Kunststoff (??) gesehen, auf die du Plastikflaschen aufsschrauben kannst und mit denen du dann bewässerst. Ich hab das leider noch nicht ausprobiert. Ich hatte nur mal in die Deckel von Plastikflaschen Löcher gebohrt, die Flaschen mit Wasser gefüllt und kopfüber in meineTomatenkübel gesteckt (in jeden zwei). Das hat leider nicht so ganz funktioniert, weil das Wasser viel zu schnell aus den Flaschen rausgelaufen ist (obwohl die gebohrten Löcher nun auch nicht so groß waren). Wenn das aber über diese Kegel deutlich langsamer rauslaufen würde, könnte das funktionieren...
Eine andere Methode wären noch Kübel oder Töpfe mit Bewässerungssreservoir. Aber die müssten auch groß genug sein, weil gerade Sonnenblumen sehr viel Wurzelmasse (zu ihrer Blattmasse) bilden und sonst die Töpfe viel zu schnell durchwurzeln. Bedenken musst du dabei aber auch, wie viel Gewicht dein Balkon aushält. Du kannst ja nicht unendlich große Töpfe wählen, die dann in Verbindung mit dem Wasserreservoir tonnenschwer würden...
Nein, wenn du weniger gießen willst, dann hilft es wohl nicht anders, als dir beim nächsten Mal andere Pflanzen auszusuchen, die auch mit weniger Wasser auskommen. Auch da gibt es schöne Pflanzen (auch in derselben Pflanzenfamilie wie die Sonnenblumen), die teilweise auch mehrjährig wären, von denen du also auch im nächsten Jahr noch was von hast.
Ach, und noch was zu den Schädlingen:
Schädlinge wie Blattläuse habe ich auf meinem Balkon auch. Problematisch an der Balkonhaltung ist das Kleinklima, das ganz anders als das Kleinklima im Garten ist. Dort hast du eine ganz andere Kombination an Luftfeuchte, Helligkeit, Substratfeuchte, Wind etc., die sich auf einem Balkon stark verändern (stark schwanken) und teilweise in Extreme fallen, z.B. sehr warm und sehr lufttrocken. Das ist für die Pflanzen sehr stressig und schwächt sie und schwache Pflanzen werden wiederum gern von Schädlingen befallen.
Im Garten fällt das mit den Schädlingen nicht so ins Auge, die natürlichen Gegenspieler zu den Schädlingen wohnen auch meist um die Ecke. Auf einem Balkon dauert das mit den Nützlingen so seine Zeit, weswegen ein Befall dann durchaus gravierend sein kann.
Um das abzuschwächen, kann man eigentlich nur versuchen, die natürlichen Gegebenheiten der Pflanzen nachzustellen (sonnenliebende Pflanzen, die Trockenheit vertragen auf Südbalkonen und schatten- und luftfeuchteliebende Pflanzen eher auf Schattenbalkonen) oder eben auf diese Pflanzen zu verzichten, weil sie eh nicht bei einem gedeihen.
Manchmal kann man sich das eben nicht aussuchen...
lg
Henrike