Schwebfliegen

Seit einiger Zeit schaue ich etwas genauer nach Schwebfliegen und fotografiere sie, wo ich kann.

Ich möchte daher einen neuen Sräd beginnen, in dem ich die wenigen Arten, die ich bislang kennen gelernt habe, hier vorzustellen.

Ich hoffe auf ganz viele Bilder von anderen. Wo ich kann, werde ich auch bei der Bestimmung helfen, aber meist muss ich mich selbst an die Experten wenden im Insekten-Forum
http://www.entomologie.de/forum/

Ich fange an mit der Hainschwebfliege, oder Winterschwebfliege (Episyrphus balteatus), weil das wohl unsere häufigste Art ist, und auch, weil ich gerade diese Tierchen gern immer wieder beobachte. Hier ein Bild, wo gleich einige zusammen an Baldrian-Blüten sitzen.



Winterschwebfliege heißt diese Art, weil von dieser Art besonders von den Weibchen einige Tiere als Imago (fertiges Insekt) die kalte Jahreszeit überstehen und dann schon sehr früh im Jahr fliegen. Es gibt allerdings auch andere Arten, bei denen Überwinterung beobachtet wurde. Die meisten Schebfliegen überwintern als Larve oder als Puppe.

http://www.asilidae.de/privathp/papers/bruecke1.htm

Meine Vorliebe für Episyrphus balteatus hat auch eine ganz persönliche Geschichte. Sie war eher zufällig die erste Art, die ich mit Namen kannte und dann im Gelände wieder erkannte.

Und ich mag an dieser Art, dass die Larven Blattlaus-Fresser sind . . .

Männchen und Weibchen sind zu unterscheiden an der Form des Hinterleibs aber am sichersten durch die Stellung der Augen, die sich bei den Männchen an der Stirn berühren, während beim Weibchen ein deutlicher Zwischenraum bleibt. Der Hinterleib ist bei den Weibchen etwas bauchiger, bei den Männchen sind die Seiten des Abdomens eher gerade.

Auffallend ist an diesen Schwebfliegen die Wespen-Mimikry. Von Wespen sind die Tiere am schnellsten durch ihre Art des Fluges zu unterscheiden. Für Wespen ist ein nach beiden Seiten unruhig pendelnder Flug typisch. Dagegen ist gerade für die Hainschwebfliege ein Schwirrflug typisch, mit dem sie auf der Stelle verharren, und aus dem heraus sie gerade und gezielt ein Ziel ansteuern.

Dass die Wespen vier Flügel haben, sieht man meist gar nicht. Aber auffallend sind die längeren Fühler bei Wespen und dass die Augen im Verhältnis zum Kopf kleiner sind. Auch in der Farbe unterscheiden sich die rötlich braunen Augen der Hainschwebfliege von den schwarzen Augen der Wespe.

Diese Art zeige ich als zweite, weil ich die besonders hübsch finde mit den deutlichen Längsstreifen auf dem Rücken und der interessanten schwarz-gelben Zeichnung auf dem Rücken.

Obwohl diese Art Sumpf-Schwebfliege heißt, findet man sie nicht nur an feuchten Stellen. Diese Aufnahme wurde gemacht an einer eher trockenen Knick-Hecke zwischen Viehweiden und Feldern bei Neumünster.

Die Larven bevorzugen aber sumpfige Biotope. Es sind (wie bei vielen Schwebfliegen) sogenannte Rattenschwanz-Maden mit einer langen Atemröhre am Hinterleib, mit der sie in sauerstoff-armem Wasser schnorchelnd exisieren können. Sie leben in schlammigen, stehenden Gewässern.

Bild von "Rattenschwanz-Maden" - allerdings wohl von einer anderen Art.
http://www.entomologie.de/forum/upload/pic28713.jpg

Seiten zu dieser Schwebfliege:

http://www.natur-lexikon.com/T…liege.html
http://www.natur-in-nrw.de/HTM…W-225.html

das ist ja mal interessant. da hab ich gleich die erste vielleicht-schwebfliege am start. ich weiss, sie ist nicht gestreift & auch nicht braun gelb, aber ihre figur..... .

bin mir nicht sicher

könnte die hier sein

http://www.insektenbox.de/zweifl/grbrei.htm

Das ist wohl die Zweifleck-Waldrandschwebfliege - Pipiza noctiluca
Das ist übrigens auch eine, deren Larven Blattläuse fressen - bis 100 Stück am Tag!

http://images.google.de/images…2&aq=f&oq=

Die Seite von Wikipedia über Schwebfliegen ist recht gut für einen Einstieg in das Thema.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwebfliegen

eure links sind klasse. dass es soviele gibt hätt ich jetzt nicht gedacht . & so viele zum verwechslen ähnliche, & soviele, denen man die schwebfliege im ersten moment goa net ansieht.....

Eben habe ich beim Durchsuchen meines Archivs das Foto von 1999 gefunden, zu dem mir ein Mitarbeiter vom Naturkundemuseum in Kassel den Namen sagte. Weil der so wohlkingend ist, habe ich ihn behalten, und seit dem immer mehr nach Schwebfliegen und anderen Insekten Ausschau gehalten.
Dass das ein Weibchen war, erkenne ich erst jetzt.
Das Foto wurde noch mit meiner ersten Digicam gemacht mit knapp 1Megapix, Olympus Camedia 1000.
Das hatte geklappt, weil ich mir auch schon für die eine Nahlinse besorgt hatte.

Auch Spaerophoria scripta ist eine häufige Art, die in den unterschiedlichsten Biotopen gefunden werden kann. Zu unterscheiden ist sie nach den Fotos nicht sicher von anderen Arten der Gattung Spaerophoria. In der Fachliteratur findet man die Unterscheidungsmerkmale bei der Präparation des Genitalapparats. Es ist an der Zeit, dass ein Umdenken stattfindet. Tiere müssen nicht abgetötet werden, um sie zu bestimmen!

• Es müsste möglich sein, andere Unterscheidungsmerkmale zu finden, die auch auf Fotos deutlich zu sehen sind, wie zum Beispiel die Äderung der Flügel, die bei anderen Insekten zur Artbestimmung untersucht wird.
• Statt ihren Namen zu verewigen, dadurch, dass Systematiker die Mottenkisten durchwühlen nach alten Schriften um ältere Beschreibungen zu finden und dann nach dem Erstbenenner-Prinzip den Namen dieser Art ändern dürfen und ihr Kürzel für die Änderung einfügen dürfen, sollten mehr Leute ihre Zeit darauf verwenden, genauer hin zu schauen bei den lebenden Objekten.
• Das ist ganz sicher auch ein lohnendes Feld für Laien, die sich solche Tiere zu ihren Hobby-Untersuchungs-Objekten machen und sich über Internetforen austauschen. Über die Unterscheidungsmerkmale weiß so jemand bald besser Bescheid als studierte Fachleute.
• So wie in dem Witz: Du ich kann endlich meine beiden Pferde unterscheiden. - Ach ja? - Ja, das weiße hat längere Ohren als das schwarze.

Die Larven der Langbauch-Schwebfliegen ernähren sich auch von Blattläusen.

Männchen und Weibchen dieser Art sind auch deutlich zu unterscheiden, bei den Männchen sind die Seiten des Hinterleibs mehr oder weniger parallel. Der Hinterleib der Weibchen ist dagegen etwas bauchig abgerundet. Auch bei dieser Art ist die Stellung der Augen so ähnlich wie bei Episyrphus. Bei den Männchen berühren die Augen sich an der Stirn. Bei den Weibchen ist ein Zwischenraum zwischen den Augen.

Vor ein paar Tagen habe ich fast ehrfurchtsvoll diese große Schwebfliege fotografiert. Das Tier war fast 2cm lang. Ich hatte so eine noch nie gesehen.

Im Insektenforum bin ich dann aufgeklärt worden. Es handelte sich um ein besonders großes Exemplar der Gemeinen Narzissen-Schwebfliege - Merodon equestris, die sich wohl an den Zwiebeln meiner Narzissen oder Kaiserkronen so fett gefressen hatte. Ich weiß nicht, ob ich sie nach dem Foto hätte leben lassen, wenn ich das vorher gewusst hätte...

Toller Thread

Ich hatte 2008 eine Hornissenschwebfliege-Große Waldschwebfliege_Volucella zonaria im Garten.



Und aktuell diese hier:

@ Knupsel

die kleinere ist auch die Gemeine Langbauch-Schwebfliege - Spaerophoria scripta

Eine Volucella hatte ich unlängst auch zu Besuch, die etwas kleinere Gewöhnliche Waldschwebfliege - Volucella pellucens

Bei Wikipedia habe ich unlängst ein super Foto des Kopfes dieser Fliege gefunden.
http://de.wikipedia.org/w/inde…0827134605

Die Larven der Waldschwebfliegen leben in Wespen-, Hummel- und Hornissen-Nestern, teilweise parasitisch aber vorwiegend als Resteverwerter. Mehr dazu siehe hier:

http://www.hummelfreund.com/al…webfliege/

hab da auch eine. solche besuchen immer unseren balkon.

und an pachizefalos :

seit ich hier angemeldet bin, lese ich deine Threads total gern durch ... und hab verblüfft festgestellt, daß ich noch lang net alles über Tiere und Pflanzen in der Natur weiß (trotz jahrelanger Pfadfinder-Arbeit als Master Guide )

Mach bitte weiter so!!!

Hier auch eine von mir die es sich auf meiner Passionsblume gemütlich gemacht hat

Tja.....
Warum fressen unsere Schwebfliegen keine Blattläuse?
Sie tummeln sich noch und nöcher unter unserem Wellblech (und nerven) auf der Veranda

VG,
Sandra