"Verrissene" und löchrige Blätter bei Musella lasiocarpa

Guten Tag zusammen

Ich habe folgendes Problem: Im Mai habe ich mir 2 Bananenpalmen (Musella lasiocarpa) angeschafft. Beiden ging es immer gut, der Boden sowie Topfgröße und Standort sind wie empfohlen gewählt (es gibt immer mal wieder Wind, aber das lässt sich bei mir auch kaum vermeiden) und sie werden regelmäßig gedüngt/Staunässe gibt es keine. Seit 2-3 Wochen kommen die neuen Blätter allerdings extrem fehlerhaft nach (s. Bilder). Schädlinge werden von meinem Kollegen ausgeschlossen (er kennt sich in dem bereich gut aus, sagt aber selbst er hat kein Plan was es sein könnte)

Die große produziert schon fleißig kindl (ganze 9 Stk schon) die kleine braucht noch etwas. Nun dachte ich zuerst, dass die Kindl vielleicht mit der trockenen Hitze zuviel Energie für die Mutter fressen, nun fängt es aber bei der kleineren auch an

Ich finde im Internet nichts hierzu (auch anhand der Bildersuche nicht) und bin langsam verzweifelt... Weiß jemand was das sein könnte oder hatte jemand hier schon mal das Problem?

Bin über jede Info dankbar! Vielen Dank schon mal im Voraus und euch allen ein schönes Wochenende!

Ich besitze selbst einige lasios und habe im etwa das gleiche Problem gehabt. Normalerweise dünge ich alle meine Bananen gleich, Ausnahme sind meine maurellis, die dünge ich so gut wie gar nicht. Dabei habe ich festgestellt das wenn man es mit dem Dünger übertreibt die Blätter der Bananen sehr weich werden. Dadurch verbrennen sie bei zu starker Sonneneinstrahlung anscheinend. Falls du viel Dünger benutzen solltest würde ich den mal reduzieren. Bei mir hat das funktioniert und die nächsten Blätter kammen wieder normal. Bei deiner sehen die Blätter nämlich auch sehr hell und weich aus. Auch Überbrausen in der vollen Sonne kann solche Schäden verursachen. Auch hier verbrennen dann die Blätter. Gruß Gardenier

Moin,

die Musella stehen bei uns im botanischen Garten in voller Sonne in ähnlich großen Töpfen. Sie bekommen reichlich Wasser und Dünger (wöchentlich einen Volldünger in einer Konzentration von 0,3 %). Solche Schäden konnten wir bisher nie beobachten. Wir nutzen eine torffreie Pflanzeerde auf Holzbasis und als mineralischen Zuschlagstoff eine Bims-Lava-Mischung.

Der Unterschied liegt meiner Meinung nach deshalb beim Substrat. Du scheinst einen sehr hohen Seramis-Anteil zu haben. Mit diesem Zuschlagstoff hab ich persönlich relativ schlechte Erfahrungen gemacht. So hatte ich damals, als ich ihn ausprobiert hatte, sehr oft Wurzelschäden an meinen Pflanzen. Deshalb würde ich die Pflanze nochmal austopfen und mir die Wurzeln ansehen.

Wurzelschäden könnten so ein Schadbild verursachen. Durch die geschädigten Wurzeln kann die Pflanze nicht genug Wasser aufnehmen und die Zellen, die während der Blattentfaltung unterversorgt sind, trocknen ein und da sie deshalb nicht mehr mitwachsen, reissen die Blätter dementsprechend ein.
Eine Kombination mit leichter Überdüngung und zu schattigem Standort, beides macht die Blätter weicher, ist nicht auszuschliessen.

Gewissheit bringt, meiner Meinung nach, nur eine Kontrolle der Wurzeln.


Das ist physikalisch nur unter ganz bestimmten Bedingungen möglich. Der Brennpunkt der Wassertropfen liegt nicht auf der Blattoberfläche. Um ein Verbrennen zu verursachen, dazu gibt es tatsächlich wissenschaftliche Arbeiten, müsste der Tropfen mindestens 15 Minuten an der gleichen Stelle bleiben, ca. 1,5 mm über der Blattoberfläche stehen (z.B. durch behaarte Blätter) und die Sonne im Zenit darauf einstrahlen.
Der Verbrennungseffekt ist eher eine "Erkältung" bzw. ein Kälteschock. Die durch die Sonne erhitzte Pflanzenoberfläche wird durch die kalten Wassertropfen punktuell stark abgekühlt und dadurch platzen die Zellen an den getroffenen Bereiche des Gewebes.

An das Seramis habe ich gar nicht gedacht bei mir stehen die frei und werden zum Winter wieder ausgegraben. Aber ich kann mir vorstellen, dass das Zeug zu scharfkantig ist für die Wurzeln.

Das mit dem Kälteschock beim abbrausen kann ich ebenfalls nachvollziehen. Klingt tatsächlich logisch. Da habe ich wieder was gelernt.

Mit dem Dünger das weiß ich aber ganz genau zuviel gleich zerflederte helle weiche Blätter. Aber wie gesagt dann muss es schon arg zuviel sein. Hab damals die Anleitung falsch verstanden und den deshalb total überdosiert. Nach dem ich das düngen eingestellt habe hat sich das normalisiert. Dann habe ich normal wieder weitergedüngt.

Gruß Gardenier

Moin,


die Kanten wären nicht das Problem. Seramis ist ja ziemlich abgeschliffen. Auch gibt es viele Pflanzen, die sicher scharfkantigere Steine besiedeln .

Bei Seramis hatte ich stets das Problem der Versalzung und das die Körner mit der Zeit zu einer rötlichen Pampe zerfallen die Staunässe begünstigt.