Schädlinge und Krankheiten
Vorkommende Schädlinge
Wollläuse setzen sich gerne zwischen die getrockneten Blatthüllen und in die Blattspalten nachdem die Blüten diese auseinander gedrückt haben.
Ratten und Mäuse können in Natur (und eventuell im Gewächshaus) gefährlich werden, denn sie fressen die Pflanzen gerne an. Bei kleinen Schäden, also nur kleinen Bissspuren, erholt sich die Pflanze spätestens im nächsten Jahr mit dem nächsten Blattpaar wieder. Bei größeren Schäden können Infektionen oder Schimmel gefährlich werden, oder die Pflanze kann einfach kein neues Blattpaar bilden und sich auch nicht weiter vermehren.
Vögel, Würmer und andere Tiere können bei Pflanzen, die draußen wachsen ebenfalls gefährlich werden, weil sie die Lithops an verschiedenen Stellen anfressen, Würmer sogar unterirdisch, so dass man den Schaden erst bemerkt, wenn schon keine Wurzeln mehr vorhanden sind.
Bei Lithops-Keimlingen (gerade bei den selbst gezüchteten) sind Trauemücken und deren Larven die schlimmsten Feinde. Sie mögen (wie bei fast allen Keimlingen) die feuchte Erde und anscheinend schmecken Lithops-Keimling-Wurzeln auch sehr gut.
Schäden, die von Trauermückenlarven verursacht wurden, äußern sich an den Keimlingen durch plötzliches glasig werden des Pfanzenkörpers und darauf folgendes Eintrocknen bzw. Absterben. Meist bemerkt man die fehlenden (aufgefressenen) Wurzeln dann erst, wenn man die schon tote Pflanze aus dem Topf entfernt.
Abhilfe bei/ Vorbeugung vor Schädlingen oder Krankheiten
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Fressfeinde. Wenn Lithops im Gewächshaus im Garten gehalten werden, kann man sich Ratten, Vögel und andere Fressfeinde durch Netze oder abendliches Schließen der Gewächshaustür fernhalten. In der Wohnung sind diese Tiere natürlich kein Thema (es sei denn man hat Haustiere... Katzen mögen Lithops übrigens, allerdings nicht zum Fressen, sondern zum drauf legen, wenn es mehrere Pflanzen sind:
http://www.lithops.info/de/etc/katzen.html )
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Wollläuse kann man durch regelmäßiges Absuchen der Pflanzen entdecken und entfernen. Vorbeugend kann man die getrockneten Blatthüllen des letzten Jahres entfernen, sobald sie wirklich ganz trocken sind. Eingetrocknete Blüten kann man ebenso entfernen bzw. abschneiden. Die offen stehende Spalte, die sich von der Blüte gebildet hat, kann man ohne die Blütenreste besser von Wollläusen freihalten.
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Trauermücken, wenn man sie schon hat, sind recht schwer zu bekämpfen. Dazu gibt es auch genügend Infos hier im Forum (Suche benutzen). Pestizide, die gegen die Tiere helfen würden, würden leider gleichzeitig auch gegen den Keimling ?helfen?.
Vorbeugend kann man die Anzuchttöpfchen nach folgendem Schema aufbauen:
unterste Schicht Seramis, nächste (dünne) Schicht Sand, größte Schicht (Mitte) Erd-Sandgemisch, obere Schicht Sand.
Die beiden Schichten Sand verhindern, dass Trauermücken ihre Eier in die feuchte Erde legen können. Seramis unten im Topf hilft dagegen nur bedingt, da die Steinchen meist zu groß sind und die Mücken bzw. Larven ihren Weg hindurch finden.
Während der Keimphase sollte das Töpfchen eh abgedeckt werden, was wenigstens von oben ein Eindringen der Mücken verhindert.
Sobald die Keimlinge größer sind, darf die Erde zwischenzeitig austrocknen, was den Trauermücken und ihren Larven gar nicht gefällt.
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Infektionen/ Schimmel treten meist nur auf, wenn die Pflanze verletzt ist. Wenn man also Fressfeinde ausgeschlossen hat, können Infektionen und Schimmel eigentlich nur noch auftreten, wenn die Pflanze zum Beispiel zu viel gegossen wird, oder wenn sie zu wenig Licht bekommt.
Wird sie zu viel gegossen, können alte Blatthüllen nicht eintrocknen und fangen an zu gammeln. Bei viel zu viel Wasser kann der Pflanzenkörper aufplatzen (Lithops sind hochsukkulent, d.h. sie können sich nicht ?aussuchen? ob und wieviel Wasser sie aufnehmen, sie nehmen alles Wasser auf, was da ist, selbst wenn sie dann platzen). An den aufgeplatzten Stellen ist die Pflanze dann anfällig für Infektionen.
Ist das Substrat konstant feucht, fängt die Wurzel leicht an zu schimmeln. Das gleiche Problem tritt auch auf, wenn man Lithops (in unserer Gegend) zu tief einpflanzt. Dann kann der Pflanzenhals leicht anfangen zu schimmeln. Das Leben und Wachsen tief in der Erde (wie die oben erwähnten Arten, die mit der Oberseite mit der Erde abschließen) funktioniert nur in sehr trockenen und heißen Gegenden.
Zu wenig Licht führt nicht direkt zu Infektionen oder Schimmel, aber es führt dazu, dass die Pflanzen unnatürlich lang werden (auf der Suche nach Licht). Dann kann es dem neuen Kopf zu lange dauern, mittig durch die Pflanze zu wachsen (neue Köpfe, wie auch Blüten gehen immer den kürzesten Weg zum Licht, auch wenn dieser seitlich aus einer zu lange Pflanze herausführt). Die Durchbruchstelle ist dann ebenfalls anfällig für Infektionen und Fäulnis.
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"Plötzlicher Pflanzentod" Manchmal bilden Pflanzen (oder Pflanzenköpfe) im Frühjahr einfach kein neues Blattpaar. Sie blühen dann in dem Jahr nicht und werden mit der Zeit immer blasser. Meist gehen diese Pflanzen dann im Laufe des nächsten Winters ein. Warum das passiert (es hat nichts mit dem Alter der Pflanze zu tun, auch junge Pflanzen trifft manchmal dieses Schicksal), ist noch unklar. Man geht davon aus, dass das ?Herz? der Pflanze (der Teil direkt über der Wurzel, der am tiefsten in der Pflanze liegt und in dem sich die neuen Köpfe bilden) abstirbt und die Pflanze dann keine Überlebenschance mehr hat.
Aber zum Glück lässt sich ja über Lithops sagen, dass man sie gut aus Samen ziehen kann!
Das muntert einen dann nach so traurigen Nachrichten auch wieder auf!