Sommer, Sonne, Feierlaune

Endlich raus aus den vier Wänden. Sommerzeit ist Partyzeit. Ob im Freundeskreis oder mit der Familie, die Gartensaison ist eröffnet und lädt ein zum Feiern in fröhlicher, geselliger Runde. Es gibt da ein paar hundert Möglichkeiten, wie man solche Sommernachmittage oder –abende verbringen kann.

Ganz ausgefallen ist zum Beispiel Grillen!

Grillen allerdings ist männlich. Schon die ersten wärmenden Sonnenstrahlen treiben Männer in Scharen aus dem Haus, um nach ausgedehntem Stubenhocken draußen mal wieder den Bratmax zu markieren. Auf Balkonen, in Gärten oder auf Terrassen tummeln sie sich dann, verhüllt in Rauchschwaden, rund um die geliebten Feuerstellen und mutieren zu passionierten, agilen Fleischwendern.

Und so könnte dann ein ganz gewöhnlicher Sommertag irgendwo in Deutschland aussehen.

Wahlweise Samstag/Sonntag/Feiertag
10.00 Uhr
Aufstehen

10.05 Uhr
Blick aufs Außenthermometer. Sonne, blauer Himmel, hey 20 °C, Tendenz steigend. Der Beschluss ist gefasst. Heute wird gegrillt.

10.30 Uhr
Frühstück oft mit weiblicher Begleitung. Er: „Sollten heute mal grillen. Ich besorg alles. Du brauchst dich um nix zu kümmern.“ Danach kleiner Streit über die Gästeliste, schließlich zähneknirschende Einigkeit.

10.45 Uhr
Potentielle Gäste kontaktieren. Die, die nicht selber zum Grillen geladen haben, reagieren erfreut. „Supi, wir kommen gerne und bringen einen Nudelsalat mit.“

12.00 Uhr
Rein ins Auto und ab zum Supermarkt. 6x10er-Pack Thüringer Rostbratwürste (für die Kinder), 10 Koteletts, 8 Holzfällersteaks, 6 Schweinenacken und für die Frauen Hähnchenbrüste, Rippchen satt, denn da ist ja nix dran und dann eine ausgebuffte Saucenkollektion sowie Maiskolben, Baguette, Gürkchen. Ob 6 Kästen Bier wohl reichen? Klar, wieder in der falschen Schlange angestellt. Das dauert ja ewig und heiß ist das, Himmel ist das heiß.

13.45 Uhr
Scheiße, Holzkohle vergessen. Also schnell noch an die Tanke und das letzte Paket für teures Geld geschnappt. Schwein muss man haben.

14.00 Uhr
Wieder zu Hause, Vorbereitungen abgeschlossen. Jetzt erst mal ausruhen bis der Grill angeworfen wird. Der Rest, na ja Schatzi ist schließlich auch noch da. Schaaaaatziiii!!! Wo ist die denn wieder?

14.35 Uhr
Schatzi betritt mit einem strahlenden Lächeln das Wohnzimmer. „Schau mal, was ich vom Markt mitgebracht habe?“ In den Armen hält sie einen Megastrauß gemischter Bunde Sommerblumen. „Ich wollt heut mal ´ne schöne Blumendeko machen, das Auge isst schließlich mit. Und immer dieser Anblick von schwarzem Fleisch, glibbrigen Salaten und klebrigen Saucen, dem muss man doch mal was Schönes entgegensetzen.“ Der Rest ist Schweigen.

17.00 Uhr
Die Tische sind gedeckt und Schatzi trägt die Schalen auf. Aber hey, was ist das? Was schwimmt denn da drin rum?

Noch bevor das Wohngebiet in einer Qualmwolke versinkt, bewundern die Gäste eine Blumendekoration vom Feinsten. Die Frauen sind begeistert und die Männer, na ja, die sind im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch ganz gerührt. So viel Lob gibt´s für den Kartoffelsalat nie und der macht viel mehr Arbeit.

Eins weiß Schatzi genau. Auch nächste Woche wird sie wieder was in die Schalen werfen und es wird ganz sicher kein Kartoffelsalat sein. Vielleicht eine Kombination aus rosa Nelkenblüten, weißen Rosen und grünen Limettenscheiben oder ein atemraubendes, farbenfrohes Potpourri aus Gerbera und Lilien oder einige blaue Hortensienblüten zwischen denen die pinkfarbenen Schwimmkerzen treiben oder ...
BBH