Fichten weg und Tujas hin.

 
Azubi
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Fichten weg und Tujas hin.

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Gepostet: 03.12.2007 - 16:36 Uhr  ·  #1
Grüß Gott zusammen.
Brauche wieder mal einen Rat:

In einem Abstand von ca. 1m vom Maschendrahtzaum steht eine Reihe Fichten mit einer Höhe von ca. 8m. Nun wurde ich ´vom Kunden gebeten, die Fichten zu entfernen. Muß leider sein. weil das Nachbargrundstück bebaut werden soll. Nach den örtlichen Bestimmungen, ddarf nur eine Hecke mit ca. 2m Höhe dort vorhanden sein.
Die Fichten fällen ist kein Problem. Der Kunde aber ist der Meinung, dass man im Zwischenraum Fichte /Zaun, wie erwähnt, ca. 1m breit, Tujas setzen kann. Der Kunde würde " gerne ", wie er sagt, die Pflanzlöcher graben. Auch im Hinblick auf das Wurzelwerk der Fichten und " die Sauarbeit " die anfallen würde.
Ich persönlich bin der Meinung, dass es so keinen Wert hat. Was meint Ihr dazu??

Würde mich ehr freuen, den einen oder Anderen Rat zu bekommen.
Danke schon mal im Vorraus.

Günther
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Re: Fichten weg und Tujas hin.

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Gepostet: 04.12.2007 - 09:30 Uhr  ·  #2
Hallo Kaefer1150,

welchen Rat möchtest du jetzt haben??

Dass an diesem Standort so keine Thuja gepflanzt werden sollten, oder dass der Kunde nicht selbst graben soll??

Warum muss die Fichtenhecke eigentlich weg? Es gibt zwar auf der einen Seite Auflagen von Gemeinden, wie hoch etwas sein darf, auf der anderen Seite gibt es auch den Bestandsschutz.
Auch bei der Höhe und den Grenzabständen von Pflanzen gibt es Verjährungsfristen, werden die versäumt, kann man gegen höhere Hecken nichts machen.

Noch mal die Frage, was genau möchtest du wissen?

LG
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Re: Fichten weg und Tujas hin.

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Gepostet: 04.12.2007 - 16:11 Uhr  ·  #3
Hi Käferl,
ich hoffe mal, dass du das ein oder andere meiner Erfahrungen gebrauchen kannst:
wir haben letztes Jahr auch einen Haufen Fichten weg gemacht und dafür eine gemischte ungeschnittene Hecke aus Thujen und heimischen Vogelschutzgehölzen gepflanzt, 1 bis 1,5 m vom Zaun weg. Unsere Grenznachbarn sind allerdings auch tolerante und naturverbundene Menschen.
Wie groß edr Abstand seim MUSS habenw ir nicht gecheckt, weil sowohl wir als auch die NAchbarn einen Sichtschutz möchten und wir beide nicht so KorinthenK+cker sind, dass wir uns drum anstellen. DAs ist aber reines Glück!
Die Fichtenwurzeln haben wir drin gelassen und alles wächst prima zu - wenn man aber einen Sitzplatz anlegen wollte etc. ginge dass mit den ollen Stümpfen nicht.
Ehrlich gesagt: wenn ich es finanziell und körperlich könnte, hätt ich diue Stümpfe entfernen lassen oder selber entfernt.
Mein RAt: raus mit den Stümpfen und Abstand zur Grenze bei der Gemeinde checken UND EINHALTEN, denn es kann der Beste nicht in Frieden leben, wenn es einem evtl. kleinlichen nachbarn auf 5 cm ankommt.
Lg, Christina
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Re: Fichten weg und Tujas hin.

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Gepostet: 04.12.2007 - 17:43 Uhr  ·  #4
Hallo - Kaefer1150 -

Wenn die Fichten 1m Abstand vom Zaun haben, ist es glatter Unfug in diesen Bereich Thuja zu setzen.

Die spätere Hecke soll ja auch gepflegt werden können (geschnitten) und das von beiden Seiten; dafür ist der Abstand von 1m gewiss notwendig.

Also - erst Fichten raus - mit Stumpf - und anschließend die neue Hecke rein. Unter Umständen genügt es auch, die Fichten dicht über dem Boden ab zu schneiden und die neue Pflanzung in die Zwischenräume zu stellen - je nach dem, wie weit der Abstand der Fichten zueinander ist.

Die Heckenabstände zum Nachbargrundstück werden in der Regel gemessen - ab Außenkante Hecke und beziehen sich auf - bis 2m Höhe -.
Das ist aber örtlich unterschiedlich und lässt sich vor Ort erfragen.

In diesem Sinne - frohes Schaffen.
Azubi
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Fichten weg Tujas rein

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Gepostet: 04.12.2007 - 19:55 Uhr  ·  #5
Grüß Gott zusammen,
und erst mal recht herzlichen Dank für Eure Mühe die Ihr Euch mit den Antworten gemacht habt.
Werde dem guten Mann sagen, dass er seine Pflanzaktion, nachdem ich die Fichten entfernt habe, durchführen kann. Anscheinend scheut er keine harte Arbeit. (Des Menschen Wille ist sein Himmelreich)
Mit dem Abstand zum Nachbargrundstück, der Möglichkeit von der " Nachbarseite " die Hecke zukünftig zu pflegen, etc. nehmen es manche Leute nicht so genau. Die kommen erst drauf, wenn es zu spät ist und der Nachbar sich beschwehrt.
Der Rat mit der Verjährungsfrist ist gut, aber die Stadt hat eindeutig gesagt, das die Fichten weg müssen.

Trotzdem vielen Dank für den Rat.

Kaefer1150
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Re: Fichten weg und Tujas hin.

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Gepostet: 04.12.2007 - 20:46 Uhr  ·  #6
nimm doch einfach für die wurzeln einen kleinen bagger. da das nachbargrundstück noch nicht bebaut ist, dürfte das ja wohl kein problem sein und die arbeit ist nur ein bruchteil.

mfg roland
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Re: Fichten weg und Tujas hin.

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Gepostet: 04.12.2007 - 21:50 Uhr  ·  #7
Hallo,

Vielleicht bin ich jetzt auf dem Holzweg aber hat von euch schon mal jemand etwas vom Hallimasch gehört? Dieser Pilz befindet sich häufig in alten Baumwurzeln und befällt auch später gesunde Neuanpflanzungen. Deswegen soll es ratsam sein vor einer Pflanzung sämtliche alten Baumwurzeln zu entfernen.
Bei uns im Norden haben wir da wenig mit zutun, aber einige Kunden von mir erzählten davon das es da große Probleme gibt, vor allem mit späteren Reklamationen(Neupflanzungen werden von Pilz befallen,gehen kaputt).
Bei wikipedia wird der gemeine Hallimasch als Kambiumkiller genannt und befällt auch gesunde Pflanzen.

Gruß André
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Re: Fichten weg und Tujas hin.

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Gepostet: 04.12.2007 - 22:54 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von www.schirmtanne.de
Hallo,

Vielleicht bin ich jetzt auf dem Holzweg aber hat von euch schon mal jemand etwas vom Hallimasch gehört?
Gruß André


Hallo André,

schau mal hier:

http://www.smul.sachsen.de/lfl…2317_2.pdf

interessanter Artikel zu dem Thema, man sollte darauf achten..

LG
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Re: Fichten weg und Tujas hin.

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Gepostet: 05.12.2007 - 10:37 Uhr  ·  #9
Danke tartan,

genau das meinte ich! Deshalb sollte Kaefer 1150 alle Fichtenwurzeln entfernen, damit die gepflanzten Thuja keinen Pilztod erleiden.
Sehr interessanter Artikel, vor allem wegen des Rindenmulchs. So kann man sich natürlich auch Pilzkrankheiten in den geliebten Garten holen.

Gruß André
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Re: Fichten weg und Tujas hin.

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Gepostet: 11.12.2007 - 23:33 Uhr  ·  #10
Hallo Kaefer,

ich finds ja nicht wirklich schade, dass viel zu dicht und jetzt zu Bäumen ausgewachsene Fichten gerodet werden - es sei denn, der Garten befindet sich in einer Gebirgslage.
Es war eine Unart des letzten Jahrhunderts, ÜBERALL Fichten als Wirtschafts- und Gartenbäume anzupflanzen, deshalb gabs bei den großen Stürmen in den 90ern und um die Jahrtausendwende rum auch so viel Wurfschäden in den Wäldern des Flachlandes.

Eine geschnittene Hecke bis 2m Höhe kann bis auf 50cm an die nachbarliche Grenze gesetzt werden in den meisten Bundesländern, soweit ich weiss, gemessen am Stamm der Hecke, nicht an der Außenkante, aber vielleicht ist das auch in dem einen oder anderen Bundesland anders.
Allerdings ist es wirklich sinnvoll, noch wenigstens 50cm dahinter zu haben, um sie von der Nachbarseite schneiden zu können, also 1m Abstand von der Grenze ist schon besser.

Und zum Hallimasch-Problem:
Thujen und Eiben, welche ich viel schöner als Thujen für Schnitthecken finde, zumal sie auch einheimisch sind, werden nicht als gefährdet aufgeführt, außerdem sagt der Artikel ja, dass eher eine Gefahr von Stubben von Bäumen ausgeht, die gerade durch Hallimasch abgestorben sind, das ist hier ja nicht der Fall.

Die Stubben mit nem Kleinbagger auszuheben ist natürlich kein Akt, allerdings sieht der Bereich natürlich danach wie ein Schlachtfeld aus.
Man kann eigentlich auch ganz gut - und auch bis direkt an die Baumstubben heran - neue Pflanzen nachsetzen, habe das bei mir mit einer Eibenhecke fast direkt auf der Linie von vorher dort abgesägten Fichten gemacht.
Fichten haben recht wenig wirklich dicke Wurzeln und viel Feingeflecht - eigentlich dafür gedacht, sich in Felsigem Boden und Felsritzen festzuklammern.
Nur manchmal trifft man auf dickere Wurzeln, die sich aber mit einer Spitzhacke recht gut durchtrennen lassen - also das Vorhaben deines Kunden ist nicht soooo arbeitsintensiv.


Hoffe, das hilft weiter, mit besten Grüßen,

der Gartenplaner
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Re: Fichten weg und Tujas hin.

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Gepostet: 12.12.2007 - 09:07 Uhr  ·  #11
ich denke, diese aktion wäre ein klarer fall für den einsatz einer baumwurzelfräse.
Diese entfernt mühelos auch grosse strünke und kann sogar noch etwas unter bodenniveau arbeiten.
Azubi
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Re: Fichten weg und Tujas hin.

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Gepostet: 27.12.2007 - 17:03 Uhr  ·  #12
Hallo Günther, hallo zusammen

wir haben erst jetzt im Herbst unsere Tuja Hecke umgesägt. Ich finde seit wir eine andere Hecke eingepflanzt haben, sieht es viel besser aus.

Eine Tujahecke sieht wie eine Wand aus und sieht total (so finde ich es zumindest) unnatürlich und beengend aus und wirft sehr viel Schatten.
Wir haben jetzt eine Hecke aus verschiedenen Gehölzen gepflanzt, wie z.B. Kirschlorbeer, Eibe, Holunder, Eberesche u.a. Diese wollen wir einfach niedrig halten und dann dementsprechend schneiden.
Im übrigen alle Wurzelstümpfe von den Tujas im Boden gelassen. Ich hoffe mal nicht, dass sich da ein Pilz drinnen entwickelt...

Hättet ihr gedacht, dass Tujas die Struktur des Bodens verändern. Ich habe es echt nicht gedacht, aber der Boden bei den Tujas hatte eine ganz andere Konsistenz als der im übrigen Garten. Er war ganz hart und auch viel trockener, sah also nicht wirklich fruchtbar mehr aus der Boden.

Maranatha
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Re: Fichten weg und Tujas hin.

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Gepostet: 27.12.2007 - 17:19 Uhr  ·  #13
Hi Folks,

ja, Thuja oder Gemischte Hecken, dass ist so eine Sache.
Ich selber habe in unserem jetzigen Garten auch jede Menge "Friedhofsbäume" weggemacht. Man muss aber auch klar die Vorteile der Thujen sehen:
1. Sie wachsen schnell
2. sind immergrün
3 sie sind zumindest in der ersten Zeit pflegeleicht (bis es dann losgeht mit Pilzen Schädlingen und ähnlichem, da die Dinger nunmal nicht natürlicherweise hier vorkommen)
Ich mag eine Thujenmonokultur nicht leiden, abere das ist halt Geschmackssache.
Was den Boden angeht, kann ich nur zustimmen: Nadelgehölz verändert den Boden, meiner Meinung nach zum Negativen, zumindest im Garten. Wälder und Parks, das ist was anderes.
Gemischt ist immer beser, denke ich, und die Vögel freuen sich auch - sie ernähren sich von den heimischen Laubgehölzen und nisten in Eiben und Thujen.
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