Viele Gartenbesitzer sind überrascht, wie die unbekannte Pflanze plötzlich in ihren Garten kommt. Da sie jedoch so schön blüht, entscheiden sich viele, die Pflanze stehen zu lassen.
Kermesbeeren werden als Neophyten eingestuft und verbreiten sich durch Vögel, die die Beeren fressen.
Der Name „Kermes“ stammt aus dem Persischen und steht für den Farbstoff "rot". Die Beeren werden unter anderem zum Färben von Korbwaren oder zum Nachfärben von Rotwein verwendet. Der zweite Teil des Pflanzennamens – phyton – stammt aus dem Griechischen und bedeutet: Pflanze.
„Lacca“ bezieht sich auf die Farbe der Beeren.
Die krautigen Pflanzen erreichen eine Größe von ein bis zwei Metern. An mehreren, teilweise kantigen Blattstengeln erscheint jeweils eine weiße, traubige Blüte mit hunderten Blüten.
Auch wenn die Blüten schön aussehen, ebenso wie die reifen, dunkelblau glänzenden Beeren sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanzen nicht in der Reichweite von Kindern oder Haustieren stehen. Obwohl der Farbstoff der Beeren als Lebensmittelfarbe eingesetzt werden kann, können kleinere Mengen zu Vergiftungen führen. Es gibt zu viele unterschiedliche Arten mit verschiedenen Giftkonzentrationen, so dass nur Fachkundige damit umgehen sollten.
Schon Paracelsius sagte:
Dosis facit venenum - Die Menge macht das Gift. Dies gilt auch für die Kermesbeere.
Im Winter friert die Pflanze oberirdisch zurück, und die Wurzeln überwintern im Boden. Wer sie dauerhaft beseitigen möchte, sollte sie ausgraben und vor allem die Fruchtstände vor der Selbstaussaat beschneiden. Sonst freut sich auch der Nachbar demnächst, ungewollt eine Kermesbeere im Garten zu haben.
Was sind Neophyten
Der Begriff Neophyt wird abgeleitet vom griechischen neos, deutsch neu, und phyton, deutsch Pflanze. Er bezeichnet Pflanzen, die von Menschen oder Tieren in einem Gebiet eingeführt wurden, in dem sie natürlicherweise nicht vorkommen. Dort verbreiten sie sich mangels natürlicher Feinde ungehindert und verdrängen heimische Pflanzen, die dadurch im schlimmsten Fall sogar aussterben können. Neophyten sind zum Beispiel der Riesenbärenklau (botanisch Heracleum mantegazzianum), das Drüsige Springkrau (botanisch Impatiens glandulifera) und der Japanische Staudenknöterich (botanisch Fallopia japonica). Die Bekämpfung von Neophyten ist fast aussichtslos.
Der Umgang mit Neophyten sollte deswegen mit großer Aufmerksamkeit erfolgen. -ms-
Weitere Informationen und Bilder gibt es im Pflanzenmagazin Ausgabe 2/2010 ab Seite 50
zeitung/pflanzen-magazin-02.html