Pflanzen zum streicheln

Autor: Frank   
Veröffentlicht: 16.07.2011 - 09:47 Uhr
 
 
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Unwiderstehliche Streichelpflanzen

Manche Pflanzen muss man einfach berühren - weil sie so samtige Blätter haben, ihre Rinde so glatt und glänzend ist oder weil ihre langen Nadeln so weich aussehen. Es gibt noch viele andere Gründe, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen zum Anfassen von Pflanzen verlocken. Die Auswahl an Streichelpflanzen ist groß. In vielen Pflanzengruppen finden sich Arten und Sorten, die den Tastsinn ansprechen: Stauden mit silbrigen Blättern wie zum Beispiel der Wollziest, Bäume mit einer interessanten Rinde wie die Gold-Birke (Betula ermanii), Gräser mit weichen Blütenständen wie das Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides-Sorten), Kletterpflanzen mit fedrigen Samenständen wie die Gold-Waldrebe (Clematis tangutica) und die Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba) sowie Nadelgehölze mit weichen Nadeln wie zum Beispiel verschiedene Sorten der Weymouths-Kiefer (Pinus strobus). Ebenfalls unwiderstehlich: Manche Laubgehölze, zum Beispiel viele Ball-Rhododendron (Rhododendron yakushimanum-Sorten), haben Blätter, die verführerisch weich behaart sind. Sie sind im Austrieb silbrig-weiß und später auf der Unterseite braun-pelzig. Die Samt- oder Fell-Hortensie (Hydrangea sargentiana/H. aspera subsp. sargentiana) trägt ihre besondere Eigenschaft sogar schon in ihrem deutschen Namen, denn ihre großen Blätter sind auf der Unterseite samtig behaart.

Silbrige Härchen

Manchmal ist das Aussehen einer Pflanze ein Hinweis auf ihre Standortansprüche. Feine silbrige Härchen, wie man sie zum Beispiel auch auf den Blättern des Lavendel findet, sind ein Verdunstungsschutz und ein Zeichen dafür, dass diese Pflanze auf relativ trockenen Standorten beheimatet ist. Die feinen Härchen halten die Feuchtigkeit fest und die silbrige Färbung reflektiert das Licht. Eine besonders auffallende Streichelpflanze aus dem Reich der Stauden ist der Woll-Ziest (Stachys byzantina ‘Silver Carpet‘). Er wird wegen seiner flauschigen, fast fellartig behaarten Blätter auch als Hasen- oder Eselsohr bezeichnet. Diese Staude wird nur etwa 15 Zentimeter hoch und kann durch Ausläufer dichte, niedrige Teppiche bilden. Auch in diesem Fall sind die weiß behaarten Blätter ein deutlicher Hinweis auf die Standortansprüche: Der Woll-Ziest gedeiht gut auf warmen, sonnigen Standorten.

Koniferen mit Kuschelfaktor

Nadelgehölze, die zum Berühren einladen, sind zum Beispiel kleinere Sorten der Weymouths-Kiefer wie die Streichel-Kiefer (Pinus strobus ‘Radiata‘). Sie hat bis zu zehn Zentimeter lange, dünne und weiche Nadeln. Sie sind blaugrün und stehen jeweils zu fünft zusammen. Die Muschelzypresse (Chamaecyparis obtusa ‘Nana Gracilis‘) ist ebenfalls ein Nadelgehölz ohne Pieksgefahr. Sie hat außergewöhnliche, gewellte und gedrehte Zweiglein, die tatsächlich an Muscheln erinnern. Weil sie klein bleibt und langsam wächst, eignet sie sich gut für die Bepflanzung von Kübeln oder Trögen. Auch die anderen Sorten aus der großen Gruppe der Scheinzypressen (Chamaecyparis) haben weiche, schuppenförmige Blätter und verführen zum Berühren. Manche Nadelbäumchen haben nicht nur überraschend weiche Nadeln, sondern verströmen auch einen balsamischen Duft, wenn man die Nadeln zwischen den Fingern zerreibt, zum Beispiel die Niedrige Balsam-Tanne (Abies balsamea ‘Nana‘).

Laubgehölze mit großer Anziehungskraft

Die Stämme mancher Gehölze verlocken ebenfalls zum Berühren, wie die Mahagoni-Kirsche (Prunus serrula) mit ihrer braun glänzenden Rinde. In der Gruppe der Ahorne und Birken gibt es besonders viele Arten und Sorten, die mit ihrer interessanten Rinde zu einem Blickfang werden und eine fast magische Anziehungskraft haben. Auffallend ist zum Beispiel die rosa-bis cremeweiße Rinde der Ermans- oder Gold-Birke (Betula ermanii). Die Blätter dieser Birke leuchten im Herbst goldgelb, daher der Name Gold-Birke. Außergewöhnlich ist unter anderem der Rostbart-Ahorn (Acer rufinerve) mit weißen Längsstreifen auf der Rinde. Eine Besonderheit ist auch der Zimt-Ahorn (Acer griseum). Seine zimtbraune Rinde löst sich in großen, dünnen Streifen vom Stamm und von den Ästen. Auch andere Gehölze, zum Beispiel die Clematis, haben einen hohen Streichelfaktor und sind sowohl im Sommer wie auch im Winter sehr reizvoll. Clematis sind aparte Kletterer, die meistens hübsche sternförmige oder glockenförmige Blüten haben. Bei einigen wie der Gold-Waldrebe bilden sich nach der Blüte fedrige, silbrig-glänzende Samenstände. Sie erinnern an kleine Perücken und schmücken die Pflanzen bis in den Winter hinein. Wer auf solche besondere Eigenschaften achtet oder sich im Facheinzelhandel beraten lässt, wird interessante Streichelpflanzen für jede Jahreszeit finden.

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