Oleander, Hanfpalme, Orangenbaum, Hängeweide pflanzen?

 
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Yavanna-6

Guten Tag,

weil ich erst am Anfang meiner Gärtnerin-Laufbahn stehe (ich will meine Terrasse verschönern), hätte ich einige Fragen:

1. Mein Rhododendron "Progrés" im Kübel hat den Winter nicht überlebt. Jetzt habe ich einen Oleander gekauft und möchte ihn in den Kübel pflanzen. Kann ich dafür die vorhandene Erde verwenden?

2. Ich bekam ich eine Chinesische Hanfpalme, einen Orangenbaum und eine Hängeweide geschenkt. Könnte ich die auf Hydrokultur umstellen? Die Pflanzen sind noch klein, max. 20 cm groß.

Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar!
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Jule35

Hi Yavanna-6,

herzlich willkommen hier!

1. Hattest du denn den Kübel mit dem Rhododendron irgendwie geschützt? Das Probelm bei Kübelhaltung im Winter liegt oft darin, dass die Erde komplett durchfriert und die Pflanzen deshlab kein Wasser mehr aufnehmen können und somit vertrocknen.
Das gilt auch für die Hängeweide - aber noch mehr für immergrüne Gewächse.
Wenn du einen Oleander in den Kübel pflanzen möchtest, musst du diesen aber im Winter einräumen. Der Oleander ist nicht winterhart, ebenso die Palme und der Orangenbaum. Auch eine "normale" Garage reicht nicht aus, wie meine Nachbarn dieses Jahr feststellen durften. (Mein Auto hat mir auch morgens geschrieben, dass es dort drin -8,5 Grad waren.)
Meinst du mit "vorhandener Erde" die Erde, in der bisher der Rhododendron stand?

2. Eine Umstellung von Erde auf Hydrokultur gelingt meistens nicht, umgekehrt schon.
In Hydrokultur kultivierte Pflanzen bilden Wasserwurzeln aus. Diese sind viel weniger verzweigt als Erdwurzeln, weil in Hydrokultur die Nährstoffe und Wasser direkt von der Nase rum schwimmen und die Pflanze/Wurzeln sich diese nicht mühsam irgendwoher suchen müssen.
Topft man Hydrokulturpflanzen in Erde um, entwickeln sich die Wurzeln weiter zu Erdwurzeln, bilden also viel, viel feinere Verwezigungen aus.
Umgekehrt, so wie du es vorhast, funktioniert das meistens nicht, da die feinen Verzweigungen der Erdwurzeln für die Hydrokulturhaltung viel, viel zu fein sind. Diese kommen mit dem vielen Wasser nicht zurecht und faulen dann. Das kann dir a) das Wasser verseuchen und b) kann die Fäule immer weiter wachsen und so die ganzen Pflanze vernichten.
Deshalb sollte man - wenn überhaupt - nur Jungpflanzen von Erde auf Hydro umstellen, weil hier die Wurzeln noch nicht so weitreichend verzweigt sind.
Wichtig ist hierbei, dass die Erde absolut restlos entfernt wird. Es darf bei Hydrokultur absolut nichts Organisches/Erdiges mehr vorhanden, weil dieses dann zu faulen beginnt.
Beim kompletten Entfernen der Erde werden viele, viele Wurzeln verletzt bzw. abgerissen. Das kann der Pflanze stark zusetzen, weil sie sich nicht mehr ausreichend versorgen kann. Im schlimmsten Fall geht sie ein.

Außerdem ist Hydrokultur für den Außenbereich wg. Regen nicht geeignet.

Ähm.... jetzt habe ich viel geschrieben, aber du meinst wirklich Hydrokultur und nicht Seramis oder Lechuza?! Das wird nämlich oft verwechselt bzw. gleich gesetzt....
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Yavanna-6

Hallo Andrea-

und vielen Dank für Deine ausführlichen Ratschläge!

Den Rhododendron hatte ich über den Winter (so im Oktober) in den Treppenflur gestellt und fleißig gegossen. Aber ab Februar verlor er alle Blätter, und bis heute passierte nix mehr!

Ja, den Oleander möchte ich in die Rhododendron-Erde pflanzen. Ob das geht?

Und richtig, ich Anfänger hab tatsächlich Hydrokultur mit Seramis verwechselt! Denn meine Zimmerpflanzen haben alle ihren Wurzelballen behalten. Da ich viel unterwegs bin, ist das einfach nur praktisch. Nun hast Du Dir ganz umsonst Deine Schreibarbeit gemacht! Könntest Du mir dennoch sagen, ob Seramis mit der Hanfpalme, dem Orangenbaum und der Hängeweide funktioniert?

Viele Grüße
Gabi
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Jule35

Hallo Gaby,

hatte der Topf Wasserabzugslöcher?
Aber wie dem auch sei - "fleißig gegossen" hört sich für mich nach zu viel Nässe an. Als Folge daraus sind bestimmt die Wurzeln verfault, konnten so kein Wasser mehr aufnehmen und an den oberirdischen Teil der Pflanze leiten. Die Pflanze ist also vertrocknet, obwohl sie ertrunken ist.
(Ist jetzt nur so eine Vermutung von mir.)

Ob du die gleich Erde wieder verwenden kannst?
Ich sagt mal, es kommt darauf an, wie weit der Topf durchwurzelt war. Ich würde, wenn überhaupt nur die Erde nehmen, in der der Rhododendron noch nicht mit seinen Wurzeln gesessen hat.
Aber ich glaube, ich würde doch eher frische Erde nehmen.


Mit Seramis kenne ich mich jetzt überhaupt gar nicht aus - sorry.

Aber vielleicht findest du hier Tipps?! --> klick
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Yavanna-6

Hallo Andrea,

danke für Deine Bemühungen!

Ja, der Topf hat Wasserabzugslöcher. Also hab ich ihn wirklich zu viel gegossen. Schade!

Ich hab jetzt den Oleander eingepflanzt, die Hälfte der Erde behalten und mit neuer normaler Erde aufgefüllt. Mal sehen, was wird. Noch gehts ihm gut. Das nächste Problem wird die Überwinterung sein; mein Keller ist zu dunkel, und das einzige kühle Zimmer bei mir ist eigentlich auch ständig verdunkelt, weil zum Schlafen gedacht. Wie viel Helligkeit braucht der Olenader denn etwa? 1-2 Stunden täglich oder...?

Und zu Seramis habe ich herausbekommen (das schreibe ich mal für andere Interessenten), daß fast jede Pflanze Seramis verträgt; sie behält ja den Wurzelballen mit Erde drum, Seramis dient nur als Wasserspeicher.

Viele Grüße
Gabi

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