Naturraum Garten - Paradiesische Zustände

Autor: Frank   
Veröffentlicht: 28.03.2007 - 09:40 Uhr
 
Paradiesische Zustände:
Naturraum Garten


Schmetterlinge flattern von einer prächtigen Blüte zur nächsten, Bienen und Hummeln laben sich am Nektar, Singvögel füttern ihre Brut in der dichten Hecke und in der Dämmerung huscht ein Igel ins Dickicht der Sträucher ? willkommen im Gartenparadies. Vor allem naturnah gestaltete Gärten sind ein Eldorado für viele Lebewesen ? nicht nur für Gartenbesitzer ? und besonders in Ballungsgebieten häufig der einzige verbliebene Naturraum für heimische Tiere und Pflanzen. Solche Biotope zeichnen sich durch eine große Pflanzenvielfalt mit Gehölzen und Stauden aus. Eine abwechslungsreiche Blumenwiese, Laubbäume sowie ein Gartenteich mit Sumpf- und Wasserpflanzen bieten der Tierwelt artgerechte Bedingungen und dem Gartenbesitzer unvergleichliche Naturerlebnisse.

Bunte Gaukler
Wer in seinem Garten Schmetterlinge, Bienen und andere Tiere willkommen heißen will, sollte bei der Anlage oder Umgestaltung des Garten auf die richtige Auswahl seiner Pflanzen achten. Schmetterlinge sind mit ihren bunten Farben und ihren phantasievollen Mustern Symbole der Leichtigkeit und des Sommers. Außerdem erfüllen sie als Bestäuber für Blumen auch eine wichtige Funktion im Ökosystem Natur. Anders als Bienen oder Hummeln besitzen sie lange, einrollbare Rüssel und können damit auch Pflanzen mit tiefen Blütenkelchen bestäuben. Bestimmte Pflanzen locken mit ihren kräftigen Farben und ihrem Duft Schmetterlinge an, die selbst feinste Nuancen von Aromen wahrnehmen. Ein wahrer Schmetterlingsmagnet ist der Sommerflieder (Buddleja-davidii-Sorten), der daher auch Schmetterlingsstrauch genannt wird. Ab Juli blüht dieser bis zu 3 m hohe Strauch mit unzähligen kleinen duftenden Blüten, die auffallende, bis zu 50 cm lange Rispen bilden. Das Farbspektrum reicht von Weiß über Rot und Rosa bis hin zu dunklem Violett. Da er bis in den Oktober hinein blüht, ist der Sommerflieder eine wichtige Nahrungsquelle für viele Insekten. Weitere wichtige Nektarpflanzen sind zum Beispiel Schafgarbe, Dost, Seifenkraut, Phlox, Katzenminze, Sonnenhut, Lavendel, Ysop, Eisenkraut, Aster, Vanilleblume, Fetthenne und Goldrute. Wer nicht nur Schmetterlinge anlocken, sondern schon ihrer ?Vorstufe?, den Raupen, Nahrung anbieten möchte, fügt einige ?Raupenfutter-Pflanzen? in die Gestaltung des Gartens ein. Dazu gehören unter anderem Sauer-Ampfer, Veilchen, Königskerze, Kronwicke, einige Gräser und Gehölze wie verschiedene Weiden-Arten, Faulbaum, Schlehe und Heckenkirsche. Wer Fraßspuren an den Blättern dieser Pflanzen findet, sollte sich nicht ärgern, sondern sich auf die Pracht der Schmetterlinge freuen.

Natürlich
Laubbäume im Garten lassen Gartenbesitzer den Wechsel der Jahreszeiten besonders intensiv erleben. Vor allem im Herbst liefern sie ein prächtiges Farbenspiel. Bäume, Hecken und Sträucher bieten Vögeln, Eichhörnchen und Igeln Nistgelegenheiten, Nahrung und Unterschlupf. Im Herbst liefern sie Früchte und Falllaub, die Pflanzen und Tiere zum Überleben im Winter benötigen. In großen Gärten fügen sich Berg- und Spitzahorn, Rosskastanie, Walnussbaum oder Berg- und Feldulme besonders gut ins Gesamtbild ein. Bäume mit mittlerer oder kleiner Krone für kleinere Gärten sind unter anderem Eberesche, Wildkirsche, Rot- und Weißdorn, Hainbuche und Obstbäume wie Pflaume, Kirsche und Apfel. Das Blütenfest beginnt schon sehr früh im Jahr: Zum Beispiel wartet die Kornelkirsche (Cornus mas) in milden Wintern schon im Januar ? lange bevor sich die Blätter entfalten ? mit strahlend gelben Blütenbüscheln auf, deren Nektar Insekten als erste Nahrungsquelle nach der Winterruhe dient. Ab August entwickeln sich kirschgroße, leuchtend rote, Vitamin-C-haltige Früchte, die auch für den menschlichen Verzehr geeignet sind.

An seichten Ufern
Wasser übt seit jeher eine besondere Faszination auf den Menschen aus: Beruhigendes Plätschern, glitzernde Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche, sirrende Libellen, quakende Frösche ? ein naturnaher Gartenteich ist ein reizvoller Ort im Garten und bietet außerdem interessante Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt. Für einen Gartenteich genügen bereits einige Quadratmeter, denn nicht die Größe ist entscheidend, sondern die Ausbildung der Uferzone ? der Übergang vom Nassen zum Trockenen. Besonders wichtig ist eine möglichst abwechslungsreiche Ufergestaltung mit großen und kleinen Steinen, Holz, Kies und Sand. Zur Bepflanzung eignen sich je nach Wassertiefe Igelkolben, Rohrkolben, Schwertlilie, Blutweiderich, Sumpfdotterblume, Wollgras, Binsen, Sumpf-Calla, Bachbunge und Enzian-Ehrenpreis, die zu unterschiedlichen Blütezeiten Farbe an den Uferrand bringen.
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