Mohn (Papaver) - Papaveraceae

Autor: Frank   
Veröffentlicht: 10.07.2007 - 07:54 Uhr
 
Mohn ? anmutig und farbenfroh
Blüten wie aus Tausendundeiner Nacht


Seit Menschengedenken ist der Mohn (Papaver) nicht nur als exotische Schönheit bekannt. Um seine Herkunft und berauschende Wirkung ranken sich viele geheimnisvolle Mythen und Sagen. So soll der Gott des Schlafes der Göttin Demeter Samen des Schlafmohns gegen ihren Kummer gegeben haben, den sie dann im tiefen Traum verlor. Dass Mohn als Symbol für rasch vergessenes Leid steht, verdankt er einer griechischen Sage, wonach die Mohnpflanze aus den Tränen der Aphrodite wuchs, die sie über den Tod ihres geliebten Adonis weinte. Ihre Liebe zu dieser Pflanze ließ sie ihren Schmerz vergessen. Die vielen Samenkörner ? bis zu 30.000 in einer Kapsel ? machten ihn zu einem Zeichen der Fruchtbarkeit und des Reichtums. Und seit Urzeiten werden die Alkaloide des Mohns als Betäubungs- und Rauschmittel (Morphium, Opium) auch heute noch in der Medizin eingesetzt. Weniger gefährlich, dafür jedoch umso schmackhafter, ist die Verwendung von Mohnkörnern auf Brötchen oder in Gebäck.

Wunderschöne Pflanze für jeden Garten
In den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts war der Mohn eine absolute Trendblume, und heute erlebt er eine wahre Renaissance: Ob in einer kleinen Rabatte oder im großen Bauerngarten, Mohnstauden erfreuen sich allerorts großer Beliebtheit. Insgesamt gibt es über 100 verschiedene Arten, die zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) gehören. Sie sind in Europa, Asien, Afrika, Nordamerika und selbst in der Arktis beheimatet und stellen an ihren Standort im heimischen Garten keine großen Ansprüche. Im Allgemeinen bevorzugt der Mohn einen hellen vollsonnigen Standort mit tiefgründigem und nährstoffreichem Boden. Und von Mai bis September können Sie sich dann an den leuchtenden Blüten erfreuen.

Seidige Schönheit
Einen duftigen Gruß aus dem hohen Norden sendet der Islandmohn (P. nudicaule) mit seinen Blütenkelchen, die wie gerüschte Seide wirken. Die Palette der Blütenfarben umfasst außergewöhnlich viele Farbnuancen von leuchtend Scharlachrot über Orange und Rosa bis hin zu Purpur und Vanille. Diese anmutige Staude hat eine Wuchshöhe von 20 - 40 cm. Die Vielfalt des Türkischen Mohns (P. orientale) ist kaum zu überbieten. Ob gefüllt, gefranst, gefaltet oder zerknittert, die Blütenblätter erinnern an das fein gesponnene und duftige Gewand einer Haremsdame aus Tausendundeiner Nacht. Die bis zu 100 cm hohen vielfarbigen, feurigroten oder lachsfarbenen Pflanzen sollten unbedingt in Kombination mit einigen Spätsommerblühern wie beispielsweise Herbstastern oder Japan-Anemonen (Anemone japonica) gepflanzt werden, da Papaver orientale nach der Blüte einzieht und vor dem erneuten Austrieb im Herbst unschöne Lücken hinterlässt. Darf es etwas kleiner sein? Dann ist der Alpenmohn (P. alpinum) mit einer Wuchshöhe von 20 - 30 cm genau richtig. Seine gelben, orangefarbenen oder weißen Blüten leuchten von Mai bis Juni. Er macht aus jeden Garten ein farbenfrohes Refugium. Während der wild auf Äckern wachsende Klatschmohn (Papaver rhoeas) einjährig ist, sind diese Mohnarten alle mehrjährig und blühen auch im nächsten Jahr wieder.

Tipp: Abgeblühtes entfernen, da die Kapselbildung der Pflanze sehr viel Kraft kostet. So wird auch eine ungewollte Verwilderung durch Selbstaussaat vermieden.
CMA
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