Meerettich gerieben und was nun...?

 
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munzel

Hallo alle zusammen,

meine Eltern haben von Nachbars ´ne ganze Menge Meerettichwurzeln bekommen und mein Vater hat die nun -fleißig wie er ist- alle zusammen gerieben bzw. kleingehächselt. Tja, jetzt hat er 10 Gläser davon und ahnt schon, daß das nicht lange im Kühlschrank halten wird. Kann man den ohne Aromaverlust einfrieren oder anderweitig haltbar machen? Und was mischt man dazu, damit er etwas sämiger wird, (evtl. Sahne? , ist aber auch nit lang haltbar.... )

Hat damit jemand schon Erfahrungen gemacht`? Mittlerweile wissen wir, daß man die Wurzeln besser im Ganzen aufbewahrt und je nach Bedarf frisch reibt, aber dafür isses nu zu spät... Ist da noch was zu retten?

Viele Grüße
munzel
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Rose23611

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hallo

hier erstmal info

http://heilkraeuter.de/lexikon/meerrettich.htm

ob man den gerieben einfrieren kann ich hab´s noch nicht versucht, am besten probierst du es einfach mal aus ich kann auch nicht sagen was passiert wenn man den kocht, heiss in gläser füllt deckel drauf und auf den kopfstellt, wie beim marmelade kochen, nur ohne gelierzucker spiel doch ma versuchskaninchen und berichte mal
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munzel

Danke für die Info, Rose!
Tja, hab nur Bedenken, daß man mit Kochen evtl. die vielen Viatmine bzw. auch die ätherischen Öle vernichtet. Aber einen Versuch isses wohl wert. Hätte eher an Einfrieren gedacht.

Mal sehen, ich werd berichten. Vielleicht hat ja noch jemand ´ne Idee?

Liebe Grüße
munzel
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gudrun

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Hallo,

nach meiner Erfahrung bei Meerrettichsoßenherstellung geht der Geschmack und vor allem die Schärfe beim Kochen verloren.

Nach der Zugabe von Meerrettich darf die Soße nur noch erwärmt werden

Also ich würde es lieber mit Einfrieren versuchen!
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Mariechen

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gudrun

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Aber leider auch keine Lösung für das Problem
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Mariechen

Hallo Gudrun,

so wie ich das verstanden habe, mit Salz und Zitronensaft würzen (kannst auch Essig nehmen, da bevorzuge ich weißen Aceto balsamico, der schmeckt mir besser), in dunkle Glöser füllen und ab in den Kühlschrank, hält sich etwa 12 Monate. Ist auch die beste Möglichkeit, die ätherischen Öle zu erhalten.

Einfrieren bringt nichts, hab ich selbst mal probiert, gibt nur Matsch und schmeckt irgendwie komisch, kann ich nicht recht beschreiben.

Was allerdings funktioniert, hab ich schon gemacht, ist Merrettichsauce machen, z. B. wenn Du Schweinebratensauce hast, also helle Sauce, ohne Sahne, die mit Merrettich angemacht ist, die kann man gut einfrieren, aber das ist für solche Mengen wohl zu wenig. Fertige Salatsauce mit Merrettich einfrieren funktioniert meines Wissens nach auch nicht.

Wenn Du ihn frisch über den Winter hin haben willst, solltest Du am besten versuchen, vom Nachbarn nochmal Wurzeln zu kriegen, und die dann ungeschält im dunklen Keller kühl in Sand stecken, die kannst Du dann nach Bedarf verwerten.

Tut mir leid, aber eine bessere Nachricht hab ich auch nicht für Dich. Das, was Du nicht verwerten kannst, wohl am besten an Familie und Freunde verschenken, damit es wenigstens nicht vergammelt.
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munzel

Hallo Gudrun, hallo Mariechen,

danke für Eure Erfahrungen. Wir werden die Gläser wohl jetzt an alle möglichen Bekannte und Verwandte verschenken und das mit dem Essig und Salz probieren. Ist ein prima Tipp, DANKE!
Am besten schmeckt er nun mal frisch, klar. Das wissen wir jetzt. Gut, daß wir ihn noch nicht eingefroren haben und daß ich hier fragen konnte!

Herzlichen Dank und viele Grüße
munzel
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hoppenloch

Zitat geschrieben von munzel
Hallo alle zusammen,

meine Eltern haben von Nachbars ´ne ganze Menge Meerettichwurzeln bekommen und mein Vater hat die nun -fleißig wie er ist- alle zusammen gerieben bzw. kleingehächselt...

Viele Grüße
munzel


Hallo Munzel. Dieser Vorschlag von mir kommt nun reichlich spät zu Deiner Frage. Ist vielleicht aber doch noch für die neue Ernte interessant. Also lies´mal bitte.

Vor über einem Jahr habe ich meine große Gefriertruhe abgeschaltet. Gründe: erstens Stromfresser (Geld) und zweitens ökologische.
Ich hab sie einfach leer gemacht und den Sprung ins kalte Wasser getan. Denn die Erntezeit stand bevor. Aber ich wollte das unbedingt ohne diese Truhe durchziehen. Mir fiel als Methode der Haltbarmachung von Lebensmitteln das gute altbewährte Einkochen ein. Aber wie in Deinem Fall kann man den Meerrettich nicht so wie er ist einkochen. Weiter nachgedacht.
Als nächstes dachte ich mir, dass man doch aus den rohen Zutaten, die man separat einfriert und dann später beim Kochen wieder zusammenbringt, doch einen energieverbrauchenden Zwischenschritt weglassen kann. Das Einfrieren. Ergo die Gerichte die ich will schon fertig zubereiten.
>Gesagt getan. Ich fing mit den Tomaten an. Pürieren und Tomatensoße für Spaghetti, Tomatenextrakt zum kochen, Letscho und anderes draus gemacht, in Gläser gefüllt und eingekocht. Alles, was heute noch davon da ist, ist noch frisch und lecker.
Dicke Bohnen: (fast) fertige Suppe draus gemacht und eingekocht.
Knoblauch, Gemüse, grüne Bohen, Blumenkohl etc. wurden süßsauer eingelegt oder zu Mixed Pickles. Bis heute top im Geschmack und optisch super (blanchiert).
Dann kamen z.B. Braten hinzu. Dreiviertel fertig gemacht, auf Portionen aufgeteilt und mit Soße eingekocht. Lecker.
Pilze: als Gemüsebeilage zurechtgemacht und eingekocht. Als ich zu viele gesammelt hatte, einen dicken Fond draus gemacht und dann du weißt schon. Die Soßen daraus sind einfach nur Hammer.
Ich hab mittlerweile ein ganzes Arsenal eigener Konserven im Keller. Und was denkst Du wie schnell das jetzt geht ein Mittagessen zuzubereiten! Glas auf, warm machen fertig! Und das schmeckt! Hier spart man die Zeit wieder ein, die man für das Einkochen aufgewendet hat.
Die Verluste der Frischeinlagerug werden auch drastisch vermindert. Es gammelt oder vertrocknet nichts, es wird nichts fleckig oder nimmt sonst irgendwie Schaden im Glas.

Zur ökologischen Bilanz. Ich hab hunderte Kilowattstunden Strom eingespart (weiß nicht wieviel Kilo CO² das sind). Mein Trick: Zum Glück habe ich nebenbei noch einen Herd, den ich mit Holz beheizen kann. So kann ich ohne Strom große Mengen an Lebensmitteln garen und dann konservieren.

Für Dich mit dem o.g. Problem hieße das z.B. aus dem geriebenen Meerrettich eine Soße zuzubereiten und diese dann einzukochen. Dann ist der Meerrettich haltbar und verliert keinen Geschmack mehr. Das macht freilich nur Sinn, wenn Ihr auch Meerrettichsoße mögt... Andere Sachen mit Meerrettich fallen mir im Moment nicht ein.

Wen das Thema interessiert der kann sich gerne wegen Tip´s und Trick´s bei mir melden. Roger / hoppenloch
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Dreitagebart

Meerrettich schmeckt weder eingefroren noch gekocht. Bei beiden Methoden verflüchtigen sich die ätherischen Stoffe, die, die beim Reiben im Auge brennen.

Beim Auftauen dadurch, dass sich in den Zellen die Wasserkristalle ausdehnen, die Zellen platzen und die flüchtigen Stoffe freisetzen.
Wenn man Fleisch auftaut sieht man das daran, dass dabei Wasser austritt.

Bei der Zubereitung von Meerrettichsoße gibt man den Meerrettich erst kurz vor dem Servieren in die nicht mehr heiße Soße, dann schmeckt er am kräftigsten.

Langes Aufbewahren ist im Haushalt auch nicht ratsam, denn geriebener Meerrettich wird schnell grau. Die industriellen Präserven (kurzfristige Haltbarmachung, nicht steril wie eine Konserve) werden daher sulfitiert - ich würde mal auf E 222 tippen, auf den ersten Blick.

Ich würde in der frostfreien Zeit den Meerrettich daher immer frisch ernten, über Winter im kühlen Keller in einer Sandkiste einlagern, wie z.B. auch Möhren.
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Dreitagebart

Zitat geschrieben von munzel
Und was mischt man dazu, damit er etwas sämiger wird, (evtl. Sahne? , ist aber auch nit lang haltbar.... )


Wenn Du mal Gäste erwartest, kannst Du den Meerrettich am Vortag reiben und etwas Mayonnaise darunter rühren. Am Folgetag hebst Du geschlagene Sahne unter, aber erst kurz vor dem Anrichten, die Sahne gerinnt nämlich durch die Säure und das sieht flockig und unappetitlich aus.
Dies Rezept eignet sich aber nicht zum Kochen - die Mayonnaise würde sich auflösen in Öl und gestocktes Eiweiß.
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RamblingRose

Hi!

Meerrettich nimmt man nach und nach, reibt die Wurzeln bei Bedarf und benutzt sie dann. die Wurzeln kann man in nassen sand einschlagen, dann halten sie sich.
Eine riesen Menge sofort zu verarbeiten und haltbar zu machen ist nur industriell möglich bezw. sinnvoll.
Merrettichwurzeln/fechser zum Lagern unbedingt in natura in Sand einschlagen und NICHT sofort verarbeiten!!!!
Nicht auf einmal ernten, sondern schön im Garten stehen lassen und nur bei Bedarf ernten!
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stella_riamedia

& wenn man keinen platz zum einschlagen hat, kann man sie natürlich auch auffädeln, an einem schattigen, zugigen ort trocknen, kleinschneiden & in einem dunklen glas aufbewahren.

du kannst ihn auch kleingeschnitten in schnaps ansetzen & als medizin verwenden. medizinisch soll er auch wirken, wenn du ihn über deine türe hängst. das soll dein haus gesund halten (das hat man früher geglaubt).

auf jeden fall ist er ziemlich gesund.
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munzel

Hallo alle zusammen!

Ich hab ja nicht schlecht gestaunt, daß mein uralter Thread wieder raus gekramt wurde.

Danke für Deine ausführliche Beschreibung, hoppenloch.
Meine Eltern kochen auch sehr viel Obst und Gemüse ein, machen auch viel leckere Marmelade. Fertige Gerichte bislang noch nicht, aber das kann man ja mal bedenken. Danke für Deine Tipps!

Ja, die vielen Meerrettichgläser haben wir alle zusammen noch mal ausgekippt, mit Salz, etwas Zucker, Öl und Essig vermischt und wieder abgefüllt. So hat sich das ganz gut gehalten bis jetzt.
Ist auch nicht mehr viel übrig, weil wir viel verschenkt haben. Allerdings hat er die normale Anfangsschärfe nicht mehr, ist halt etwas milder. Schmeckt aber immer noch prima.

Für´s nächste Jahr wissen wir ja jetzt Bescheid. Dann werden die Wurzeln kühl in Sand eingeschlagen gelagert und frisch nach Bedarf gerieben.

Also dann nochmals vielen Dank an alle, die sich so viel Mühe mit meinem Problem gegeben haben.

Liebe Grüße
Heike

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