Von Europa bis nach Sibirien kommt sie vor. Dank Forstwirtschaft zählt sie zu den am weitesten verbreiteten Baumarten hierzulande, was sie auch ihrer Anspruchslosigkeit und ihrem schnellen Wachstum zu verdanken hat – die Waldkiefer (botanisch Pinus sylvestris), auch Gemeine Kiefer oder Forche genannt.
Ein echter Hingucker
Der zur Familie der Kieferngewächse gehörende Baum kommt in Höhen bis 1600 Metern vor, hält im Winter bis minus 36 Grad aus und wird mit seiner kegel- oder schirmförmigen Krone bis zu 40 Meter hoch. Die immergrünen, blau- bis graugrün schimmernden Nadeln wachsen paarweise, sind oft entlang der Längsachse gedreht, werden bis zu acht Zentimeter lang und von einer Nadelscheide zusammengehalten. Die Zapfen der Waldkiefer sind eiförmig, werden ebenfalls bis zu acht Zentimeter lang und wachsen kurz gestielt und hängend. Die Borke zeigt sich im oberen Bereich orangerot, ist im unteren Teil rotbraun bis graubraun und in jungen Jahren noch gräulichgelbe Farbe zeigt. Deutliches Erkennungszeichen für ältere Waldkiefern ist die zweifarbige Borke, die sich teilweise in großen, hauchdünnen Stücken ablöst.
Kurze Blütezeit
Von April bis Mai blüht die Waldkiefer. Der Pollen verbreitet sich durch den Wind. Anfangs erscheinen die befruchteten weiblichen Zapfen grün und reifen bis zum Spätherbst des zweiten Jahres. Die reifen Zapfen sind dunkelbraun und sitzen paarweise oder gar in Gruppen an den Zweigen.
Die Waldkiefer kommt mit vielen verschiedenen Bodenarten zurecht und ist ein recht anspruchsloser Baum. Auch mit Trockenheit kann sie dank ausgeprägter Pfahlwurzeln gut umgehen. Nährstoffarme, trockene oder gar sandige Kalkböden sind für Waldkiefern völlig problemlos – deshalb sind Kiefernwälder dort auch heimisch.
Massenhafter Bedarf
Um den hohen Bedarf an Industriehölzern unter anderem für die Möbelindustrie zu decken, werden Kiefern vor allem in Monokultur angebaut. Leider sind solche Wälder einerseits für Stürme, andererseits aber auch für die Massenvermehrung von schädlichen Insekten sehr anfällig. Deshalb empfehlen viele Experten statt reiner Nadelwälder, Mischwälder um Laubbäume zu ergänzen. -nf-
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