UV-C Licht aus Desinfektionslampen schädlich für Pflanzen?

150W LEICKE UVC Desinfektionslampe OZONFREI

 
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Hydrofreund

forum/desinfektionslampen-scha…13318.html scheint kaputt zu sein, also nochmals hier. @mod: Bitte forum/desinfektionslampen-scha…13318.html löschen.


Ich habe mir eine LEICKE UVC Desinfektionslampe OZONFREI 150W besorgt und da steht, dass man auch Pflanzen diesem Licht nicht aussetzen soll. Klar ist, dass das Licht, das auf der Erde nicht vorkommt, für Menschen krebserregend ist. Die Lampe schaltet sich erst nach 20 Sekunden ein und man hat genügend Zeit den Raum zu verlassen oder man verwendet die Fernbedienung dazu. Ein Bewegunsmelder schaltet die Lampe sofort aus. Trotzdem muss man also vorsichtig sein.

UV-Wellenlänge: 253,7nm

Vgl. https://healthcare-in-europe.c…sicht.html Diese Lampe hat also nicht die schwächeren 222nm.

Andererseits gehen durch UV-C auch die Corona-Viren, Bakterien und Schimmel zugrunde, das mittlerweile auch bei Rolltreppen beim unsichtbaren Weg genutzt wird. Speziell mit wassersüchtigen Pflanzen, die viel Luftfeuchtigkeit wollen, klappt das mit Hydro bei mir ganz gut, aber am Fensterrahmen kann sich auch Schimmel bilden. Da würde ich diese Lampe auch probieren wollen. Die Pflanzen wegräumen wäre aber sehr viel Arbeit und vor allem schwer, weil ich 1m Tröge habe.

Bei https://www.youtube.com/watch?v=bTSAO56Nl3k findet man ein Video mit einem anderen Modell als meinem, meines ist ozonfrei.

Für mich stellt sich auch die Frage, ob das Auswirkungen auf die Pflanze hat, wenn sie hinter einem geschlossenem Vorhang sind. Vergleich: In der Sonne brauche ich auch nur dort Sonnencreme, wo ich nichts an habe.

Was meint ihr dazu?
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Schokokis

das wäre mir alles viel zu kompliziert. damit die Strahlung wirkt muss sie stark sein. dass halten Zimmerpflanzen mit Sicherheit nicht aus. und ich würde denken das man dann auch ganz nah an was auch immer ran muss. Gegen Schimmel am Fenster würde ich einfach ein entsprechendes Putzmittel nehmen und die Fenster im Winter regelmäßig abtrocknen und mehrmals täglich Stoßlüften.

Gerade wenn es kalt ist fällt die Feuchtigkeit über 50% soweiso am kalten Fenster aus, zumindest ist das meine Beobachtung. Daher denke ich das man Luftfeuchte gar nicht künstlich dauerhaft erhöhen kann.
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Silberfisch

Gegen Schimmel hilft nachhaltig einzig und allein die Reduzierung der Luftfeuchtigkeit auf ein vernünftiges Maß.

Partiell kannst du versuchen, die Feuchtigkeit am Eindringen ins Mauerwerk zu hindern - durch einen Latexanstrich im Laibungsbereich der Fenster beispielsweise.

Alles andere, Abwischen, Licht, Putzzusätze... hilft nur oberflächlich gegen die Ausblühungen. Das Schimmelmyzel selbst wächst davon unbeirrt fröhlich im Dunklen in der Wand weiter.
Hausschimmel ist übrigens allergiefördernd und belastet die Atemwege, kann Asthma und andere chronische Nettigkeiten auslösen. Würde ich mir überlegen, ob ich den wirklich indoor züchten möchte.
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GrüneVroni

Hallo Horst

Ich habe dir eben (edit: vorhin irgendwann mal 😉) 🔗bei deinem Agaveninput geantwortet, und da dort UV Thema ist, habe ich mich an diese Anfrage erinnert, die ja auch von dir ist. Deine konkrete Fragestellung zu deinem Problemlösungsansatz wurde ja nicht so recht aufgegriffen, weshalb ich nun doch noch meine Überlegungen beitragen möchte. Ich möchte mich entschuldigen, falls es schulmeisterhaft oder so rüberkommen sollte – so ist es nicht gemeint. Du betrachtest deine Pflanzen und deren Pflege allerdings meist auch sehr «wissenschaftlich» («verkopft» 🙂). Ich sehe aber hier auch oft, dass die Thematik Sonnenbrand/Sonnengewöhnung für Pflanzenfans, vor allem den neuen unter ihnen, nicht unbedingt etwas leicht Verständliches zu sein scheint und geeignetes Vorgehen deswegen nicht plausibel. Vielleicht kann dieser Thread ja auch da ein bisschen was beitragen.

Zu Anfang möchte ich anmerken, dass deine konkrete Fragestellung hier wohl niemand tatsächlich beantworten können wird. Sie müsstest du an die passenden Wissenschafter stellen bzw. nach allfälligen repräsentativen Studien suchen, die deine Fragestellung untersucht haben, falls es solche gibt. Meine persönlichen Überlegungen zur Sache sind aber folgende:

Evident dürfte sein, dass UV-C-Strahlung auch für Pflanzen schädlich ist, da es bekanntermassen andere Lebensformen nachhaltig schädigt und Pflanzen ebenso wie diese bereits durch die «harmloseren» UV-Strahlungen geschädigt werden können.

Wir wissen, dass Pflanzen, welche unter komplettem oder fast komplettem Ausschluss von UV-Licht und reduziertem Lichtangebot gediehen sind (= in Innenräumen mit üblicher Verglasung), sehr empfindlich sind gegen zu hohe UV-Strahlung beim Auswintern im Frühling. Daher der bekannte, dringliche Standardhinweis, sie unbedingt zuerst schattiert zu stellen, nicht in direktes Sonnenlicht. Im Schatten (wir sprechen gerade immer von draussen, das hat nix mit Wohnungshaltung in einer dunklen Ecke zu tun) ist die generelle Lichtmenge meist schon deutlich höher als in der Wohnung und es gibt durch Streuung UV-Strahlung, jedoch in wesentlich tieferer Dosis als im direkten Sonnenlicht. Unter diesen Bedingungen kann die Pflanze offenbar Prozesse auslösen, die eine «Gewöhnung» bedeuten, sodass sie nach ausreichender Zeit in die direkte Sonne gestellt werden kann, ohne dass sie nun noch Schaden davonträgt.

Du sprichst nun von der Bestrahlung deiner Pflanzen mit UV-C-Strahlung. Auf der Erde haben wir natürlicherweise hauptsächlich UV-A-Strahlung und einen geringeren Teil UV-B-Strahlung. UV-C-Strahlung – die kurzwelligste und daher sozusagen aggressivste, aber am wenigsten ausdauernde Art – wird von der Erdatmosphäre absorbiert und schafft es nicht zu uns. Die irdischen Organismen sind also nur darauf abgestimmt, (bedingt) mit UV-A- und UV-B-Strahlung umzugehen – siehe zum Beispiel Bräunung beim Menschen –, kennen eigentlich gar keine UV-C-Strahlung

Die erste, grundsätzliche Frage ist also: Hat eine Pflanze überhaupt eine Strategie zur Abwehr von Schäden durch UV-C-Strahlung? Es gab nie einen Bedarf an evolutionärer Etablierung von Massnahmen gegen diesen «Feind». Falls eine Pflanze das Potenzial zu UV-C-Schutz tatsächlich in sich hat, ist dies bis zu diesem Zeitpunkt reiner Zufall, der sie aber befähigen würde, einen allfälligen Neuzustand, bei dem nun UV-C-Strahlung zum natürlichen Umfeld gehört, zu überleben (und dies an Nachkommenschaft weiterzuvererben, was ab nun kein Zufall mehr wäre, sondern Programm).

Auf jeden Fall aber wäre dieser allfällig vorhandene Schutzmechanismus erst mal auch in passivem Zustand wie bei den ausgewinterten Stubenhockerpflanzen und nicht Knall auf Fall einsatzbereit. Sie bräuchte einen gewissen Zeitraum, um ihre Schutzmöglichkeiten zu aktivieren und bis zu einem ausreichenden Level hochzufahren. Dies führt zu der nächsten Frage: Welche Bedingungen müssten erfüllt sein, damit der Schutz erfolgreich aktiviert werden kann (z.B. Steigerung der Strahlungsintensität über welchen Zeitraum)? Und: Wo sind die Grenzen der Schutzmöglichkeit (Wellenlängenbereich, Strahlungsmenge, -dauer, …)?

Hier würde dann anschliessen, welche Eigenschaften eine zusätzliche, «externe» Schutzmassnahme (wie dein Vorhang) aufweisen müsste, um ein allfälliges Manko ausgleichen zu können. Und da müsste wohl wieder ein Wissenschafter Studien betreiben, um Materialien, Materialstärken, … in unterschiedlichen «Belastungsszenarien» zu prüfen und Schlüsse daraus ziehen zu können.

Unter dem Strich komme ich zum Fazit, dieses Experiment einfach bleiben zu lassen, da es zu viele unbeantwortete, aber riskiobeherbergende Punkte gibt. Und mir schwirrt jetzt der Kopf. 🙃

Ich möchte nochmals explizit darauf hinweisen, dass ich Laie bin, und auch, dass ich jetzt zum Schreiben dieses Beitrags keine Recherchen betrieben habe. Ich weiss nicht, wie viele meiner offen gelassenen Punkte eigentlich eine bekannte Antwort hätten. Es ist nur die Niederschrift meines Verständnisses, meiner Verknüpfungen von nicht tiefergehendem, möglicherweise auch nur vermeintlichem? Wissen zur Thematik, die nicht für sich in Anpruch nimmt, richtig und abschliessend zu sein, sondern einen Beitrag zur Diskussion darstellt, begleitend zu den bereits geposteten pragmatischen Lösungsansätzen des eigentlichen Problems Schimmel, das auch ich in meinem winterlichen Indoordschungel kenne und dem ich mit den erwähnten Massnahmen gegenzusteuern bemüht bin. 🙂

LG
Vroni
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Hydrofreund

Danke für deine ausführliche Antwort Vroni! Ich habe mittlerweile beschlossen, es zu testen, 1x sind es Aloe und Bogenhanf, im 2. Raum sind es feuchtigkeitsliebende Pflanzen, 1x riesige Calathea ornata, 1x Spathiphyllum mont blanc und 1x Philodendron birkin.

Die Vorhänge sind sehr dick und das Licht schaltet sich nach 15min aus, allerdings habe ich die UV-C-Sterilisierung schon mehrmals laufen lassen. Bis jetzt ist mir nichts negatives aufgefallen.
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GrüneVroni

Hallo Horst
Zitat geschrieben von Hydrofreund
Die Vorhänge sind sehr dick und das Licht schaltet sich nach 15min aus, allerdings habe ich die UV-C-Sterilisierung schon mehrmals laufen lassen. Bis jetzt ist mir nichts negatives aufgefallen.
👍 Wenn du jetzt noch den Vorhang möglichst präzise parametrisieren könntest, hätten wir einen Anfang für eine Studie … :D

LG
Vroni
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Hydrofreund

Ich glaube, das Problem wird eher die Untersuchung unter dem Mikroskop sein, nur weil du kurz in die Sonne ohne Schutz gehst, wird man an der Haut bei oberflächlicher Betrachtung nichts merken.
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Schokokis

Ich verstehe immernoch nicht nicht so richtig, warum du meinst das du d
Desinfektion im Raum brauchst. Und was genau willst du desinfzieren? Raumluft? Oberflächen?

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