Sie wollen hoch hinaus:
So, wie in der Antike die Griechen oder die alten Ägypter unter ihren weinberankten Lauben gelassen die Hitze des Tages abwarteten, Trauben naschten und Wein tranken, so stellt man sich auch heute noch einen perfekten Sommertag vor: Mit steigender Temperatur einfach zwei Gänge runterschalten, die angenehme Trägheit des Tages genießen, Füße in die Sonne und den Kopf in den Schatten. Dann fehlt nur noch leises Vogelgezwitscher und ein grünes Dach, unter das man sich zurückziehen kann.
Mit Kletterpflanzen kann man in nur einer Saison die karge Wand auf der Terrasse oder dem Balkon begrünen und so schnell eine behagliche Atmosphäre schaffen. Ohne Kletterhilfe kommen beispielsweise Efeu (Hedera), Wilder Wein (Parthenocissus) oder die Kletter-Hortensie (Hydrangea) aus. Diese sogenannten Selbstklimmer klettern mit ihren Haftorganen direkt an Pergolen oder Wänden empor. Ist der Putz jedoch schon älter, können die Wurzeln hier Schäden verursachen. Unkomplizierter zeigen sich Pflanzen, die auf eine Aufstiegshilfe angewiesen sind, wie beispielsweise Clematis, Geißblatt (Lonicera) oder Knöterich (Fallopia) sowie fast alle einjährigen Kletterkünstler. Alle benötigen Konstruktionen wie Drahtgitter, Seilsysteme oder Holzspaliere, um in die Höhe zu wachsen und lassen sich so gezielt im Wuchs kontrollieren und lenken. Mit einem individuellen Gerüst lässt sich die Pflanze zu einem grünen Sicht-, Wind- und Sonnenschutz formen. Für einjährige Gewächse eignen sich besonders natürliche Materialien wie Weidenruten, Bambusstäbe oder Schnüre aus Jute, die nach der Vegetationszeit einfach mit auf den Kompost wandern.
Innerhalb einer Saison entwickeln beispielsweise Schwarzäugige Susanne (Thunbergia), Gloxinienwinde (Asarina) oder Prunkwinde (Ipomoea) eine erstaunliche Wuchsleistung. Sie werden zwei bis drei Meter hoch und blühen bis in den Herbst hinein. Etwas kleiner bleiben Duftwicken, die, wie der Name verspricht, je nach Sorte zart bis intensiv duften. Sie ranken gerne an Drahtzäunen und Seilen empor und werden ca. 1,5 Meter hoch. Wer sich gerne mit Exoten umgibt, der kann sich für den Sommer auch fremdländische Kletterpflanzen wie Bougainville (Bougainvillea), Sternjasmin (Trachelospermum) oder Bleiwurz (Plumbago) auf Balkon oder Terrasse einladen. Sie stehen am besten im Topf. Die Kletterhilfe sollte dabei fest mit dem Pflanzgefäß verbunden sein. So sind sie mobil und können vor den ersten Frösten einfach ins Winterquartier geräumt werden.
Tipp
Schnelle Klettermaxe
Kletterpflanzen können in einem Sommer mehrere Meter wachsen und ihre Rankhilfen in Windeseile erobern. Wer so schnell wächst braucht viel Kraft, deshalb sollten die fleißigen Klettermaxe während der Saison regelmäßig mit Flüssig- oder Langzeitdünger versorgt werden. CMA
CMA
Diskussion
Hallo Frank,
toller Beitrag und voll nützlicher Tips was ich nächstes Jahr für meinen Balkon alles verwenden kann!
Auch finde ich gut das du dazugeschrieben hast das wilder Wein böse Folgen für die Hausmauer haben kann, dazu gehören auch Kiwi-Pflanzen die auch selbstkletternd die Hausmauer "durchbohren" können! Aber wer kann bei so tollen Pflanzen schon lange böse sein???
Liebe Grüße,
Rebecca
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