Forscher der Universidad de Costa Rica und der North Dakota State University haben herausgefunden, dass eine Gattung von Fledermäusen die sich vor Raubtieren in Pflanzen mit gekräuselten Blättern schützen, einen akustischen Vorteil davon besitzen.

In einem Artikel in der Zeitschrift; Proceedings of the Royal Society B veröffentlichten die Wissenschaftler für Biologie Gloriana Chaverri und Erin Gillam, ihre Experimente die sie mit dieser Art Pflanzen und Fledermäusen durchgeführt haben. Dabei stellten sie fest, dass die Pflanzen sowohl als Megaphon, wie auch als Trommelfell benutzt wird.


Vor dem Experiment stellten die Forscher fest, dass die winzigen Fledermäuse der Gattung Thyroptera tricolor, oft Schwierigkeiten bei der Unterscheidung von Rufen ihrer Familienmitglieder und anderen in ihrer Gruppe haben. Dies ist ein Problem, weil Fledermäuse soziale Gruppen bilden und über Jahre zusammen bleiben. Chaverri und Gillam wunderten sich, über die Hörprobleme der Fledermäuse, wenn diese nicht in ihrer natürlichen Umgebung lebten. Sie fliegen normalerweise in die gewellten Blätter der Calathea und Heliconia, die außerhalb ihrer Höhlen in Südamerika wachsen. Um den Zusammenhang herauszufinden, sammelten sie mehrere Pflanzenproben und brachten sie in ihr Labor. Sie befestigten winzige Mikrofone und Lautsprecher, die Fledermausrufe in und rund um die Pflanzen abspielten, um ihre akustischen Eigenschaften studieren. Dabei fanden sie heraus, dass die gewellten Pflanzenblätter akustische Änderungen des Klangs verursachten.

Besonders beeindruckend fanden sie, dass der Ton außerhalb der Anlage im Inneren der trichterförmigen Blätter komprimiert wird und bis der Klang den Boden der Blätter erreicht um 10 Dezibel erhöht wird. Dies bedeutet, das Fledermäuse die sich im Inneren der Blätter verstecken die Rufe ihrer Familienangehörigen, die sich viel weiter weg befinden, besser hören als wenn sie sich nicht in dem Blatt befinden. Die Forscher fanden heraus, dass die Blätter auch mit Lautsprechersystem arbeiten, wodurch die Lautstärke der Töne aus dem Inneren der Blätter um 1 bis 2 dB erhöht wird. Sie fanden auch heraus, dass verschiedenen Ton-Frequenzen durch unterschiedlicher Formen der Blätter erzeugt werden.

Der Ton ist ein Signal welches von vielen Tieren verwendet wird und er ist sehr anfällig bei einer Dämpfung. Somit kann eine effektive Kommunikation über lange Distanzen behindert werden. Eine Strategie zur Schalldämpfung, die historisch durch den Menschen verwendet wird, besteht darin einen Schalltrichter anzuwenden. Bisher war kein Tier bekannt, dass eine ähnliche Struktur anwendet um die Lautstärke zu erhöhen. Hier fanden wir, wie man durch die Verwendung einer Struktur, ähnlich eines Horns (die konischen Röhrenformen, von jungen Blättern der Heliconia oder Calathea Spezies wenn sie sich zu entfalten beginnen) durch die Schallverstärkung der eingehenden und ausgehenden sozialen Rufe der Fledermäuse zu ihrer Gruppe finden. Unsere Ergebnisse zeigen, dass eingehende Rufe im wesentlichen ein Ergebnis von komprimierten Schallwellen sind. In dem die Schallwellen, wenn sie das schmale Ende des Blattes erreichen, dieses Blatt bewegen und damit den Ton verstärken. Abgehende Rufe wurden schwach verstärkt, wahrscheinlich als Folge des erhöhten Schallschutzes in abgehender Richtung. Unsere Studie liefert den ersten Beweis für die mögliche Rolle die eine Auswahl der Unterkunft bei der Erleichterung der akustischen Kommunikation zwischen Fledermäusen spielt.

Quelle: The Royal Society