Schadstoffe und Feinstaub durch intelligente Bepflanzung reduzieren
Bisher wurde angenommen, dass es zur Reduzierung der Abgase ausreicht, wenn Bäume, Büsche und andere Pflanzen entlang der Straßen und Fassaden gepflanzt wurden. Eine eher willkürliche Anpflanzung reduziert den CO2-Gehalt aber lediglich um 5 Prozent.
Es sieht erholend aus, kann aber täuschen. Feinstaub-Falle Straßenbaum, weil sich die Schadstoffe bei geringer Luftzirkulation und in Straßenzügen unter den Blätterkronen anstauen können.
Ein Bericht aus aktuellen Forschungsergebnissen stammt aus dem ACS Environmental Science & Technology und zeigt an, wie bis zu acht mal mehr Schadstoffe durch gezielte Bepflanzungen aus der Luft gefiltert werden können. Untersucht wurde, dass Stickstoffdioxid (NO2) und mikroskopische Partikel (PM) Feinstaub gesundheitsschädlich sind und sich sowohl auf viele Erkrankungen, Allergien und die Sterberate niederschlägt. Straßenbäume alleine und aktuelle Bepflanzungssysteme reichen nicht aus, um diese Belastung ausreichend zu reduzieren.
Was kann außer Straßenbäume pflanzen noch getan werden?
Ein Problem ist, dass die Luftzirkulation innerhalb der Städte aufgrund vieler Häuser oft nicht ausreichend stattfinden kann und die Luftmassen kaum zirkulieren. Die Autoren der Studie benannten dies mit den Worten: "urbane Häuserschluchten." Eine gezielte Bepflanzung innerhalb der Häuserschluchten kann dazu beitragen, dass Schadstoffe besser abgebaut werden können. Efeu, Gras und weiteren Grünpflanzen die Luft erfrischen und den Abtransport von Schadstoffen einfacher stark erhöhen. Bei Simulationen konnte die Reduzierung von NO2 um bis zu 60 Prozent und Feinpartikel (PM) um bis zu 40 Prozent abgebaut werden. Bäume können ebenfalls sehr wirksam sein, jedoch nur wenn darauf geachtet wird, dass diese an luftigen Standorten platziert werden und sich die Schadstoffe nicht unter den Baumkronen sammeln.
Weitere Studien
Leider gibt es bisher nur wenige Studien, die sich mit den Mechanismen der Ablagerung von Feinstaub in Großstädten und der Steuerung durch Bepflanzungen wissenschaftlich auseinander setzen. Auch über die Verweilzeit der Schadstoffe in den Straßen gibt es bisher kaum Untersuchungen, die jedoch dringend nötig wären um den steigenden Belastungen in den Großstädten Einhalt zu gebieten. Die alleinige Anpflanzung von Straßenbäume ist nicht mehr Zeitgemäß um die Schadstoffe in Städten ausreichend zu filtern. Es fehlen sinnvolle Konzepte für zukunftsorientierte Straßenbepflanzungen und wichtiges Begleitgrün.