Erstbepflanzung bei Permakultur

 
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Asgar434

Hi Leute,

ich hab gerade ein großes Grundstück zum Gemüseanbau bekommen und würde gerne das ganze im Sinne der Permakultur planen. Hügelbeete, Teiche (ohne Folie oder Beton etc), Mulchen, kein Gießen, das ganze Programm aber halt ohne Tierhaltung. Ich bräuchte noch ein paar Pflanzenvorschläge zum vorbereiten des Bodens oder zum Anfang leicht zum anbauende Gemüsepflanzen. Hat jemand Erfahrung mit dem Thema? Achja bei dem Grundstück ist auch ein recht großer Wald dabei könnte da auch Bäume fällen und einen Bach hab ich auch.

Mfg Asgar
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Loony Moon

Erfahrung nicht, aber Google dein Freund findet ganz leicht auch dazu Anleitungen.

Die Grundlage dazu wäre ja auch, dass man zunächst das Grundstück beobachten sollte hinsichtlich Wind/Wasser- und Luftverhältnisse, wie die einzelnen Bereiche durch die vorhandenen Bäume beeinflusst werden. Aber das Grundstück selbst ist ja in meinen Augen kein Selbstläufer, es kommt immer auf die Nachbarschaft an.
Wir haben zum Beispiel eine tolle Ödnis ringsherum, auf der sich seit rund 2 Jahrzehnten Goldrute ausbreitet. Prima, ich werde deshalb garantiert nicht zulassen, dass sich die auch noch bei mir auf den Gemüseflächen ausbreitet. Früher wurde die Fläche mitttels Schafen kurzgehalten, da diese aber ja wirtschaftlich nix einbringen, werden die Flächen sich selbst überlassen.

Dann der Aufbau der Beete. Ich will nicht unbedingt ketzerisch sein, aber man bekommt eben kaum die geforderten Mengen an Humus und humosen Material so ohne weiteres. Wenn ich lese Laubhumus ... woher nehmen? Aus dem Wald? Finde ich nicht so gut. Und die Anrotte von den benötigten Mengen Humus dauert auch seine Zeit. Wir machen das bei uns im Garten, wenn ich mir überlege, was wir für Mengen an Heckenschnitt schon geschreddert haben und wieviel humoses Material unterm Strich da rauskam ... es ist wahrlich ein mühseliges Geschäft. Noch dazu, dass wir zwei kleine Mistmacher als Unterstützer haben. Da fällt auch noch einiges an, aber unterm Strich finde ich den verfügbaren Haufen Kompost immer zu wenig.

Die nächste Frage ist ja, was möchtest du selbst für Gemüse ziehen? Denn ich könnte mir vorstellen, dass da die Auswahl durchaus begrenzt ist, weil bestimmte Pflanzen eben auch zusätzlich Wasser benötigen. trotz aller humosen Unterlagen. Denn der Boden (je nach Art) speichert nur im begrenzten Umfang Wasser, der für deine Nutzpflanzen zur Verfügung steht. Lehm etwas mehr als Sandböden ... aber ich möchte den Nutz-Garten sehen, der 4-5 Wochen Dauertrockenheit und Hitze ohne jeglichen Streß übersteht.

Was deine Teichgeschichte angeht ... wie willst du das Wasser anstauen? Ganz natürlich auf Biberart? Bist du dir sicher, dass das Wasser dir nicht wegsackt? Wie sind die Bodenverhältnisse in dem Bereich? Toniger, ziemlich wasserfest?

Mir ist die Sache einfach zu "exotisch" und unvorstellbar, weil es eben nie so hundertprozentig ohne Gießen gehen wird, ohne Unkrautbeseitigung. Von den anderen Wünschen mal ganz abgesehen. Wobei ja auch schon die Hochbeete nach dem gleichen Prinzip arbeiten.
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Scrooge

Zitat geschrieben von Asgar434
.....kein Gießen.....
Davon träumen wir alle.....


Ich kenne die "Permakultur" nicht. Aber ich kann Dir sagen, daß eine der Pflanzen, die man auf einem zuvor unkultivierten Gelände gerne zuerst anbaut, die Kartoffel ist. Man sagt ihr nach, daß sie den Boden lockert/verbessert.
Ansonsten kannst Du natürlich mit Gründüngung arbeiten; aber dabei solltest Du eine Pflanzenart à la Phacelia wählen, die nicht das Potential hat, zu einem Massenunkraut zu werden (wie so viele andere Gründüngungspflanzen).


Ich würde mal Erkundigungen bzgl. des Bachs einziehen - welche Vorschriften es da gibt; sowohl bzgl. der Wasserentnahme (Menge/Dauer) als auch wegen der Schutzvorschriften: ich könnte mir z. B. vostellen, daß Du u. U. in einem gewissen Mindestabstand vom Wasserlauf nciht mit Mist düngen darfst, etc., etc., etc.
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Asgar434

Erstmal vielen dank für die tollen Antworten.

Ich hab Beziehungen zu Gartenbaubetrieben in der Region und
einen Riesen Häcksler also Mulch Material ist mehr als genug vorhanden.

Das mit dem Teich scheint auch zu funktionieren. Wir haben ein Experiment gemacht bei einem Freund. 4mal 5 meter Teich mehrere ebenen an der tiefsten stelle 3 meter. Sepp Holzer macht es mit Baggern und zwar so: Ein bisschen Wasser reinleiten dann mit der Baggerschaufel in den Boden reinstechen. Dann das wasser versickern lassen und danach mit der Rückwand der Baggerschaufel fest klopfen. Wir haben das gemacht und so einen Teich ohne Zulauf dicht bekommen. Der Boden war mittelmässig geeignet aber Sepp Holzer meint das hat er auch schon in Wüstenbereichen gemacht. Video Material = Google. Grundwasserspiegel ist bei uns btw min. 8 meter tief.

An Kartoffeln dachten wir auch und vieleicht topinambur oder so. Gründungung ist eine tolle idee werden wir auf jedenfall machen.

Die Probleme bezüglich Vorschriften sehe ich schon kommen -.-
lieber vorher alles abklären oder einfach ignorieren?

Bezüglich nicht Gießen und Unkraut werde ich einiges aus dem Video beherzigen: http://vimeo.com/28055108 Bitte nicht abschrecken lassen durch die religiösen Zitate/Einflüsse Wenn ich das mal beiseite lasse finde ich die Anbau Methode sehr interessant.

Grüße aus dem sonnigen Bayern Thomas
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Shaymin

Falls Du Phazelia anbaust, kannst Du auch etwas Perserklee dazutun. Der wuchert auch nicht und riecht

Hast Du Dir schon mal überlegt, zusätzlich zu dem Gemüse eine Streuobstwiese anzulegen?

LG, Shaymin
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Asgar434

Perserklee klingt gut und Phazelia Samen hab ich schon hier stehen. Streuobstwiese klingt super. Ich muss mich noch was vorbereiten und werd dann mal dem Bürgermeister meine Ideen vortragen. Wenn ich dadurch genug Anbaufläche bekomme werde ich 100pro eine Streuobstwiese machen.

lg Thomas
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Loony Moon

Sag mal, von welcher Grundstücksgröße redest du? Um all deine Projekte zu verwirklichen brauchst du ja Fläche ohne Ende.
Streuobstwiese ... wie groß soll die werden? Und vorallem, welche Obstbäume hast du vorgesehen? Was möchtest du mit dem Obst machen? Selbstverwerten?

Was mir auch noch durch den Kopf geht: wenn du Bäume fällen willst, solltest du ebenfalls die Behörden um ihr OKAY bitten. Naturschutz, Umweltschutz ... je nachdem, was bei dir vor Ort zuständig ist.

Versteh mich bitte nicht falsch, ich will dir das Projekt nicht madig machen. Nur nehme ich an, dass du in Dimensionen planst, die man als Einzelner nicht selbst bewältigen kann.
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Asgar434

Warscheinlich werden wir die Bäume einfach ohne absprache fällen. Und Unterstützung hab ich genug bin recht viel unterwegs in Jugendarbeit und Sportvereinen. 50 Leute die lust drauf haben aus der Region sind schon dabei und helfen auch schon fleißig
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gudrun

 [M]
Bäume einfach so fällen kann aber teuer werden, erkundige dich lieber vorher, ob es bei euch eine Baumschutzverordnung gibt.

Und hier ist so etwas ähnliches begonnen worden
http://www.jena-im-wandel.de/projekte/lobeda/
vielleicht ergibt sich ein Austausch
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Loony Moon

Dem kann ich nur zustimmen! Selbst wenn der Baum halb schon auf dem Haus liegt, möchte der Amtsschimmel sein OKAY geben. Ab einem bestimmten Stammumfang ist das sogar zwingend nötig und gefällt werden darf eh nur ausserhalb der Saison.
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Shaymin

Wie groß ist denn Dein *Wald*? Wenn das ein richtiger Wald ist, der auch im Flächennutzungsplan als solcher ausgezeichnet ist, würde ich an Deiner Stelle wirklich vorher mal nachfragen. Die verstehen da keinen Spaß...

Aber davon mal abgesehen, was stört Dich an einem Wald? Du könntest die Bäume stehen lassen und auf natürliche Verjüngung setzen. Das macht nicht so viel Arbeit. Jedes Jahr wird nur das Nötigste rausgeschnitten, das reicht für einen Kachelofen und vielleicht sogar noch für ein Danke-für's-Helfen-Sonnwendfeuer für Deine ganzen Helferlein. UND!! Du wirst immer ein schattiges Plätzchen für Deine Hängematte finden, wenn Du im Sommer nach getaner Arbeit einfach nur abhängen willst.

LG, Shaymin
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Asgar434

Der Wald hat 62 Bäume Mischwald. Unbedingt Fällen müssen wir sie nicht aber wir würden gern Pilzkulturen auf Laubholzstämmen machen und da werden wir wohl 2-4 fällen. Mal schaun ob ich das melde xD natürliche Verjüngung werden wir aufjedenfall machen. Aber gute Argumente Shaymin Wir brauchen ja auch noch ein paar Bäume für unser Riesenbaumhaus. Und das will ich auch nicht anmelden xD

lg Thomas
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daylily

Zitat geschrieben von Asgar434
... und vieleicht topinambur oder so.


Der ist übrigens nahezu nicht mehr loszukriegen, wenn er einmal gepflanzt wurde, nur so zur Warnung!

Wenn du weit draußen bist gibt es wahrscheinlich keine Baumschutzverordnung, aber erkundigen würde ich mich an deiner Stelle schon!

Wenn es viele Helfer gibt, wissen auch viele von der Sache und man weiß ja nie...
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Asgar434

Sehr gut

Je mehr Topinambur umso besser. Wir Essen Topinambur lieber als Kartoffeln. OBwohl die Wirkung vom Inulin heftig war am Anfang Mit Natron und Gewöhnungskur gabs dann zum Glück keine Beschwerden mehr.

Ich seh schon ihr meint es wäre besser sich an die Regeln zu halten
Ich werd mich aufjedenfall erkundigen. Auf Strafe zahlen hätte ich weniger lust... ^^
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Elfensusi

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Wieviele Quadratmeter sind für Dich eigentlich ein großes Grundstück? Das ist ja auch relativ....
Wir haben ein, für unsere Begriffe großes Grundstück, und das macht einfach viel Arbeit. Mein Ziel ist es, es möglichst pflegeleicht zu halten und oft werfe ich auch Teile der Flächen einfach die Samen, die ich im Garten nicht mehr brauche und lasse sie wachsen. Aus gesundheitlichen Gründen schaffen wir die Pflege des ganzen Grunstücks nicht und so blüht es hoffentlich. Anfangs hatte ich auch große Pläne, hab aber schnell eingesehen, daß das so nicht geht.
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