Der Start ins neue Gartenjahr

Autor: Redaktion Magazin   
Veröffentlicht: 29.04.2011 - 07:38 Uhr
 
Lange wurde er erwartet, nun ist er endlich da – der Frühling. Für viele Gärtner ist der Startschuss gefallen, endlich mit den Arbeiten in ihrem Biogarten zu beginnen, vorgezogene Pflänzchen auszupflanzen und Ordnung zu schaffen, auf das recht bald die ersten Blüten zu bewundern sind. Der umweltbewusste Gartenfreund beachtet jedoch den natürlichen Kreislauf, die ideale Fruchtfolge und weiß auch, dass ein fruchtbarer Gartenboden ohne den Einsatz schädlicher Chemikalien die optimale Voraussetzung für eine reiche Ernte und Blütenfülle ist.

Erhalt der Schichten

Wichtigste Grundlage für einen gesunden Boden ist der Erhalt der verschiedenen Bodenschichten. Dadurch wird der Lebensraum für unterschiedlichste Lebewesen natürlich belassen, die dem Gärtner mehr nutzen als schaden. Außerdem wird eine andauernde Fruchtbarkeit des Bodens gewährleistet und das Unkraut im Zaum gehalten.
Bevor man mit der Bodenbearbeitung beginnt, sollte dieser ausreichend Zeit haben, sich aufzuwärmen und auszutrocknen – deswegen gilt: lieber nicht zu früh damit beginnen.
Damit die Bodenschichten nicht völlig durcheinander geraten, sollte man nicht zu tief umgraben. Besser ist es, die Erde mit dem Sauzahn oder der Grabgabel zu bearbeiten (ausführliche Informationen dazu finden Sie im Pflanzenmagazin Ausgabe 3/2010).
Wenn es kalt oder nass ist, sollte der naturbewusste Gärtner den Boden ruhen lassen und sich auf andere Arbeiten konzentrieren. Auch ist es besser, die Erde manuell zu bearbeiten und auf schnell rotierende Gerätschaften zu verzichten.
Idealerweise wachsen Tief- und Flachwurzler nebeneinander, um die mechanische Bodenbearbeitung zu ergänzen. Schon bei der Auswahl der Pflanzen kann der vorausschauende Hobbygärtner diesen Aspekt beachten, um das natürliche Gleichgewicht für den eigenen Vorteil zu nutzen. Das ganze Jahr über schützt eine Mulchschicht aus organischem Material den Boden und fördert das natürliche Gleichgewicht. Dazu kann Kompost ebenso verwendet werden, wie Rasenschnitt, Gründüngung und sonstiges Mulchmaterial. Wird beim Bearbeiten des Bodens ein Regenwurm gefunden, entlässt man ihn am besten an einem sicheren Plätzchen in die Freiheit. Denn der Regenwurm ist einer der besonders nützlichen Helfer des Biogärtners.

Aus dem Leben eines Wurmes

Zur Bodenlockerung ist der Regenwurm sprichwörtlich Gold wert. Er bearbeitet den Boden mehr als alle Geräte. Er dringt in Tiefen vor, in die der Gärtner nur mit schwerem Gerät und unter Zerstörung der Bodenschichten gelangen kann. Regenwürmer werden im Schnitt drei bis zehn Jahre alt. Der Nachwuchs schlüpft nach drei Wochen bis mehrere Monate – Regenwürmer sind da sehr von der Witterung abhängig und somit gut an die Natur angepasst. Nach zwei bis drei Monaten sind Regenwürmer geschlechtsreif. Was interessiert den Biogärtner aber das Leben eines Regenwurms? Die Statistik verrät es. Unter einer Grünfläche von der Größe eines Fußballfeldes leben bis zu einer Million Regenwürmer – unter Asphalt keine. 400 Regenwürmer schaffen es, aus Pflanzenresten und Bodenbestandteilen bis zu drei Kilo Dünger zu produzieren – pro Quadratkilometer. Sie lockern dabei drei Kilo Erde. Die Ausscheidungen eines Regenwurms enthalten Enzyme, die zur Gesundheit des Bodens beitragen, da sie Krankheitserreger töten. Sie enthalten außerdem jede Menge Stickstoff, Phosphor und Kali. Außerdem sind sie ph-neutral – optimal also, um der Bodenversauerung entgegen zu steuern. Für den Biogärtner ist es demnach sehr wohl von Interesse, das Bodenleben zu fördern und Regenwürmern durch Grasmulch, Rohkompost und eine abwechslungsreiche Bewurzelung ideale Lebensbedingungen zu bieten. Der Verzicht auf chemische Keulen gehört natürlich dazu.

Optimaler Platz für Sonnenkinder

Nun ist der Boden gelockert und bestens vorbereitet. Spätestens jetzt sollte überlegt werden, was angepflanzt wird. Für Pflanzen, die bereits im Haus oder Gewächshaus vorgezogen wurden, wird der ideale Platz ausgesucht und Zukäufe werden geplant.
Der schlaue Biogärtner beachtet beim Auspflanzen die Fruchtfolge. Dadurch werden Erträge maximiert, der Boden gesund erhalten und die Nährstoffverteilung optimiert. Bodenmüdigkeit, Nährstoffmangel, Krankheits- und Schädlingsbefall sind Fremdwörter für den vorausschauenden Hobbygärtner. Fruchtwechsel beinhaltet übrigens den Wechsel der angebauten Pflanzen über drei bis vier Jahre.
Bei der Planung spielen aber auch Pflanzabstände, Aussaatformen und Ernte- beziehungsweise Reifezeiten eine wichtige Rolle. In der Mischkultur nutzt man das Wissen, welche Pflanzen sich gegenseitig begünstigen, welche das Wachstum bei anderen fördern oder Schädlinge fernhalten.
Zuguterletzt beobachtet der naturliebende Gärtner die Gegebenheiten in seinem Garten genau. Sonnen- und Schattenplätze werden erkannt, feuchte und trockene Stellen genutzt und dadurch optimale Bedingungen für Pflanzen geschaffen. Denn wer sein Fleckchen Grün kennt, kann nach Bedürfnissen pflanzen. Eine trockenheitsliebende Pflanze wird sich an einer Steinmauer immer wohler fühlen als im feuchten Schatten – dadurch wird auch die Gefahr von Krankheiten minimiert. Umgekehrt wird der Biogärtner im Schatten mehr Freude an einem feuchtigkeitsliebenden Schattengewächs haben, als in der prallen Sonne. –nf-



Foto:hör

[size=117]Dies ist ein Artikel aus unserer Zeitschrift Pflanzen wunderschön. Von Mitgliedern für Pflanzenfreunde geschrieben.... Den kompletten Artikel mit Bildern findest Du in der Ausgabe 5[/size]

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