Der Seidelbast ist ein Frühstarter
Blütenduft im Vorfrühling
Duftender Blütenschmuck
Mit seinen oft schon im Februar erscheinenden, rosafarbenen Blüten gehört der Seidelbast (Daphne mezereum) zu den schönsten Vorfrühlingsblühern. Die jungen Zweige verschwinden fast unter der Fülle der dicht an dicht stehenden Blüten, die einen angenehmen, intensiven Duft verströmen. Da sich die länglichen, mattgrünen Blätter erst nach der Blütezeit entfalten, kommen die zierlichen Blütensterne in ihrer vollen Schönheit zur Geltung. Wegen seiner außergewöhnlichen Eigenschaften – frühe Blüte und starker Duft – wird der Seidelbast von Kennern schon seit langem als Gartenpflanze geschätzt. Der botanische Name entstammt der griechischen Mythologie: Daphne war eine Nymphe, die von Zeus in einen Lorbeerbaum verwandelt wurde, um sie vor ihrem Verfolger Apollo zu schützen. Weil die Blätter einiger Seidelbast-Arten denen des Lorbeerbaumes ähneln, erhielt die Gattung den Namen Daphne.
Wertvolle Bienenweide
Daphne mezereum ist in fast ganz Europa verbreitet. Sie wächst im Unterholz von Mischwäldern und an Waldrändern. Wer das Glück hat, diese hübsche Pflanze am Naturstandort zu sehen, sollte sie keinesfalls ausgraben, denn sie steht unter Naturschutz. Dazu kommt, dass in Baumschulen vermehrter und kultivierter Seidelbast im Garten besser anwächst als aus der Natur entnommene Pflanzen. Aufgrund seiner ungewöhnlich frühen Blütezeit von Februar bis April ist dieser reichblühende Zierstrauch eine besonders wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge. Die Nutzung als Bienenweide hat wahrscheinlich über den Weg Zeidlerbusch = „Imkerstrauch“ sogar zum Namen Seidelbast geführt, denn Zeidler war eine früher gebräuchliche Bezeichnung für Imker.
Grüne Beeren entfernen
Der Seidelbast hat in der Volksmedizin eine große Rolle gespielt. Er musste mit besonderer Vorsicht verwendet werden, da es bei seinen Inhaltsstoffen in besonderem Maße von der Menge abhängt, ob sie eine heilende Wirkung haben oder schädlich sind. Eine Substanz aus der Rinde, die in hoher Konzentration giftig ist, wird auch heute noch für medizinische Zwecke verwendet. Weil die Samen das giftige Mezerein enthalten, sollte man den Seidelbast nicht dort pflanzen, wo kleine Kinder spielen. Sicherheitshalber kann man die im Sommer reifenden Beeren entfernen, solange sie noch grün und ungiftig sind.
Stauden als Begleiter
Da Daphne mezereum nur etwa 1 bis 1,5 Meter hoch wird, findet sie sogar in kleinen Gärten Platz. Schöne Begleiter sind Winterheide, früh blühende Zwiebelblumen und Stauden, beispielsweise Christrosen und Lungenkraut sowie polsterförmig wachsende Gräser. Weitere passende Partner aus dem Reich der Stauden mit ähnlichen Standortansprüchen sind Waldmeister, Lerchensporn und das Kaukasus-Vergißmeinnicht.
Duftende Verwandte
Von Daphne mezereum gibt es mehrere Sorten wie die rot blühende ‘Rubra Select‘ und die weiß blühende ‘Alba‘. Wer sich auch später im Jahr noch an intensiv duftenden Blüten erfreuen möchte, sollte den Maien-Seidelbast (Daphne x burkwoodii ‘Somerset‘) pflanzen. Er wird bis etwa 1 Meter hoch und schmückt sich im Mai und Juni mit anfangs rosafarbenen, später weißen Blütenbällen, bildet aber keine Früchte. Eine andere schöne Duftpflanze ist der ursprünglich in den Alpen beheimatete Rosmarin-Seidelbast (Daphne cneorum), dessen zierliche, rosafarbene Blüten von April bis Mai erscheinen. Er wächst breit polsterförmig und wird nur etwa 20 bis 30 Zentimeter hoch.
Pflegetipps zum Seidelbast
Rückschnitt nicht nötig
Auf einen Rückschnitt sollte man bei Daphne mezereum nach Möglichkeit verzichten, denn dies wird nur schlecht vertragen und verringert die Blütenfülle. Da der Seidelbast ein empfindliches Wurzelsystem besitzt, ist es besser, ältere, gut im Garten eingewurzelte Exemplare nicht mehr zu verpflanzen.
Seidelbast für Sonne und Halbschatten
Die Standortansprüche der einzelnen Seidelbast-Arten variieren etwas: Daphne mezereum gedeiht am besten im Halbschatten auf einem frischen bis feuchten, nährstoffreichen Boden. Damit der Boden gleichmäßig feucht bleibt, kann man den Wurzelbereich mit Mulch abdecken. Der Rosmarin-Seidelbast (Daphne cneorum) bevorzugt dagegen einen sonnigen Standort und trocknere, nährstoffärmere Böden, die gut wasserdurchlässig sein sollten. Die Belüftung und Durchlässigkeit des Bodens lässt sich verbessern, indem man z.B. Steinschotter einmischt. Der Maien-Seidelbast (Daphne x burkwoodii ‘Somerset‘) fühlt sich an einem sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort wohl. Der Boden sollte ebenfalls gut wasserdurchlässig sein.
PdM
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