Moin,
kannst Du bitte mal ein Foto des Kompost ohne Pflanzen machen. Auf dem Bild der Erdbeere sieht er doch noch ziemlich "holzig" aus. Wenn dem so ist, ist der Kompost noch nicht genug zersetzt und beim Zersetzen der holzigen Bestandteile legen die Mikroorganismen einen Großteil des Stickstoffs fest. Dieser steht den Pflanzen dann nicht zur Verfügung. Sie fangen an zu hungern.
Das zweite Bild von oben zeigt auf jeden Fall eine hungernde Tomate. Diese leichten purpurnen Verfärbungen sind typisch für einen allgemeinen Nährstoffmangel.
Die trockenen Flecken auf dem ersten Bild sind schwieriger einzuordnen. Sie könnten mehrere Ursachen haben z.B. kaltes Wasser auf warme Blätter, tatsächlich der Anfang einer Pilzinfektion (die sich auch sekundär einstellen kann), Spurennährstoffmangel.
Die Flecken der Erdbeere könnten der Befallsbeginn der
Weißfleckenkrankheit sein. Sie erinnern mich jedenfalls stark daran.
Basilikum als sehr wärme- und etwas schattenliebende Pflanze dürfte die kalte Phase zur Zeit des Auspflanzens nicht so toll gefunden haben. Man sieht ja, das die jungen Blätter des kleinblättrigen Basilikum ziemlich sauber sind. Das dürften die Blätter sein, die jetzt in der Warmphase gewachsen sind. Die älteren Blätter haben einen "Schnupfen" .
Am krausblättrigen Basilikum erkenne ich im unteren Bereich gelbe Blätter. Das ist auch wieder typisch für Stickstoffmangel, also Hunger. Oben entsteht nur gerade ein Blütenstand. Das machen einjährige Pflanzen gerne, wenn sie hungern oder dürsten, schnelle für Vermehrung sorgen.
Meine Angaben sind etwas ohne Gewähr da sich derartige Schäden immer schwer einordnen lassen. Bei guter Pflege (Bewässerung, Nachdüngung, schönen Wetter) sollten die Pflanzen mit diesen Flecken aber leben können und sie auch überwachsen.
Dann noch ein paar kleine Anmerkungen zu S.Daumens Ausführungen. Eine Überdüngung kann den Boden versauern, kann ihn aber auch alkalisieren. Das hängt vom Dünger (Volldünger, Spezialdünger, Spurennährstoffe usw.) und seiner chemischen Zusammensetzung ab. Organische Dünger reagieren sicherlich leicht sauer, aber eine Versauerung wird man damit schwerlich so hinbekommen (ausser es wurde Fichten-Nadelstreu kompostiert) das die Pflanzen kümmern. Dünger mit einem höheren Kalium- oder Magnesium-Anteil z.B. können den pH-Wert steigen lassen. Auch die Art des Stickstoff spielt eine Rolle. Bei Ammonium-Stickstoff sinkt der pH-Wert, bei Nitrat-Stickstoff steigt er.
Es ist auch schwierig Tomaten mit den handelsüblichen Düngern oder Kompost zu überdüngen. Als stickstoffliebende Starkzehrer kommen sie mit hohen Dosen gut zurecht. Da muss man schon ordentlich raufkippen um derartige Schäden zu verursachen. Überdüngung ist also nicht gleich Überdüngung und kann so pauschal nicht als Ursache genannt werden.
Die Blütenendfäule bei Tomaten ist kein Zeichen einer Versauerung durch Überdüngung sondern eines Mangels und zwar Calcium. Höchstens wenn man die Tomaten stark mit einem Dünger mit sehr hohem Magnesium-Anteil, z.B. Bittersalz, gedüngt hat, kann die Pflanze das Calcium nicht mehr aufnehmen weil das Magnesium seinen Platz eingenommen hat. Der Boden war vorher schon zu Calciumarm.
Sonnenbrand entsteht dort, wo die Sonne draufscheint. Das kann der Blattrand, die Blattmitte, ein beliebiger Fleck auf dem Pflanzenteil oder auch gleich das ganze Blatt sein. Es fängt nicht irgendwo an und breitet sich dann aus wie eine Krankheit.