wie ich schon erwähnte, kommt es darauf an, aus was für Pflanzen deine "Wiese" besteht.
Wiese deshalb in "...", weil in den so bezeichneten Saatmischungen meist keine typischen Wiesenpflanzen enthalten sind. Das wären nämlich solche die erstens mehrjährig sind und zweitens einen Schnitt im Sommer und im Herbst entweder benötigen oder zumindest ertragen, wie bei der
(Heu-)Wiesennutzung halt üblich.
Auf den Bildern sind für mich kaum Einzelpflanzen zu erkennen. Alles was ich bestimmen konnte sind einjährige Arten, hauptsächlich auch solche, die sich bei uns eher nicht wieder aussäen. Das schließt natürlich nicht aus, dass da auch Stauden mit dabei sind.
Da bei diesen Arten ein sommerlicher Schnitt nicht sinnvoll ist und die meisten im nächsten Jahr wohl nicht wiederkommen (Ausnahme wohl die Ringelblume), halte ich die Anlage eher für ein Blumenbeet als für eine Blumenwiese. So ähnlich wie das da:
forum/viewtopic.php?t=63092&highlight=m%F6ssinger
Du solltest die Pflanzen jetzt erst mal beobachten.
Einjährige Pflanzen werden sich nach dem herbstlichen Vertrocknen oder Erfrieren leicht herausziehen lassen. Wenn sie umfallen und matschig werden wie die Kapuzinerkresse solltest du sie herauslesen. bleiben sie trocken aufrecht stehen, ist dazu im Frühjahr noch Zeit.
Pflanzen die bodennah am Stengelgrund einen Kreis fester Blätter (Rosette) haben sind wahrscheinlich ausdauernd mehrjährig. Bei diesen kannst du je nach Laune jetzt oder im zeitigen Frühjahr,
bevor der Austrieb beginnt, die trockenen Stengel abschneiden, so wie bei anderen Stauden auch. Die treiben dann neu aus. (Herbsttragenden Himbeeren ist es übrigens auch egal, ob man sie jetzt oder im Frühjahr bei Austriebsbeginn bodengleich abschneidet).
Die Frage ist, welche der Blumen Samen produziert haben der überwintern und im Frühjahr erneut keimen kann. Bei den mir als "Blumenwiese" bekannten Mischungen sind das nur wenige Arten. Andererseits werden sich im kommenden Jahr zahlreiche Wildkräuter dazu gesellen. Die kurz nach der Keimung in erwünscht und unerwünscht zu unterscheiden, ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe und außerdem mit viel Arbeit verbunden. Ohne regulierenden Eingriff wird dein Beet im nächsten Jahr aber ganz anders aussehen, vermutlich weniger üppig und weniger vielfältig blühend.
Langer Rede kurzer Sinn:
Was ich erkennen kann deutet darauf hin, dass du keine Mischung erwischt hast, mit der man dauerhaft eine Blumenwiese im eigentlichen Sinn anlegen kann, sondern ein Mischung überwiegend einjähriger Arten mit einem gewissen Wildpflanzencharakter.
Ich würde das Ganze als Beet betrachten und im nächsten Jahr neu anlegen, d. h. jetzt oder im zeitigen Frühjahr räumen und neu ansäen. Du kannst natürlich beim Abräumen einzelne grüne Pflanzen stehen lassen, z. B. die Sämlinge der Ringelblume und dann dazwischen säen.
So kannst du jedes Jahr eine andere Mischung ausprobieren, es gibt sie auch farblich sortiert. Von Pflanzen die dir besonders gefallen, kannst du im Sommer Saatgut abnehmen um sie über Winter aufzubewahren und im Fühjahr erneut auszusäen.
So hast du jedes Jahr eine reichlich und langanhaltend blühende Fläche im Garten.
Alternativ kannst du dir Saatgut oder Pflanzen von ausdauernden Pflanzen besorgen die auf Wiesen vorkommen und diese anpflanzen. Sie sind dann zu pflegen wie ein Staudenbeet. Du kannst sie zwar auch abmähen und sie treiben wieder durch, auf einer so kleinen Fläche wie bei dir sieht es aber schöner aus, wenn du sie ihrer Entwicklung entsprechend einzeln pflegst und betreust.
Wenn dein Boden nährstoffarm ist, kann sich so ein schöner Wildstaudenbstand entwickeln. Ist er eher nährstoffreich, wirst du einen ewigen Kampf gegen Gräser und die typischen Gartenunkräuter führen.
Grüße H.-S: