Blattschmuckpflanzen

Autor: Frank   
Veröffentlicht: 30.08.2007 - 14:32 Uhr
 
Warum warten bis zum Herbst?
Bunter Blätterwald auf dem Balkon


Wer mag sie nicht, die herrlichen Farben des Herbstes. Die Blätter werden lebendig, färben sich gelb und schillern orange und purpurrot. Doch noch ist es hoffentlich nicht soweit. Bei lauen Sommer-temperaturen kann man dennoch den Farbspaß ein paar Wochen vorverlegen und so die Zeit der Blattfarben verlängern. Denn was der Herbst kann, das kann der Spätsommer schon lange: Für die Hochsaison im Balkonkasten gibt es nicht nur Blütenschönheiten, sondern auch unzählige farbechte Blattschmuckpflanzen ? hierbei reicht die Palette von zartem Limonengelb über Orange und Rot bis zu Purpur und Violettbraun.

Die farbigen Blätter unterstützen die jetzt noch blühenden Pflanzen in ihrer Wirkung und bleiben auch dann noch attraktiv, wenn benachbarte Blüher eine Pause einlegen oder abgeblüht sind. Selbst verregnete Sommertage, mit denen manche zarten Balkonblüher zu kämpfen haben, machen Blattschmuckpflanzen nur wenig aus.

Herbstliche Ergänzung
Das gelbgrüne Laub der Batate (Ipomoea) oder die kleinen und runden, grüngelben Blätter des Pfennigkrauts (Lysimachia) passen gut zu gelben Husarenknöpfchen (Sanvitalia) oder Frauenmantel (Alchemilla). Einen schönen Kontrast bilden sie auch zu blauen Balkonpflanzen wie der Fächerblume (Scaevola) oder der violettblauen Hänge-Verbene (Verbena). Zu rosafarbenen und violetten Blüten passt das violettschwarze Laub der Buntnessel (Solenostemon), die rotvioletten Blätter des Purpurglöckchens (Heuchera) oder der rosaviolett gefärbte Kriechende Günsel (Ajuga). Aber auch mit weißen Blühern wie beispielsweise cremeweißen Petunien (Petunia) oder reinweißen Edellieschen (Impatiens) bilden die dunklen Blätter einen spannenden Kontrast.

Das Japanische Blutgras (Imperata ?Red Baron?) zieht den Herbst einfach vor: Es zeigt sich bereits seit dem Sommer feurig rot. Samtig bordeauxrot ? und das vom Frühling bis zum späten Herbst ? leuchten auch die filigranen Gräserspitzen der Rutenhirse (Panicum ?Shenandoah?).

Zweifarbig gemusterte und gestreifte Blätter werden in ihrer Wirkung häufig unterschätzt. Sie lassen sich aber nicht nur harmonisch in klassische Pflanzkombinationen integrieren. Man kann mit ihnen auch mutig experimentieren: Wie wäre es zur Abwechslung mal mit einem Mix aus gelbgrün gemusterten Pflanzen, zusammen in einem Kübel? Hierfür eignen sich beispielsweise Funkien (Hosta) mit großen gelbrandigen Blättern. Dazu passt der gelbblättrige Salbei (Salvia officinalis ?Icterina?) und das grüngelb gestreifte Chinaschilf (Miscanthus sinensis 'Strictus'), das mit seinen Quersteifen und einer Höhe von zirka einem Meter für Spannung sorgt.

Gräser sind das ganze Jahr über attraktive Begleiter auf Balkon und Terrasse. Sie treiben zwar im Frühling etwas später aus, dafür sind sie durch ihren Blütenschmuck häufig bis in den Winter hinein attraktiv. Das Plattährengras (Chasmanthium) beispielsweise fällt besonders durch seine bogig überhängenden, flachen Blütenähren auf, die im Sonnenlicht kupferfarben schillern. Das filigrane Laub ist den Sommer über frischgrün und färbt sich im Herbst goldgelb. Auch das Pfeifengras (Molinia) zeigt sich dauerhaft attraktiv: Im Spätsommer, wenn die Nächte kühler werden, glitzert der Morgentau in den Ähren und durch seine gelbe Herbstfärbung ist das Gras bis in den Winter hinein ein echtes Schmuckstück.

Tipp

Allround-Talent

Bunt gemusterte Pflanzen haben häufig noch ein As im Ärmel: Sie beeindrucken nicht nur durch ihre farbigen Blätter, viele von ihnen entwickeln auch schöne Blüten wie beispielsweise die Strauchveronika (Hebe). Sie blüht von August bis Oktober in Rosa, Violett oder Blau. Vor, nach und während der Blüte wirkt sie zusätzlich mit ihren weißgrün oder gelbgrün gemusterten Blättern.
CMA
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