Ahorn hat Äste ohne Blätter

 
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SteveJFG

Hallo zusammen,

wir haben einen etwa 4 Meter hohen Ahorn im Garten. Im letzten Jahr ist mir aufgefallen das er an manchen Ästen keine Blätter mehr bekommt. Dieses Jahr wieder das gleiche, was kann das sein? Ich habe unten Bilder angehängt.

Etwa zwei Meter daneben steht ein veredelter anderer Baum, leider weiß ich nich genau was für einer, der Stamm ist aber von einem Kirschbaum. Kann es sein das der dem Ahorn zuviel Nährstoffe entzieht? Auch davon Bilder unten.

Vielleicht habt Ihr ja eine Idee, es wäre schade wenn der ganze Ahorn so enden würde.

Mfg
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Plantsman

Moin,

das ist ein Fächer-Ahorn, oder? Man sieht, wenn man das Foto vergrößert, sieht man graue, abgestorbene Äste. Das ist das typische Schadbild der Verticillium-Welke. Das ist ein Pilz, der in der Pflanze wächst und bei Streß für die Pflanze, sie sozusagen übermannt (giftige Stoffwechselprodukte, verstopfen der Leitungsbahnen). Von der Pflanze selbst ernährt er sich nicht.
Genau wie wir gefährliche Krankheitskeime in uns tragen ohne daß sie ausbrechen, sind in vielen Gehölzen diese Pilze zu finden. Solange es dem Gehölz gut geht, passiert nichts. Leider ist der Fächer-Ahorn ein "Weichei" und hat relativ oft Streß. In Deinem Fall hat es ein ungewöhnlich großes Exemplar erwischt.
Die befallenen bzw. vergifteten Äste kannst Du rausschneiden und dann hoffen, daß der Baum sich wieder erholt. Chemisch ist dem Pilz nicht beizukommen. Du kannst nur dem Ahorn das Leben so angenehm wie möglich machen. Das bedeutet:
- stets kühlen Wurzelraum z.B. mit Mulch (gehäkseltes Laub, Rasenschnitt, KEIN Rindenmulch).
- besonders im Sommer viel Wasser geben, aber Staunässe vermeiden.
- im Sommer für hohe Luftfeuchte sorgen.
- die oberirdischen Pflanzenteile mögen Wärme, aber keine volle Sonne.

Das war, kurz zusammengefasst, meine Diagnose.
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SteveJFG

Vielen Dank für deine Antwort.

Das hört sich ja nicht so gut an. Ich hoffe der Baum geht nicht komplett zu Grunde.
Wo soll ich den Ast abschneiden, ganz unten wo er am kräftigsten ist?

Also für Wasser kann ich sorgen und auch für kühlen Wurzelraum, aber wie soll ich das mit der Luftfeuchtigkeit und der Sonne anstellen?
Der Baum steht mitten im Garten und ist auch noch ziemlich groß, der bekommt schon viel Sonne.

mfg
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Plantsman

Moin,

die Äste werden an ihrem Ansatz am Stamm abgeschnitten. Die Schnittfläche sollte klein wie möglich gehalten werden (runder Querschnitt, nicht schief abschneiden) und es darf auch kein großer Zapfen stehen bleiben. So wirds gemacht.
Die Luftfeuchte kannst Du erhöhen, wenn Du ein paar mal die Woche eine größere Fläche um den Baum oberflächlich einfach gut befeuchtest. Vor allem bei warmem Wetter. Dann ist die Verdunstung recht hoch. Gegen die Sonne......... tja............ man kann nicht alles haben aber es wird schon gehen.
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SteveJFG

Ich habe gestern mal ein paar Äste abgetrennt und fotografiert. Sieht man da irgendwie das es sich um diese Welke handelt?

Außerdem habe ich gesehen, das der Ahorn auch schon an anderen großen Ästen teilweise Abzweigungen hat, die schon keine Blätter mehr haben.
Ich glaube das mir der in den nächsten Jahren komplett eingehen wird...so ein Mist.
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Beatty

Die dunklen Verfärbungen sind ein Hinweis auf den Pilzbefall. Dieser Ahorn sollte eigentlich ein ganz helles Holz ohne Verfärbungen oder deutlich sichtbare Jahresringe haben.

http://www.arbofux.de/verticil…elzen.html
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SteveJFG

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Homo horticola

Zitat geschrieben von SteveJFG
Hört sich garnicht gut an.

Dort schreiben sie von einem Mittel "Bioten" gegen diesen Pilz. Ich finde nirgends etwas, wo man dieses Mittel kaufen kann.


Bioten ist ein Mittel auf Basis antagonistischer Pilze aus der Gattung Trichoderma. Soweit ich weiß, hat es eine Indikation gegen Bodenpilze im Zierpflanzenbau und im Ökologischen Obstbau. Das bedeutet, es kann auf belasteten Flächen den Befallsdruck von Verticillium im Boden beseitigen oder verringern, indem dessen Mikrosklerotien (winzige, verhärtete Überdauerungsorgane) von dem Trichoderma-Pilz parasitiert werden. Ein bereits befallener Ahorn ist, wie bereits erwähnt, nicht mehr zu retten.

EDIT: Im Haus- und Kleingartenbereich ist es nicht zugelassen.
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SteveJFG

Vielen Dank für deine Antwort, homo horticola.

Dann werde ich die weiteren, abgestorbenen Äste abschneiden und versuchen, es dem Ahorn in den nächsten Jahren so gut wie möglich gehen zu lassen. Ich hoffe, er hält noch ein paar Jahre durch oder erholt sich vielleicht sogar nochmal komplett. Es wäre zu Schade um diesen schönen, großen Baum.

Sollte ich noch Fragen haben oder Hilfe benötigen wenn ich den Baum gegen einen anderen ersetze, melde ich mich auch.

Vielen Dank an alle für die Hilfe, dieses Forum ist echt gold wert.

mfg
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walmar

Im Grugapark Essen, als Messe war, habe ich auch solchen Ahorn-Zustand gesehen.
Ein wunderschön niedrig gewachsener Ahorn stand einfach so ohne Laub da.
habe mich schlau gemacht und bin dabei auch auf diesen Pilz gestossen.
Nun die Frage: gleich daneben steht noch ein Ahorn (Zierahorn), kann dieser nun auch befallen werden, evtl. in nächster Zeit?
Denn er stand im vollem Laub.
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Beatty

Die Chance, sich zu infizieren ist hoch. Wenn der Ahorn allerdings nicht gestresst ist kann er auch gesund bleiben. Verticillium ist ein allgegenwärtiger Pilz, und trotzdem werden nicht alle Pflanzen krank.

Trichosan ist auch auf Basis von Trichoderma und m.E. auch für den Hausgarten erhältlich. Aber nachträglich hilft da, wie schon geschrieben, gar nichts mehr

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