So, wie schreibe ich das jetzt, dass mir nicht gleich jeder den Kopf abreißen will...???
Ich versuch's.
1. In der Berichterstattung von Mara fehlen mir einige wichtige Details:
war der Hund angeleint (ist ja nun schon rausgekommen, dass nicht), wie groß war der Hund und ist der Hund auch nach der verbalen Auseinandersetzung noch hinter dem Jogger hergerannt?
Ihr reagiert hier alle so entsetzt, weil da steht „ein 5 Monate alter Welpe“... entschuldigt bitte, aber als der Schäferhund von unseren Bekannten 5 Monate alt war, konnte der einen unvorbereiteten Erwachsenen schon fast von den Füßen hauen, wenn er angerannt kam und einen ansprang. Gleiches gilt für den inzwischen 6 Monate alten Hund unserer Nachbarn, ebenfalls ein kleines „Kalb“ (verzeiht den Ausdruck, aber das beschreibt die Größe und das Gewicht am besten).
Es wird auch nicht berichtet, ob der Hund vielleicht immer noch hinter dem Jogger her war, nachdem der weitergelaufen war und die Reaktion des Joggers nicht vielleicht Notwehr war.
Eine Frau mit ihrem kleinen Kind und einem unangeleinten 5 Monate alten Welpen... natürlich konnte die den Hund nicht so schnell zurück rufen, weil sie sich um das Kind kümmern musste – das macht den Hund eventuell nicht weniger gefährlich und die Frau eventuell nicht weniger schuldig.
2. Ich bin einmal von einem Hund angegriffen worden, weil „Frauchen“ nicht mit dem Hund umgehen konnte. Sie hat ihn zu locker an der Leine gehalten, dem Hund damit zu wenig Sicherheit und Führung gegeben und der Hund fühlte sich von der Truppe Kinder mit der wir unterwegs waren bedroht (keines der Kinder hat ihn überhaupt beachtet). Da ich eine der Erwachsenen in dieser Gruppe war, ist der Hund auf mich losgegangen. Hätte ich damals den Mut gehabt und mich nicht so erschreckt, hätte ich vielleicht auch nach dem Hund treten sollen oder mich anders zur Wehr setzen sollen. Frauchen hat dann sogar noch geschimpft, wir Erwachsenen wären die Gefährlichen dort, nicht der Hund etc. - da wiederum hätte man vielleicht die Frau treten sollen, nicht den Hund.
Um eines klar zu stellen: Ich will hier nicht behaupten, dass ich das Verhalten des Joggers gut finde, oder was gegen Hunde (+ Besitzer) habe.
Wenn der Hund wirklich so klein war und der Jogger ohne Grund zurück kam und den Hund angegriffen hat – ja, dann ist es auch meine Meinung, dass er ordentlich bestraft gehört. Das ist eine bodenlose Frechheit!
ABER: Diese Geschichte scheint zwischen zwei (das Kind mal außen vor gelassen) Menschen im Wald geschehen zu sein, ohne Zeugen. Das „Schicksal“ des Joggers könnte genauso gut das schlimmere gewesen sein. Ebenso wie das „Schicksal“ der Mutter und des Hundes das schlimmere gewesen sein könnte. (Die Story klingt mir jedoch sehr danach, dass die verängstigte Mutter, die festgestellt hat, dass sie dem Hund nicht gewachsen war und einen Fehler gemacht hat, schnell ihre Version der Geschichte im Dorf erzählt, damit keiner auf die Idee kommen kann, dass sie vielleicht Schuld ist. - Mag aber sein, dass bei der Vermutung jetzt die gleiche Ungläubigkeit spricht, wie bei Euch: es kann doch nicht sein, dass ein Mensch einem Hund sowas ohne Grund antut!)
Ich finde es nur schade, dass Ihr Euch hier 3 Seiten lang über den Jogger aufregt, ohne genügend Fakten zu haben, um tatsächlich so richten zu können (Opuntia mal ausgenommen).
Ich kann da nur sagen, ich kann vielleicht die Seite des Joggers auch vestehen. Ich kenne einige Leute, die davon reden, wenn sie das nächste Mal von einem Hund ohne Leine angegriffen werden (ob der nur spielen will oder nicht, kann man leider nicht immer erkennen), dass sie sich dann ordentlich zur Wehr setzen werden, auch wenn das für den Hund tödlich endet.
Es gibt leider in den letzten Jahren vermehrt Hundebesitzer (natürlich längst nicht alle – ein Großteil der Hundebesitzer haben ihre Hunde gut erzogen und im Griff), die ihren Hunden nicht ansatzweise gewachsen sind – und solche Hunde/ Leute sind schlichtweg gefährlich.
Also: steinigt mich bitte nicht, ich möchte nur auch mal die andere Seite der Medaille zeigen.