Der eigentliche Grund für mich hinzufahren war aber die Möglichkeit, in die sonst wohl nicht zugängliche Madagaskarsammlung reinzukommen.
Leider hatten die anderen Besucher nicht auch diesen Schwerpunkt und die Führungsperson hat das wohl gleich gemerkt, die beiden Madagaskarhäuser an den Schluss der Führung gelegt und auch nur noch wenig dazu gesagt (für mein Empfinden). Es blieb bei einem Durchgang durch die beiden Häuser der mir viel zu kurz war
Der frühere Leiter des Bot.Gartens Werner Rauh, war halt hauptsächlich im Südwesten der Insel unterwegs, wo er vor allem seinem Interesse an Sukkulenten nachging (beneidenswert, so ein Job).
Zu sehen gab es natürlich die Madagaskarpalme Pachypodium lamerei und Pandanus tinctorius, die wohl allgemein bekannt sind.
Der Christusdorn (Euphorbia milii) stammt auch von dort, und Rauh fand auch natürliche Hybriden zwischen diesem und E. lophogona, die sogenannten Lomi-Hybriden oder Heidelberger Hybriden. Es gibt dort aber noch mehr Arten mit diesem Erscheinungsbild und sehr schönen Blüten.
Etwas besonderes sind die Didiereaceen, sogenannte Krakenbäume, die es nur auf Madagaskar gibt. Laut Führer wären sie heute in die Familie der Portulakgewächse gestellt, laut Wikipedia gehören sie zu den Nelkengewächsen und die Plantlist von Kew führt sie noch unter der alten Bezeichnung Auf jeden fall sind sie bizarr!
Und schließlich noch die unübersehbare Vielfalt der Aloen, darunter natürlich auch die nach dem Sammler benannte Aloe rauhii, von der ja viele die im Handel erhältlich Variante 'Snowflake' kennen. Die kleinen Aloearten waren allerdings überwiegend noch in der winterlichen Trockentruhe und damit ziemlich einheitlich rötlichbraun, es gab aber auch welche die bis zum Gewächshausdach reichten.
H.-S.